Kühler von EKL im Test: Groß-Clock'ner vs. Zugspitze vs. Gletscherspalte

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Martin Eckardt
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Gletscherspalte

Lieferumfang Gletscherspalte
Lieferumfang Gletscherspalte

Mit der Gletscherspalte stellen wir das teuerste Produkt der EKL-Alpenföhnlinie vor. Sein Lieferumfang präsentiert sich dabei aber weitgehend identisch mit dem der Zugspitze. Neben dem Kühler erhält der Anwender das Montagematerial inklusive Wärmeleitpaste und Anleitung.

Eckdaten

  • EKL „Gletscherspalte“-Prozessorkühler im Top-Flow-Sandwich-Format
  • Material: Aluminiumlamellen, Kupferbasis, Sechsfach-6-mm-Kupferheatpipe
  • Abmessungen: 140 x 145 x 133 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 761 Gramm
  • Transparenter 120-mm-Lüfter mit 3-Pin-Anschluss
  • Maximal 1300 U/min bei 75,5 m³/h Förderleistung
  • Montage per Direktverschraubung auf AMD (AM2, 754, 939) und Intel (775)
  • Unverbindliche Preisempfehlung: 34,90 Euro
  • Herstellerhomepage
  • Vertrieb und aktuelle Preise

Die Konstruktion der Gletscherspalte ist eine deutlich kompliziertere als die der Zugspitze. So verfügt dieser EKL-Spross über zwei Aluminiumlamellenkörper, zwischen denen der unbeleuchtete, transparente 120-mm-Lüfter sandwichartig platziert wurde. Der massiven Kupferbodenplatte entspringen dabei gleich sechs Heatpipes mit je 6-mm-Durchmesser, wobei vier einfache Pipes zum oberen Kühlkörper verlaufen, während die beiden anderen Kapillare U-förmig geschlängelt die Wärme zum unteren Lamellenpart transportieren. Der gesamte Aufbau wirkt spektakulär, optisch stimmig und ist von hoher Qualität.

Sandwich-Aufbau mit Top-Flow-Grundlage
Sandwich-Aufbau mit Top-Flow-Grundlage
Heatpipe-Sechserpack mit nettem Schwung
Heatpipe-Sechserpack mit nettem Schwung
Auch hier – Lüfterfixierung zeitgemäß per Drahtbügel am unteren Lamellenkörper
Auch hier – Lüfterfixierung zeitgemäß per Drahtbügel am unteren Lamellenkörper
Ebenfalls kein HDT, dafür ordentlich gearbeitete Kupfer-Basis
Ebenfalls kein HDT, dafür ordentlich gearbeitete Kupfer-Basis

Die dahinter steckende Idee ist, den vom Lüfter erzeugten Luftstrom sowohl saugend als auch blasend zu nutzen und somit Leistungsvorteile gegenüber herkömmlichen Top-Flow-Kühlern zu erzielen. Die belüftetende Funktion übernimmt dabei ein per Drahtbügel am unteren Lamellenkörper befestigter 120-mm-Spross mit 3-Pin-Anschluss. Bei einer maximal spezifizierten Drehzahl von 1300 U/min unter 12 Volt arbeitet der Fan deutlich wahrnehmbar, aber im akzeptablen Bereich, sofern man ihn freistehend betreibt. Im Sandwich eingebaut, werden konstruktionsbedingt allerdings – und hier dürfte der größte Nachteil der Bauart liegen – derart starke Luftverwirbelungen erzeugt, dass ein aufdringliches, fiependes Gesamtgeräusch entsteht. Im 5-Volt-Betrieb, bei etwas über 700 U/min, werkelt die Combo dagegen angesichts der geschrumpften Luftbewegungen deutlich unauffälliger vor sich hin und wird lediglich von minimalen Säuselgeräuschen begleitet, während das Fiepen weitgehend verschwindet.

Transparenter 120-mm-Fan – nicht ganz nebengeräuschsfrei
Transparenter 120-mm-Fan – nicht ganz nebengeräuschsfrei
Imposantes Geflecht aus 6-mm-Heatpipes
Imposantes Geflecht aus 6-mm-Heatpipes
Aufwändige Montage per Sechskantschrauben und Inbus – das ginge besser!
Aufwändige Montage per Sechskantschrauben und Inbus – das ginge besser!
Ausrichtung mit Heatpipes zum Chipsatz bringt die beste Performance
Ausrichtung mit Heatpipes zum Chipsatz bringt die beste Performance

Die Montage der Gletscherspale erfolgt analog zu der der Zugspitze. Das bedeutet: Mainboardausbau zur Direktverschraubung und dieselbe Problemstellung hinsichtlich der Isolierrückplatten. Unklar ist allerdings auch, warum EKL bei der Gletscherspalte nicht auf die bequemen Daumenschrauben zur Fixierung setzt, sondern kleine Sechskant-Schrauben beilegt, die mühsam mit dem ebenfalls zum Lieferumfang gehörenden Inbusschlüssel eingedreht werden müssen. Von der Breite und Verdeckung der Schrauben nehmen sich beide Kühler jedenfalls nicht viel. So verstreichen viele Minuten des fummligen Ärgernisses, bis die kleinen Schräubchen endlich versenkt sind. Abseits davon sollte auch bei der Gletscherspalte die Ausrichtung so gewählt werden, dass die Heatpipebögen der vier langen Pipes in Richtung Chipsatz schauen.