Cooler Master Hyper Z600 im Test: Passiver Gigant mit Schwächen
2/5Kühler im Detail
Cooler Master folgt dem allgemeinen Trend nach mehr Größe und präsentiert mit dem Z600 den neuen Kilokoloss, der das Ruder für den Traditionshersteller herumreißen soll. Dabei bringt der Hyper Z600 ohne Lüfter bereits 1045 Gramm auf die Waage – schwerer ist derzeit nur der Scythe Orochi.
Der Cooler Master Z600 basiert auf einem symmetrischen 120-mm-Towerformat und insgesamt sechs U-förmig eingebundenen 6-mm-Heatpipes zur Wärmeabfuhr von der Prozessoroberfläche. Der aus 46 Aluminiumeinheiten bestehende Lamellenkörper des Z600 bietet eine überdurchschnittlich hohe Kühloberfläche, die mehr als doppelt so groß ist wie beim Großteil der Mitbewerber. Dabei weist der Radiator im Kern einen (für passive Verhältnisse relativ geringen) Lamellenabstand von zwei Millimetern auf. Gerade bei geringem Luftdurchsatz könnte es deshalb zu Wärmestau angesichts des breiten Lamellenkörpers kommen. Nur im äußeren Flügelbereich wurde der Lamellenabstand deutlich größer gewählt.
Bis zu zwei 120-mm-Lüfter können am neuen Cooler-Master-Koloss montiert werden. Dazu liegen dem Lieferumfang vier Kunststoffbügel bei, die mit den Lüfterrahmen verschraubt werden. Die so präparierten Ventilatoren werden dann einfach am Kühlkörper eingeklickt. Zwei angebrachte Lüfter müssen sich dabei immer gegenüber liegen. Aus Platzgründen wird meist allerdings nur ein 120-mm-Lüfter montiert werden können. Auffällig ist, dass durch das umgesetzte X-Design der Abstand zwischen Lüfter und Kühlkern relativ groß ist. Dies wird den Effekt der Strömungsvermindung in weit entfernten Lamellenbereichen erhöhen.
Die Qualität des Kühlers ist ausgesprochen hoch. Der Z600 ist entsprechend robust und unanfällig gestaltet. Die kupferne Bodenplatte ist in allen Richtungen eben und krümmungsfrei. Die komplette Vernickelung hinterlässt ein harmonisches Gesamtbild.
Montagebesonderheiten
Angesichts des enormen Kühlergewichtes hat sich Cooler Master für eine sichere, aber etwas zeitaufwändigere Direktverschraubung als Montageform entschieden. Für AMD-Plattformen muss dazu das serienmäßige Retentionmodul des Motherboards entfernt werden, um die Rückplattenhalterung des Z600 zu installieren. Intel-Anwender haben die Wahl, ob die auf die X-Rückplatte setzen wollen, oder die vier Schrauben ohne Rückplatte separat anbringen wollen. Zu empfehlen ist aus Stabilitätsgründen in jedem Fall die Rückplattenvariante. Um die Sechskant-Muttern Motherboard-rückseitig festzuziehen, liegt dem Lieferumfang ein entsprechender Steckschlüssel bei.
Hinsichtlich der richtigen Ausrichtung braucht man sich beim Z600 aus Symmetriegründen keine Gedanken zu machen. Inkompatibilitäten mit dem Motherboard sind ebenfalls kaum zu erwarten, da der ausladende Lamellenkörper erst in großer Höhe beginnt. Die Lüfterbestückung sollte man gewohntermaßen so wählen, dass ein Luftstrom in Richtung Gehäuserückwand erzeugt wird.