AMD Phenom X4 9850 Black Edition im Test: Hitzkopf ohne grünen Daumen

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Volker Rißka
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Übertaktbarkeit

Wie immer stellen sich diverse Käufer eines neuen Prozessors die Frage, ob nicht eine gehörige Portion potentieller Leistung brachliegt und somit verschenkt scheint. Daher testen wir, inwiefern diese Reserven abgerufen werden können: es wird übertaktet. Bestens dazu geeignet ist der Phenom in der Black Edition, bei dem der Multiplikator frei gewählt werden kann. Da wir jedoch bereits bei Werkstakt mit einer sehr hohen Leistungsaufnahme und recht hohen Temperaturen zu kämpfen haben, beschränken wir uns auf einige „zaghafte Versuche“ mit Luftkühlung; wir wollen den Prozessor noch für weitere Tests nutzen und nicht über den Jordan schicken.

AMD Phenom X4 9850 Black Edition bei 3,1 GHz mit Luftkühlung
AMD Phenom X4 9850 Black Edition bei 3,1 GHz mit Luftkühlung

Die 3,1 GHz wollten nicht ganz stabil zu Werke gehen, was wir jedoch auf die mangelhafte Luftkühlung und zu hohe Temperaturen zurückführen. Sicherheitshalber hat sich unser Testsystem nicht nur ein Mal komplett abgeschaltet, um den Prozessor vor dem Hitzetod zu schützen. Wie bereits im letzten Artikel beschrieben, ist für einen Betrieb jenseits der 3 GHz fast zwingend eine Wasserkühlung notwendig. Inwiefern jedoch die zusätzliche Leistung, die durch ein Overclocking des Prozessors erreicht werden kann, in Relation zur nochmals gestiegenen Leistungsaufnahme und dem Aufwand der Kühlung steht, muss der geneigte Kunde für sich selbst entscheiden.

„Undervolting“

Um die Leistungsaufnahme einzuschränken, bedienen sich viele Leser vermehrt des so genannten „Undervoltens“: Dabei wird die Spannung des Prozessors – ausgehend von der Werksspannung – bis zu dem Punkt herab gesenkt, an dem das System mit dem geringstmöglichen Energieaufwand noch stabil läuft. Neben der gesenkten Leistungsaufnahme hat dies folgerichtig auch niedrigere Temperaturen zur Folge. Der Phenom X4 9850 ist in dieser Kategorie sicher kein Vorzeige-Prozessor, da man eine Black-Edition-CPU mit freiem Multiplikator wohl nicht kauft, um diesen herunterzutakten bzw. zu undervolten. Unser Prozessor schaffte aber einen stabilen Betrieb unter voller Belastung im Prime-Test bei 1,15 Volt – alles darunter wird bei 2,5 GHz mit Fehlern und Abbrüchen des Tests bestraft.

AMD Phenom X4 9850 Black Edition bei 1,15 Volt
AMD Phenom X4 9850 Black Edition bei 1,15 Volt
Vergleich der Temperaturen
    • Phenom X4 9850, 1,15 Volt, AOD rot
      53
    • Phenom 9600 @ 9850, 1,25 Volt, AOD rot
      57
    • Phenom X4 9850, 1,2 Volt, AOD rot
      59
    • Phenom 9600 @ 9850, 1,3 Volt, AOD rot
      65
    • Phenom X4 9850, 1,25 Volt, AOD rot
      66
    • Phenom X4 9850, 1,3 Volt, AOD rot
      73
Einheit: °C

Der Temperaturrückgang spricht eine deutliche Sprache und die 20 Grad weniger gegenüber dem herkömmlich betriebenen Modell bei einer Einsparung von 0,15 Volt zeigen sich auch in der Leistungsaufnahme. Im Dauertest von Prime erreichten wir nur noch ungefähr 300 Watt maximal, was eine Ersparnis von mehr als 80 Watt gegenüber dem Referenzsystem bedeutet! Unter Windows-Volllast, wo wir neben Prime auch noch 3DMark06 im Loop laufen lassen, fällt der Unterschied noch weit größer aus.

Vergleich der Leistungsaufnahme
  • Prime95:
    • Phenom X4 9850, 1,15 Volt, AOD rot
      302
    • Phenom 9600 @ 9850, 1,25 Volt, AOD rot
      321
    • Phenom X4 9850, 1,2 Volt, AOD rot
      334
    • Phenom 9600 @ 9850, 1,3 Volt, AOD rot
      349
    • Phenom X4 9850, 1,25 Volt, AOD rot
      358
    • Phenom X4 9850, 1,3 Volt, AOD rot
      382
  • Windows Volllast:
    • Phenom X4 9850, 1,15 Volt, AOD rot
      443
    • Phenom 9600 @ 9850, 1,25 Volt, AOD rot
      465
    • Phenom X4 9850, 1,2 Volt, AOD rot
      478
    • Phenom 9600 @ 9850, 1,3 Volt, AOD rot
      509
    • Phenom X4 9850, 1,25 Volt, AOD rot
      521
    • Phenom X4 9850, 1,3 Volt, AOD rot
      552
Einheit: Watt (W)