Vier Tastaturen von Razer im Test: Bissige Schlangen oder zahme Kätzchen?
8/14Microsoft Reclusa
Lieferumfang
Auch bei Microsofts Reclusa fällt der Lieferumfang recht spartanisch aus. Neben der Tastatur befinden sich die abnehmbare Handballenauflage, eine Treiber-CD, die lediglich die Treiber-Software von Razer und keine weiteren Produkthandbücher beinhaltet, eine Kurzanleitung und ein Produkthandbuch, welches jedoch allgemein auf sämtliche Tastaturen von Microsoft eingeht und nicht speziell auf die Reclusa, im Lieferumfang. Die Kurzanleitung erläutert ebenfalls nur knapp den grundsätzlichen Anschluss sowie die Installation der Tastatur und enthält ansonsten lediglich den Hinweis, dass eine Konfiguration und Programmierung der Tastatur über Profile für Spiele in der Software möglich ist.
Äußerlichkeiten
Ebenfalls in schwarzer Färbung präsentiert sich auch die Reclusa in einem großen Standardlayout. Während das eigentliche Tastenfeld komplett dem Standard entspricht und die Reclusa als einzige Tastatur im Feld mit normalen Desktop-Tasten in voller Höhe antritt, sind lediglich die rechte und linke Seite der Tastatur angepasst worden. Hier hat Microsoft je fünf Sondertasten, welche gleichzeitig die Makrotasten darstellen, platziert. Anders als bei der Tarantula, bei der die Makrotasten in einer Reihe untereinander angeordnet sind, sind die Tasten bei der Reclusa in einen 2er- und einen 3er-Block geteilt. Während je drei Makrotasten als normale Tasten integriert wurden, handelt es sich bei den anderen beiden um kleine Schultertaster. Direkt über den Makrotasten befindet sich auf jeder Seite ein drehbares 360-Grad-Jog-Dial. Diese Drehräder, welche durch Regelschalter realisiert werden, ermöglichen beispielsweise die Steuerung der Lautstärke. Auch die Reclusa verfügt über zwei USB-Ports, welche jeweils an der Rückseite der oberen Ecken der Tastatur platziert sind. Einen Mikrofon- oder Kopfhörer-Anschluss sucht man bei der Reclusa hingegen vergeblich.
Oben schließt die Tastatur mit einer großen, halb durchsichtigen Abdeckung ab, welche lediglich das Microsoft-Logo trägt und zur optischen Untermalung der Statusanzeigen dienen soll. Diese verbergen sich nämlich, wie üblich rechts oben, unterhalb der Abdeckung, und schimmern dank LED-Beleuchtung effektvoll durch diese hindurch. Dennoch wirkt die obere Abdeckung sehr schlecht verarbeitet, da der Benutzer direkt vor seinem Tastenfeld die Aussparungen für die Befestigung sieht und der Übergang zwischen Tastenfeld und Abdeckung sehr unsauber verarbeitet ist.
Genau an der anderen Seite der Tastatur hat der Benutzer hingegen die Wahl, ob er eine Handballenauflage benutzen möchte oder nicht. Anders als bei den meisten Tastaturen ist die in recht ansehnlicher Lederimitation gehaltene Auflage sehr weich gestaltet, so dass der Handballen bei Auflage leicht einsinkt. Passt sich die Handballenauflage im montierten Zustand zwar sehr gut der Form der Tastatur an, fällt jedoch sofort auf, dass auch hier die Verarbeitung deutlich zu wünschen übrig lässt. Die Befestigung an der Unterseite erfüllt ihren Zweck nur sehr eingeschränkt, da sie viel zu viel Spiel hat, so dass die Halterungen jeweils nur auf einer Seite einrasten. Sobald man die Tastatur anhebt, klappt die Handballenauflage nach unten weg und verkantet sich leicht mit der Tastatur. Nervig und völlig unnötig.
Auch das Tastenfeld der Reclusa wird blau hinterleuchtet. Wie bei den anderen Tastaturen – mit Ausnahme der Tarantula – wird das gesamte Tastenfeld hinterleuchtet und die durchsichtige Beschriftung der Buchstaben durchleuchtet, so dass man tatsächlich im Dunklen auch die Buchstaben erkennt. Negatives lässt jedoch auch hier nicht lange auf sich warten. So wirkt die Beleuchtung der Buchstaben etwas zu dunkel, was wohl auf die Höhe der Tasten zurückzuführen ist. Darüber hinaus sind die Makrotasten, für einen Spieler, an den sich diese Tastatur dank lautstarkem Marketing genau auf diese Funktion auch richtet, viel zu dunkel beleuchtet. Die SMD-LEDs, welche wie bei den anderen Tastaturen die gesamte Acryl-Platte beleuchten sollen, sind nur an der Oberseite der Tastatur platziert, können jedoch nicht das gesamte Feld gleichmäßig illuminieren, da immer wieder Stützhalter den Weg des Lichts kreuzen und so eine ausgewogene Beleuchtung verhindern. Besonders bei den nur unzureichend hinterleuchteten Tasten in der Mitte und den oberen Funktionstasten, F1 – F12, Druck, Rollen und Pause, macht sich dieses fehlerhafte Konzept deutlich bemerkbar. Bei den beiden Jog-Dials und den Schultertasten kommt die Beleuchtung hingegen aufgrund des internen Aufbaus mit gesonderten Platinen gar nicht mehr an.
Als einzige Tastatur in diesem Test bietet die Reclusa einen integrierten Kabelhalter an der Unterseite der Tastatur. Das USB-Kabel lässt sich für den Transport so einfach aufwickeln. Auch für den USB-Stecker sind im Halter kleine Aussparungen eingearbeitet, so dass auch er beim Tragen einen festen Platz bekommt. Wie lange das Kabel dieses Knicken direkt am Stecker ohne Kabelbruch überlebt, möchten wir allerdings lieber nicht vorhersagen. Einen speziellen Schutz für diese sensible Stelle hat Microsoft nicht integriert. Leider muss man sich aufgrund der Kabelführung an der Unterseite der Tastatur stets versichern, dass man das Kabel korrekt durch eine kleine Aussparung nach außen geführt hat, da sonst die Tastatur hinten auf dem Kabel steht.