Vier Tastaturen von Razer im Test: Bissige Schlangen oder zahme Kätzchen?
11/14Everglide DKTBoard
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Everglide DKTBoard fällt äußerst spartanisch aus. Mehr als die nackte Tastatur bekommt der Käufer nicht geboten. Weder eine Treiber-CD, noch ein Handbuch oder andere Accessoires und Adapter liegen der dementsprechend klein geratenen Verpackung bei.
Äußerlichkeiten
Das DKTBoard ist sowohl in Schwarz als auch in Silber erhältlich – bislang jedoch nur in den USA, so dass auch unser Testmodell über ein amerikanisches Tastaturlayout verfügt. Beworben wird die Tastatur als „Aluminium Gaming Keyboard“, welches durch das Aluminium besonders robust und langlebig sein soll. Lediglich im Kleingedruckten offenbart sich, dass nur die Abdeckung aus gebürstetem Aluminium gefertigt wird. Sämtliche Tasten, die ein Mittelding zwischen normalen und Notebook-Tasten darstellen, und die Rückseite, sind jedoch aus herkömmlichem Kunststoff gefertigt. Dem Käufer fällt dennoch sofort auf, dass er sich mit dem DKTBoard keine gewöhnliche Tastatur zugelegt hat. Die kleinste Tastatur im Testfeld setzt auf ein verändertes Tastaturlayout, mit dem sich Everglide vor allem zum Ziel gesetzt hat, eine möglichst kleine Tastatur zu schaffen, die auch bei engen Platzverhältnissen problemlos genutzt werden kann – ideal für LAN-Partys also? Eine Frage, die es später zu klären gilt.
Aufgrund dieser Zielsetzung fallen die normalen Tasten minimal (18x18 statt 19x19 mm), die Funktions- und Pfeiltasten jedoch deutlich kleiner aus als bei herkömmlichen Tastaturen. Da dies jedoch nicht die notwendigen Einsparungen liefert, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, wurde der Nummernblock, auf den trotz des kleinen Layouts nicht verzichtet wurde, fast komplett an das eigentliche Tastenfeld herangezogen. Lediglich ein schmaler eingelassener Balken trennt den Nummernblock von den übrigen Tasten. Dementsprechend sind jedoch die Pfeil- und Funktionstasten, welche sich gewöhnlicherweise zwischen Nummernblock und Tastenfeld befinden, bündig an die anderen Tasten angeschlossen, oder aber sogar völlig anders positioniert worden. Die Tasten „Bild-Auf“ und „Bild-Ab“ finden sich deshalb untypisch zwischen „Alt Gr“ und rechter „Strg“-Taste. Der üblicherweise zweite Windows-Key ist dieser Anordnung komplett zum Opfer gefallen. Die Taste für das Kontextmenü ist auf die linke Seite zwischen Windows- und „Alt“-Taste gerutscht. Die Pfeiltasten befinden sich letztendlich unter der Enter- und rechten Shift-Taste. Der Nummernblock wurde oben um eine Tastenreihe erweitert, damit hier die Funktionen „Pos1“, „Ende“, „Pause“ und „Scroll Lock“ in einer verkleinerten Version Platz finden. Bis auf die zweite Windows-Taste lässt das DKTBoard somit grundsätzlich keine Taste vermissen, ordnet sie jedoch recht eigenwillig an. Auf eine Handballenauflage muss der Spieler jedoch auch verzichten. Auch diese fiel dem Rotstift zum Opfer, um eine möglichst kleine, portable Tastatur zu kreieren, die sich vor allem durch ihren mobilen Einsatz auszeichnen soll.
Die Tastatur verfügt an ihrer Oberseite über acht Multimedia-Tasten zur Steuerung zur Steuerung von Media Playern. Neben den obligatorischen Lauter, Leiser, Stop, Play/Pause, Vor und Zurück Funktionen können zusätzlich der Standard-Browser und -Email-Programm per Knopfdruck aufgerufen werden. Die Multimedia-Tasten selbst sind nicht beschriftet. Die Beschriftung findet sich jedoch darüber direkt auf der Aluminiumabdeckung. Keine gute Entscheidung, wie sich schnell offenbart. Das einfache Rubbeln mit den Fingern oder ein ordentliches Reinigen der Tastatur genügt, um die Beschriftung nach und nach komplett zu entfernen. Die Funktion jeder einzelnen Taste, sofern man sie nutzen möchte, sollte man sich somit schnell einprägen.
Neben diesen Multimedia-Tasten stolpert der Benutzer über einen weiteren Taster an der rechten oberen Ecke der Aluminiumabdeckung. Dieser Taster dient zum Ein- und Ausschalten der Hintergrundbeleuchtung. Sie fällt trendgemäß in blau aus und erleuchtet neben der Tastenbeschriftung – anders als etwa die Razer Lycosa - auch die Lücken zwischen den Tasten. Die Multimedia-Tasten müssen jedoch ohne Beleuchtung auskommen. Auch wenn die Positionen der für die Beleuchtung zuständigen LEDs auf der durchsichtigen Plastikplatine deutlich sichtbar sind, wird die Tastatur relativ gleichmäßig und hell hinterleuchtet. Anders als bei Razers Lycosa ist die Tastenbeschriftung auch aus einem schrägen Blickwinkel und auch völlig ohne Beleuchtung sehr gut lesbar. Nach dem Herunterfahren des PCs bleibt die Hintergrundbeleuchtung übrigens aktiv, erst das manuelle Ausschalten über die Tastatur oder das komplette Trennen der Stromversorgung des PCs lassen die Beleuchtung erlöschen.
Die LEDs zur Beleuchtung der Statusanzeigen in der rechten oberen Ecke der Tastatur erscheinen uns etwas zu hell geraten. Ein etwas dezenteres Leuchten hätte seinen Zweck auch vollkommen erfüllt und wäre im Dunklen etwas angenehmer.
Das DKTBoard wirkt durch das gebürstete Aluminium sehr hochwertig und aufgrund des kleineren, zusammengerückten Tastenlayouts ist es sehr handlich und klein. Mit Blick auf Größe und Festigkeit erfüllt Everglide die Zielsetzung der Portabilität somit.