Vier Tastaturen von Razer im Test: Bissige Schlangen oder zahme Kätzchen?

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Frank Hüber
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Ergonomie

Die Reclusa bietet ein gewohntes Tastaturlayout, welches keinerlei Eingewöhnungszeit benötigt. Das Tastenfeld steigt auch bei eingeklappten Aufstellfüßchen, welche die Reclusa an der Unterseite bietet, leicht nach hinten an. Auf eine geschwungene Form, die von einigen Benutzern besonders beim Schreiben langer Texte als angenehm empfunden wird, setzt jedoch auch die Reclusa nicht. Die optionale Handballenauflage ist sehr weich gestaltet, so dass die Handballen auch nach längerer Aktivität an der Tastenmatte keine Druckstellen aufweisen. Für unser persönliches Empfinden ist die Handballenauflage jedoch gerade beim Spielen, wenn man die Hand nicht immer an derselben Stelle belässt, etwas zu weich geraten.

Microsoft Reclusa
Microsoft Reclusa

Das Arbeiten mit der Reclusa wäre eigentlich problemlos möglich, wäre der Anschlag der Tasten nur etwas genauer. Dieser ist für den Benutzer nämlich praktisch nicht spürbar, was sich zwar als „sehr leichtgängige“ Tasten vermarkten lässt, beim Schreiben unserer Meinung nach jedoch nicht optimal ist. Dennoch ist die Tastatur angenehm leise, verfügt jedoch über das bekannte Scheppern normaler Desktop-Lösungen, wenn man mit den Fingern über das Tastenfeld streicht. Die Tasten bieten aufgrund ihrer leicht rauen Struktur und minimalen Vertiefung einigermaßen Halt für die Finger.

Microsoft Reclusa

Die linken und rechten Schultertaster, von Microsoft Bumper genannt, lassen zumindest in ihrer Standardbelegung unter Office ihren Sinn und Zweck nicht ganz erkennen. So dienen die linken Taster zum Einfügen und Kopieren von markieren Textstellen. Das Benutzen der Schultertaster ist aufgrund ihrer Position aber sehr viel umständlicher als einfach die bekannten Tastenkombinationen Strg+V und Strg+C zu nutzen. Auch die rechten Schultertaster zum Scrollen im Browser bieten nichts, was sich nicht auch einfach über die Pfeiltasten realisieren ließe. Am sinnvollsten erscheint da neben den obligatorischen Multimediatasten zum Aufrufen des Email- und Musik-Programms noch die R3-Taste zum Öffnen des CD/DVD-Laufwerks. Für Spieler sind die Makrotasten wie schon bei der Tarantula etwas ungünstig am Rand der Tastatur platziert, so dass ein direkter, schneller Zugriff nicht ohne Weiteres gegeben ist.

Die Reclusa hat Dank ihrer Größe und der vier großen Gumminoppen an der Unterseite einen sehr festen Halt. Die Handballenauflage bietet noch einmal fünf kleine Noppen gegen ungewolltes Verrutschen. Beim Aufstellen der Füßchen verliert auch die Reclusa etwas von diesem Halt, ist aufgrund ihrer Größe aber noch recht standfest.

Die Jog-Dials sind zwar eine ungewöhnliche und daher abwechslungsreiche Offerte, leider aber auch nicht optimal umgesetzt. Die Drehräder haben viel zu viel Spiel und wackeln munter in jede nur denkbare Richtung. Beim Drehen ist das Raster zwar gut spürbar, der Spielraum aber zu groß, um ohne Konzentration genaue Einstellungen vorzunehmen. Zum groben Einstellen der Lautstärke (rechter Jog-Dial) oder dem schnellen, ungenauen Scrollen (linker Jog-Dial) reicht es so zwar, zu mehr aber auch nicht.