Cooler Master Hyper Z600 im Test: Passiver Gigant mit Schwächen
4/5Performancevergleich
Der Cooler Master Hyper Z600 wird als Passivkühler ausgeliefert. Das bedeutet, dass ihm serienmäßig kein Lüfter beiliegt. Wir empfehlen aber in jedem Fall, sich einen oder zwei 120-mm-Lüfter zuzulegen, mit denen der Z600 dann betrieben wird. Von einem reinen Passivbetrieb raten wir im Allgemeinen ab, da ein Abführen der Wärme ohne adäquate Luftbewegung durch Ventilatoren kaum zu realisieren ist und in Folge zu hoher Temperaturen die Hardware gefährdet wird. Aus thermischer Sicht sind passive oder semipassive Kühllösungen kaum zu empfehlen. Auch im Hinblick auf die Akustik ist der Verzicht auf Lüfter nicht zwangsläufig notwendig. Gerade im 120-mm-Bereich hält der Markt eine große Auswahl an qualitativ hochwertigen Lüftern parat, mit denen sich im Drehzahlbereich von unter 600 U/min nahezu unhörbare Kühllösungen gestalten lassen. Ein leiser respektive nicht hörbarer Lüfter ist einem Passivkonzept daher in den meisten Fällen vorzuziehen.
Aufgrund seiner Abmessungen und seines enormen Gewichtes von über einem Kilogramm wollten wir dem Z600 zunächst einen Vergleich mit dem Scythe Orochi und dessen 140-mm-Supersilent-Lüfter zumuten. Das Exemplar arbeitet mit maximal 480 U/min, generiert dabei nur minimale Luftbewegungen und ist im Allgemeinen nicht wahrnehmbar. Während es dem Orochi mit diesem Lüfter und voller Drehzahl noch gelang, unsere Test-CPU bei maximal 71 °C Kerntemperatur zu halten, wurde dem Quadcore mit dem Hyper Z600 bei gut 82 °C bereits deutlich wärmer. An einen Passivbetrieb wäre mit diesem Setup logischerweise nicht zu denken. Cooler Master gibt für den Z600 aber eine Passivleistung von 89 Watt an. Das würde bedeuten, dass der Großteil der aktuellen Doppelkern-Prozessoren von AMD und Intel mit dem Hyper Z600 lüfterlos kühlbar sein sollte. Ob dies wirklich der Fall ist, werden wir in einem gesonderten Artikel mit einem angepassten Testsystem ergründen. Im heutigen Vergleich beschränken wir uns derweil auf den aktiven Betrieb.
Referenzbelüftung
Daher testen wir den Hyper Z600 in gewohnter Manier mit unseren drei im Folgenden charakterisierten Referenzlüftern aus den verschiedenen Leistungsklassen, um ihn vergleichend in unsere Charts der übrigen hochklassigen 120-mm-Kühler einordnen zu können.
Kühlercharts mit Referenzlüftern
Hierbei präsentiert sich der Hyper Z600 unerwartet mittelmäßig. Trotz seiner enormen Ausmaße und Materialmassen gelingt es dem Cooler-Master-Mammut nicht, neue Akzente zu setzen. Die Leistungsdichte der 120-mm-Kühler ist aktuell derart hoch, dass es selbst Giganten wie dem Z600 schwer fällt, Schritt zu halten. Vor allem bei schwacher Belüftung mit dem Scythe S-Flex ist der Mitbewerb teils deutlich überlegen. Der geringe Luftdurchsatz reicht hier nicht, um den großen Lamellenkörper wirkungsvoll zu durchdringen und die Wärme ordentlich abzuführen – ein Problem, dessen sich Cooler Master durchaus bewusst ist. Das Bild bessert sich für den Hyper Z600, je kraftvoller die Belüftung wird. Mit dem durchsatzstarken, aber auch enorm lauten Sharkoon-Ventilator ist der Abstand zur allgemeinen Spitze nur noch marginal.
Hierbei handelt es sich um das arithmetische Mittel der Kerntemperaturen der vier nativen Kerne unseres Testprozessors, die zur Generierung der Rangfolge in den Charts herangezogen werden.