Radeon HD 3870 X2 Atomic im Test: Sapphire setzt ATis Flaggschiff unter Wasser
2/5Die Karte
Schon die Verpackung der Karte sticht auf den ersten Blick unter allen anderen Konkurrenzprodukten hervor und auch die Ausstattung kann sich sehen lassen. Ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist jedoch der Preis: Satte 450 Euro möchte der günstigste Anbieter zur Zeit für das Modell haben. Zu viel, wie wir meinen. Die Grafikkarte, bei der es sich um eine zeitlich begrenzte Limited Edition handelt, ist in diversen Online-Shops erhältlich.
Sapphire verstaut den 3D-Beschleuniger der Atomic-Serie traditionell in einem großen Alu-Koffer. Die Innenausstattung ist gut gepolstert, sodass der Hardware selbst bei einem rauen Umgang nichts geschehen kann. Obwohl der Koffer nach der Installation höchstens noch sichtbar in der Ecke verstaubt, so ist es dennoch eine nette Idee des Herstellers, so seine Top-Karten zu „veredeln“.
Einmal ausgepackt, zeigt sich die Platine der Sapphire Radeon HD 3870 X2 Atomic im Referenzdesign eines herkömmlichen Modells. Das in Rot gehaltene PCB misst somit die übliche Länge von 28 cm – unter diesem Gesichtspunkt sind somit keine Probleme beim Einbau in ein Gehäuse zu erwarten. Problematischer könnte es dagegen beim Kühlsystem werden. Denn der Radiator fällt nicht gerade klein aus und es ist nötig, den Wärmetauscher in eine Halterung für einen 120-mm-Gehäuselüfter zu platzieren – falls dieser nicht vorhanden ist, sollte man lieber nach einer anderen Grafikkarte Ausschau halten.
Natürlich könnte man den Radiator, der mit einem 120-mm-Lüfter sowie mit diversen Kühllamellen bestückt ist, auch unter der Grafikkarte anbringen, allerdings nimmt dann die Kühlleistung rapide abnimmt – denn das Kühlsystem reagiert extrem empfindlich auf die Position des Radiators. Als wir diesen testweise auf den Boden des Gehäuses platzierten, schien kein oder kaum noch Wasser zu fließen und die GPU erreichte einen Temperaturwert von 115 Grad Celsius. Damit die im Radiator integrierte Lüftersteuerung, die weiterhin über den normalen Vier-Pin-Anschluss auf dem Grafikkarten-PCB geregelt wird, funktionieren kann, muss der Radiator mit einem 5-1/4-Zoll-Stromanschluss bestückt werden. Es ist nicht nötig den Radiator mit Wasser zu befüllen.
Der eigentliche Wasserkühler bedeckt neben der GPU den Speicher auf der Vorderseite der Sapphire Radeon HD 3870 X2 Atomic (der auf der Rückseite bleibt ungekühlt) sowie die Spannungswandler. Als Kühlmaterial verwendet man ausschließlich Aluminium.
Sapphire lässt die beiden RV670-GPUs mit 860 MHz (35 MHz schneller als das Referenzdesign der Multi-GPU-Karte) takten. Der 2 x 512 MB große Speicher von Samsung bestitzt eine Zugriffszeit von 1 ns und wird mit 931 MHz (Referenzdesign: 900 MHz) angesteuert. Dank der PowerPlay-Funktion takten sich die GPUs der Radeon HD 3870 X2 Atomic unter Windows auf 300 MHz herunter; der Speicher arbeitet weiterhin unverändert mit 931 MHz.
Sapphire geht bei der Ausstattung der Limited-Edition nur kleine Kompromisse ein: Neben einer Treiber-CD findet der Käufer den 3DMark06, PowerDVD7 von CyberLink sowie die „DVD Suite“ desselben Herstellers vor. Spiele sind nicht im Lieferumfang enthalten. Bei der Kabelausstattung gibt es nichts zu meckern. Neben zwei PCIe-Stromkabeln legt Sapphire zwei DVI-auf-D-SUB-, einen DVI-auf-HDMI-, einen S-Video-auf-YUF-Adapter, ein HDMI-Kabel sowie eine CrossFire-Bridge bei.