AMD Phenom X4 9850 Black Edition im Test: Hitzkopf ohne grünen Daumen

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Volker Rißka
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Fazit

Eigentlich braucht man nur den WinRAR-Test begutachten, um endlich die erlösende Nachricht zu bekommen: Die neuen Phenoms arbeiten so schnell wie sie können. Eine magere Sekunde Abweichung zwischen unserem Phenom mit 2,5 GHz im Original und dem vorher auf Basis des B2-Steppings simulierten Prozessors ohne TLB-Bug spiegelt genau das wider, was wir bereits im letzten Test gezeigt haben: Es gibt keine Performance-Unterschiede zwischen einem alten Phenom, bei dem man den TLB-Fix im BIOS deaktivieren kann, und den neuen Prozessoren.

Größter Vorteil der AMD Phenom X4 ist ihr Preis. Obwohl er Intels Core-2-Plattformen in der Leistung kaum schlagen kann, ist sein Preis oftmals attraktiver, auch wenn der Spielraum zusehends mit jedem Tage geringer wird. Gerade einmal 175 Euro sind für den schnellsten Quad-Core-Prozessor von AMD von Nöten, der zudem einen freien Multiplikator besitzt und so dem Käufer einige Spielereien erlaubt. Jenes Feature sucht man bei Intel in dieser Preisklasse vergebens, dort gibt es die freie Multiplikator-Wahl erst ab 500 Euro aufwärts.

Den gewichtigsten negativen Aspekt am neuen Prozessor von AMD kann man am Ende der Tests natürlich nicht unter den Tisch schieben. Die Rede ist von der in unserem Test deutlich gestiegenen Leistungsaufnahme der schnelleren Phenom-Prozessoren. Verallgemeinern wollte man bei AMD unsere Erkenntnisse nach einem regen E-Mail-Verkehr (auch mit Ingenieuren) allerdings nicht. Offiziell heißt es weiterhin, dass es zwischen dem B2- und dem neuen B3-Stepping keine Änderungen gibt, die die Leistungsaufnahme über die Anhebung der Spannung hinaus direkt beeinflussen. Meldungen von Prozessoren mit sehr hoher als auch mit angeblich außerordentlich geringer Leistungsaufnahme und unsere Ergebnisse beim Vergleich einer B2- mit einer B3-CPU seien schlichtweg auf die unterschiedlichen „Roh-Prozessoren“ zurückzuführen, so AMD.

AMD Phenom X4 9850 Black Edition
AMD Phenom X4 9850 Black Edition

AMD konnte bereits zur Vorstellung der neuen Prozessoren Ende März große Kontingente der fehlerfreien Prozessoren in den Handel ausliefern. Das machte sich auch gleich deutlich bemerkbar: Man bekommt das Flaggschiff, das wir uns heute noch einmal näher angesehen haben, aktuell schon für etwa 175 Euro. Die Frage, ob man sich in den kommenden Tagen und Wochen zum quasi gleichen Preis für einen AMD Phenom X4 9850 oder einen Intel Core 2 Quad Q6600/Q6700 entscheidet, bleibt letztendlich die Entscheidung des Kunden. Die zugrunde liegende Plattform, genauer gesagt das Mainboard, könnte mit seinen Features den Ausschlag für den Kauf des Prozessors geben.

Größere Änderungen an der Prozessorserie Phenom sind in den kommenden Monaten indes nicht zu erwarten. Die Gerüchteküche spricht zwar schon von einem B4-Stepping, das höhere Taktraten bei gesunkener Leistungsaufnahme erlauben soll – viel Substanz haben die Meldungen zurzeit aber noch nicht. Gesichert scheint, dass es in einigen Wochen nochmals einen schnelleren AMD Phenom X4 9950 mit einer nochmals gestiegenen TDP von 140 Watt geben wird, der anschließend von der High-End-Serie AMD Phenom FX nochmals übertrumpft werden dürfte – sofern sie denn kommt. Ob diese dann an die Leistung und den Erfolg der berühmt-berüchtigten Athlon FX anknüpfen kann, werden wir zu gegebener Zeit untersuchen

Aktuell im Fokus liegt mit Sicherheit die 45-nm-Fertigung, die die Probleme mit der Leistungsaufnahme und geringen Taktraten vielleicht bereits im vierten Quartal des Jahres ad acta legen kann. Einen kleinen Vorgeschmack hatte AMD bereits vor einigen Wochen zu bieten.

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