Kühler von EKL im Test: Groß-Clock'ner vs. Zugspitze vs. Gletscherspalte
3/8Zugspitze
Mit der Zugspitze will EKL auch ein leistungsstarkes Modell im Top-Flow-Format im Portfolio wissen. Zumindest der Lieferumfang fällt aber deutlich sporadischer aus als beim Groß-Clock'ner. Neben dem Kühler samt Lüfter erfreut uns die großzügige Verpackung lediglich mit den Montagematerialien nebst Anleitung und Wärmeleitpaste.
Eckdaten
- EKL „Zugspitze“-Prozessorkühler im Top-Flow-Format
- Material: Aluminiumlamellen, Kupferbasis, Fünffach-6-mm-Kupferheatpipe
- Abmessungen: 145 x 143 x 141,5 mm (L x B x H)
- Gewicht: 580 Gramm
- Spezieller 4-Pin-PWM-Lüfter mit Gummientkopplung
- Lüfterabmessungen: 120 x 120 x 38 mm
- Drehzahlbereich: 800 bis 1800 U/min
- Maximale Förderleistung: 133 m³/h
- Montage per Direktverschraubung auf AMD (AM2, 754, 939) und Intel (775)
- Unverbindliche Preisempfehlung: 28,90 Euro
- Herstellerhomepage
- Vertrieb und aktuelle Preise
Das Design des Kühlers ist wenig revolutionär. Einer massiven Kupferbodenplatte entspringen fünf 6-mm-Heatpipes und führen die Wärme zu einem horizontal schwebend angeordneten Aluminiumkühlkörper mit engem Lamellenabstand. Mit diesem Konzept konnte bereits der Thermaltake Big-Typhoon vor drei Jahren punkten und auch Thermalrights SI-Serie fußte auf dieser Bauweise. Die EKL-Zugspitze befindet sich also in guter Gesellschaft.
Besonderheit der Zugspitze stellt der verwendete Lüfter dar. Ein weitgehend rahmenloses Modell mit 38-mm-Bauhöhe und weißen Rotorblättern kommt hier zum Einsatz. Der 4-Pin-Lüfter kann über PWM angesteuert werden und verfügt typischerweise über einen sehr großen Drehzahlbereich (5 Volt: 300 U/min, 12 Volt: 1800 U/min), wobei er aufgrund des hohen Luftumschlages in den höheren Spektren zum unsäglich lauten Zeitgenonssen avanciert. Überdies macht der Rotor im Betrieb einen sehr unrund, gar unwuchtig laufenden Eindruck. Im 5-Volt-Betrieb kann man den Lüfter zwar getrost als „kaum wahrnehmbar“ bezeichnen, er fördert in diesem Modus allerdings auch kaum noch Luft.
Der Lüfter wird mittels vier Gummi-Entkopplern an einem am Kühlkörper eingehakten Kunststoffrahmen befestigt. Dabei wurde beim Entkoppler-Material auf einen extrem weichen Gummi gesetzt, der beim Abziehen des Lüfters vom Halterahmen gerne nachgibt und zerreißt. Hier sollte nachgebessert oder zumindest Ersatzgummis beigelegt werden, um Ärgernissen beim Kunden vorzubeugen.
Die Montage der Zugspitze geht leider nicht ganz so leicht von der Hand, wie es beim Groß-Clock'ner der Fall ist. AMD-Besitzer müssen zunächst das Serienretentionmodul entfernen, Intel-Anwender können sofort loslegen, mainboardrückseitig die drei H-Platten (Dämpfer, Isolierer und Rückplatte) zu positionieren und die Schrauben von unten durchzustecken. Von oben wird dann per Sechskant-Abstandsbolzen eine Haltevorrichtung installiert. Nun können der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt, die andere H-Metallplatte in der Kerbe des Kühhlerbodens eingelegt und per alternierender Fixierung der Daumenschrauben angebracht werden. Dabei ist auf ein gleichmäßiges Festdrehen der Schrauben zu achten, damit der Kühler nicht verkantet auf dem Prozessor aufsitzt. Hinsichtlich der Ausrichtung empfiehlt EKL einen zur Northbridge schauenden Heatpipeschwung, wie es auf dem Bild oben rechts zu sehen ist, damit die Heatpipes nicht gegen die Schwerkraft arbeiten müssen.
Als kritisch kann unserer Meinung nach die zu geringe Dicke der Isolier- und Dämpfer-H-Platten bezeichnet werden. Sind die mainboardrückseitigen Lötstellen relativ spitz und lang, können sie beim Festdrehen durch die Isoliermaterialien dringen (so bei uns geschehen) und einen Kurzschluss verursachen. Hier muss unbedingt nachgebessert werden!