Chrome 430 GT im Test: S3 mit Außenseiter-Grafikkarte gegen die Großen
20/21VC-1-/H.264-Wiedergabe
Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „Children of Men“ auf einer HD DVD (1024p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer HD DVD vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung der ersten zweieinhalb Minuten des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der Blu-ray-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten, der im H.264-Format vorliegt (1024p, 24 Bilder pro Sekunde). Für die Messungen haben wir die CPU auf 2,67 GHz heruntergetaktet sowie nur einen einzelnen CPU-Kern aktiv gelassen.
Die Videobeschleunigung ist S3 auf der Chrome 430 GT ohne Zweifel gut gelungen – solange man sich auf den H.264-Codec beschränkt und VC-1 außen vor lässt. Denn letzterer wurde im Treiber noch nicht fertig implementiert und so stürzt der Rechner bereits nach wenigen Sekunden sang und klanglos ab. Im nächsten offiziellen Treiber soll laut S3 dann auch der VC-1-Codec einwandfrei funktionieren.
Die H.264-Beschleunigung ist hingegen sehr gut. Man muss sich vor den großen Konkurrenten nicht verstecken, liegt sogar in Front. Die Chrome 430 GT hat nicht nur die GeForce 8400 GS von Nvidia gut im Griff, auch ATis Radeon HD 3450 kann man hinter sich halten. Im Durchschnitt kann der S3-Beschleuniger sich um drei Prozent absetzen. Probleme während der (H.264-)Wiedergabe gab es auf keinem der Testprobanden. Die Bildqualität ist auf dem Chrome 430 GT ebenfalls gut und steht der einer Radeon HD 3450 oder GeForce 8400 GS in nichts nach. Optisch konnten wir nur marginale Unterschiede ausmachen, die in der Praxis aber wohl kaum auffallen.
Preis-Leistung-Verhältnis
Neben der Leistung, der Bildqualität und den sonstigen Eigenschaften einer modernen Grafikkarte spielt der Preis für die meisten Käufer eine entscheidende Rolle. Denn was nützt einem die schnellste GPU, wenn sie schlicht unbezahlbar ist? Aus diesem Grund haben wir ein Diagramm mit allen 3D-Beschleunigern aus dem Testparcours zusammengestellt und die günstigsten Preise bei Geizhals heraus gesucht. Dabei wird der Preisindex nicht nur nach dem günstigsten Preis erstellen, die Hardware muss auch erhältlich sein. Wir weisen darauf hin, dass sich der Preis der bevorzugten 3D-Karte täglich ändern kann, weswegen eine dauerhafte Korrektheit nicht garantiert werden kann. (Stand der Preise: 21.5.2008)
Eine genaue Preisangabe für die S3 Chrome 430 GT können wir an dieser Stelle leider nicht machen, jedoch geht der Distributor Memorysolution davon aus, dass der 3D-Beschleuniger für etwa 35 Euro den Besitzer wechseln wird. Erste Exemplare der Grafikkarte sollen mittlerweile an die Händler versendet worden sein, sodass die Chrome-Grafikkarte bald erhältlich ist.
Im Folgenden wird nun das Preis-Leistung-Verhältnis der im Test vertretenen Karten bestimmt. Dabei wird das Performance-Rating durch den Preis dividiert und mit 1000 Multipliziert. Das Ergebnis repräsentiert die Leistung, die man kaufmännisch gerundet für einen Euro erhält. Das Preis-Leistung-Verhältnis wurde für verschiedene Auflösungen und Qualitätseinstellungen ermittelt.