QNAP TS-409 Pro im Test: Netzwerkspeicher auf hohem Niveau
12/12Fazit
Die QNAP TS-409 Pro Turbo NAS hat im Test einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Lediglich Kleinigkeiten trüben das äußerst positive Gesamtbild. Beginnen wir jedoch mit den positiven Aspekten, welche sich bereits in der sehr einfachen Bedienung kenntlich machen. Das Webinterface und die Software sind insgesamt sehr benutzerfreundlich gestaltet und geben keinen Anlass zu Kritik. Die Installation der Festplatten geht ohne Öffnen des Gehäuses von der Hand, wodurch auch die Hot-Swap-Funktion zum Wechseln der Festplatten während des Betriebs erheblich erleichtert wird. Darüber hinaus unterstützt der NAS-Server jede handelsübliche 3,5-Zoll SATA-Festplatte – wobei es bei Modellen von Western Digital zu Inkompatibilitäten kommen kann, die jedoch nicht QNAP zu verschulden hat. Der TS-409 Pro unterstützt eine Vielzahl von Features, die von den meisten Benutzern bei Weitem nicht ausgenutzt werden können. Darüber hinaus ist er mit Windows-, Mac- und Linux-Netzwerken kompatibel. Neben den guten RAID-Optionen, welche auch mehrere parallele RAIDs sowie eine Migration und Expansion im laufenden Betrieb zulassen, bietet das System sehr solide Server-Dienste wie beispielsweise FTP, DHCP, WINS, SSH, Telnet, NFS, MySQL, Domänen Master, PrintServer, iTunes- und Medien-Server. Darüber hinaus können die intelligente Lüftersteuerung, welche auch manuell in drei Stufen geregelt werden kann, und das Festplatten-Monitoring inklusive Testfunktionen überzeugen. Durch die Unterstützung von Jumboframes kann zudem die Leistung in Gigabit-Netzwerken gesteigert werden. Die systembedingte Leistungsaufnahme ist gering und wird durch den Standby-Modus zusätzlich minimiert. Auch die 256 MB RAM müssen ebenso wie die Funktion eines Netzwerkpapierkorbs positiv verbucht werden. Zuguterletzt kann man bei QNAP auf eine gute Community zurückgreifen, welche im offiziellen Forum zusätzlich zu den ohnehin von QNAP veröffentlichten HowTos nicht nur weitere Anleitungen bereitstellt, sondern auch stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Ein deutsches 3rd-Party Forum mit Unterstützung von QNAP hat sich ebenfalls bereits formiert. Mutigen Benutzern steht zudem die Tür für Erweiterungen offen – entsprechende Hacker-Gemeinden haben sich um die NAS-Geräte bereits formiert.
Hauptkritikpunkt am QNAP TS-409 Pro ist, dass aufgrund des recht langsamen Prozessors, dem Marvell 5281 mit 500 MHz, einiges an Potential – gerade beim Schreiben auf die internen Festplatten – verschenkt wird. Die anderen Kritikpunkte sind eher marginaler Natur. So sind die RAID-Optionen und Sicherheitsfunktionen des TS-409 Pro zwar vorbildlich, eine Kombination mehrerer RAID-Modi etwa zu einem RAID 10 ist jedoch nicht möglich. Das Hot-Swapping einer Festplatte im laufenden Betrieb gestaltet sich ob des langsamen Prozessors zudem recht zeitintensiv und bremst gleichzeitig ausgeführte Transaktionen etwas aus, funktioniert jedoch tadellos und trägt zur Sicherheit der Daten bei. Ein eSATA-Anschluss wäre zudem eine Option, die von einigen Benutzern dankend angenommen werden würde. Darüber hinaus hätten wir uns ein gedrucktes Handbuch gewünscht. Für den Heimanwender, für den der QNAP TS-409 Pro im Gegensatz zum QNAP TS-409 (ohne Pro) in erster Linie jedoch nicht konzipiert ist, dürfte neben dem etwas zu lauten Lüfter vor allem der Preis von 538,- Euro (UVP) abschreckend wirken. Bei Geizhals wird er ab etwa 430 Euro geführt – und ist damit sogar minimal günstiger als der QNAP TS-409 für knapp 435,- Euro. Der QNAP TS-409 muss im Gegensatz zur Pro-Variante auf die NFS- und Active-Directory-Unterstützung verzichten. Vorkonfigurierte Systeme mit integrierten Festplatten können Kunden beispielsweise bei Litec-Computer erwerben, Geschäftskunden werden zum Beispiel beim deutschen Distributor Xen Micro fündig. Trotz des Preises ist man aus unserer Sicht mit dem QNAP TS-409 Pro insgesamt sehr gut beraten, so dass wir ihm unsere Empfehlung aussprechen.
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