QNAP TS-409 Pro im Test: Netzwerkspeicher auf hohem Niveau

 3/12
Frank Hüber
41 Kommentare

Blick ins Innere

Während man beim Öffnen des Metallgitters an der Vorderseite lediglich einen Blick auf die vier Festplatteneinschübe werfen kann, welche mit je zwei Daumenschrauben gehalten werden, zeigt sich der technische Aufbau des Systems erst durch Entfernen der kompletten Abdeckung – wobei man jedoch ein an der Rückseite angebrachtes Garantiesiegel brechen muss. Die einfache Installation der Festplatten, welche lediglich mit vier Flachkopfschrauben auf den Einschüben fixiert und dann zusammen mit diesen in das System geschoben und an der Vorderseite verschraubt werden müssen, verdankt man einem einfachen System im Innern des QNAP TS-409 Pro. So werden die Anschlüsse der Festplatte direkt in entsprechende Verbindungen im System gesteckt, was voraussetzt, dass sich die Anschlussleiste der verwendeten Festplatten an die Norm halten.

Von diesen Steckverbindungen gehen je ein Strom- und SATA-Anschluss ab, welche mit dem darunter liegenden Mainboard verbunden sind. Die Stromkabel sind dabei fein säuberlich auf der rechten Seite aufgereiht und durchnummeriert, was eine Zuordnung sehr vereinfacht. Gleiches gilt auch für die SATA-Kabel, welche auf der linken Seite des Mainboards aufgereiht werden. Hier zeigt sich ein weiteres positives Detail des TS-409 Pro: Die SATA-Stecker sind mit einem kleinen Haltemechanismus ausgestattet, welcher ein versehentliches Lösen der Stecker vom Mainboard effektiv verhindert. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, dass ein normaler Benutzer das System nie öffnen und die Kabel somit nie zu Gesicht bekommen sollte. Da SATA-Anschlüsse aber keinen besonders festen Halt liefern, ist QNAP an dieser Stelle auf Nummer sicher gegangen und zeigt, dass man bei der Konzeption des Systems auch an Kleinigkeiten gedacht hat.

QNAP TS-409 Pro Turbo NAS

An der Rückseite des Systems befindet sich der 92-mm-Lüfter, welcher Luft von vorne nach hinten durch das System befördert. Auf Staubfilter hat QNAP jedoch komplett verzichtet, so dass der konstante Luftstrom mit der Zeit einiges an Staub in das System befördern dürfte. Entfernt man die Halterung für die Steckverbindungen, kann man auch den Lüfter von der Rückseite entfernen und somit theoretisch durch ein anderes, eventuell leiseres Modell ersetzen. Bei dem verbauten Lüfter handelt es sich um einen YS-Tech 92x92x25 Silent FD129225LB-N mit 1900 U/min bei 25 dB (Herstellerangabe) und einer Förderleistung von 68.3 m³/h bei 1,2 Watt. Da der Lüfteranschluss glücklicherweise nicht mit dem Mainboard verlötet sondern nur gesteckt ist, stellt sich einem Tausch ebenso wie der Möglichkeit des zusätzlichen Einbaus eines Potentiometers oder Zwischenwiderstands nichts in den Weg. Auf eine Dämmung des Systems, um die Festplattengeräusche zu reduzieren, hat QNAP ebenfalls verzichtet, so dass hier dem gewillten Modder noch einige Möglichkeiten gegeben sind.

Löst man die beiden vorderen Schrauben, mit denen das Mainboard an der Unterseite des Gehäuses befestigt ist, lässt sich das Mainboard nach hinten aus dem System ziehen. Das Mainboard zeigt recht schnell, dass Erweiterungen der Hardware nicht ohne Weiteres möglich sind. Sämtliche Komponenten wurden direkt auf die Platine gelötet, so dass auch der Arbeitsspeicher von 256 MB nicht aufgerüstet werden kann. Darüber hinaus fällt auf, dass man auf eine komplett passive Kühlung der Systemkomponenten setzt, wobei selbst passive Kühlkörper überflüssig sind, um die Komponenten ausreichend zu belüften. Für den 500 MHz schnellen I/O-Prozessor von Marvell befinden sich zwar entsprechende Bohrungen auf dem Mainboard, um einen passiven Kühlkörper zu befestigen, verbaut wird jedoch keiner. Die vier Serial-ATA-Anschlüsse werden von einem Marvell 88SX7042 PCIe-to-Serial-ATA-Controller-Chip bereitgestellt, der für jeden SATA-Anschluss einen dedizierten Kanal bereitstellt, Hot-Plug und sowohl SATA 1.0 als auch SATA II inklusive Native Command Queuing (NCQ) unterstützt. Als Gigabit Ethernet-Controller kommt ein Marvell 88E1118-NNC1-Chip zum Einsatz. Der DDR2-SDRAM mit der Bezeichnung HY5PS12821CFP stammt von Hynix und ist als DDR2-667 mit Timings von 5-5-5 spezifiziert. Er entspricht dem JEDEC-Standard und kommt im FBGA-Package daher. Als USB-Hub setzt QNAP einen GL852-Chip von Genesys Logic ein, der aus der Genesys Logic 8 Bit RISC Prozessor Familie stammt.

QNAP TS-409 Pro Turbo NAS