VGA-Kühler im Test: Accelero Xtreme, Fridge JES988, GFX Chilla und HR-03 Plus

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Martin Eckardt
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Arctic-Cooling Accelero Xtreme 8800

Accelero Xtreme 8800 Lieferumfang
Accelero Xtreme 8800 Lieferumfang

Arctic-Cooling genießt momentan einen ausgezeichneten Ruf im Bereich der Grafikkartenkühler. Der Accelero S1 avancierte ob seiner hohen Leistung und seines günstigen Preises innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling und zur Referenz am Markt. Andere Hersteller wie Zalman, Xigmatek und Co. konnten dem Schweizer Unternehmen nicht das Wasser reichen. Mit dem Accelero Xtreme will Arctic-Cooling seine Vormachtstellung nun weiter ausbauen und präsentiert einen Grafikkartenkühler der Superlative. Gigantische Ausmaße, drei leise Lüfter und ein typisch günstiger Preis von unter 30 Euro sollen dabei helfen. Im Test setzen wir auf den Xtreme 8800. Weiterhin gibt es den Xtreme 2900 für die entsprechenden ATI-Radeon-Karten. Eine Version für die aktuelle GeForce-9800-Reihe ist ebenfalls seit Kurzem am Markt vertreten. Bis auf die Kompatibilität sind die Modelle in ihrer Charakteristik aber weitgehend übereinstimmend.

Der Lieferumfang des Kühlers beinhaltet neben der perfekt auf die jeweilige Grafikkarte abgestimmten VGA-Kühlcombo vier passive Spannungswandlerkühler, Wärmeleitpads für die Arbeitsspeicher, eine gelochte Slotblende sowie eine knappe Montageanleitung mit deutschem Sprachteil.

Technische Eckpunkte

  • Abmessungen: 256 x 95 x 51 mm (L x B x H)
  • Material: Kupferwärmeaufnahme, 107 Aluminiumlamellen, Heatpipes
  • Fünf 6-mm-Heatpipes
  • Gesamtgewicht: 440 Gramm
  • Lamellenabstand: 1 mm
  • SLI-Betrieb möglich
  • Drei 80-mm-PWM-Lüfter
    • Ein 4-Pin Original-Stromanschluss
    • Maximal 2200 U/min
    • Maximal 107 m³/h Förderleistung
  • Unterstützte Grafikkarten:
    • Xtreme 8800: GeForce 8800 Ultra, GTX, GTS (G80)
    • Xtreme 2900: ATI HD 2900 Serie
  • Herstellerhomepage
  • Vertrieb und Preise
Accelero Xtreme 8800 Verpackung
Accelero Xtreme 8800 Verpackung
Dreifach 80-mm-Belüftung
Dreifach 80-mm-Belüftung
Bereits ab Werk aufgetragene Wärmeleitpaste
Bereits ab Werk aufgetragene Wärmeleitpaste
Ordentliche Materialqualität
Ordentliche Materialqualität

Kurzbeschreibung

Der Xtreme 8800 ist nur mit den G80-Grafikkarten der Nvidia-Serie kompatibel, sodass es keinerlei Überschneidungen mit dem hauseigenen Accelero S1 gibt. Aufgrund dieser Einschränkung konnte Arctic-Cooling den Kühler ideal auf die sehr beliebten und weit verbreiteten 8800er-Beschleuniger abstimmen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings keine übergreifende Kompatibilität bei einem Grafikkartenneukauf.

Der Xtreme basiert auf einer imposanten Doppel-Kühlkörper-Konstruktion, wobei drei Heatpipes das verbindende Element bilden. Zwei weitere Kapillare realisieren einen schnellen Wärmetransport im Hauptkühlkörper. Dieser besteht aus einer großen Aluminiumgrundplatte, die mit den Wärmeleitpads der Grafikkartenspeicher und Zusatzchips in Verbindung steht. Zentral wurde überdies eine kupferne Wärmeaufnahme für den Grafikkartenchip eingelassen. Auf dieser Grundplatte steht eine Armada von Aluminiumkühlrippen im knappen 1-mm-Abstand Spalier. Insgesamt wurden 107 dieser Lamellen zu einer riesigen Kühloberfläche verknüpft.

Passive Alublöcke für die Spannungswandler
Passive Alublöcke für die Spannungswandler
Wärmeleitpads für die Speicher
Wärmeleitpads für die Speicher
Ideal abgestimmt: Angepasstes Design erleichtert Montage
Ideal abgestimmt: Angepasstes Design erleichtert Montage
GeForce 8800 verschwindet unter dem Xtreme-Riesen
GeForce 8800 verschwindet unter dem Xtreme-Riesen

Auf diesem Kühlkörper-Konstrukt thront ein langer Kunststoffrahmen mit den integrierten Lüftern. Gleich drei 80-mm-Modelle wurden hier verbaut. Sie weisen ein weites Drehzahlspektrum auf und können von knapp 700 bis 2200 U/min betrieben werden. Dabei erfolgt ihre Stromversorgung über den originalen 4-Pin-Anschluss direkt über die Grafikkarte, sodass die automatische oder manuelle Steuerung der Karte genutzt werden kann. Insgesamt ist der AC-Xtreme jedoch nicht so leise, wie wir es erwartet hatten. Bei voller und mittlerer Drehzahl agiert er deutlich wahrnehmbar und selbst im minimalen Drehzahlbereich ist ein echter Super-Silent-Betrieb nur bedingt möglich.

  • 2220 U/min: hoher Luftumschlag, helles, unangenehmes Rotationsgeräusch, leichtes Rattern
  • 1500 U/min: mittlerer Luftumschlag, helles Rotationsgeräusch, leichtes Rattern, minimal leiser
  • 640 U/min: kaum Luftumschlag, noch immer wahrnehmbar, leichtes Klackern

Die allgemeine Qualität des Schweizers ist angesichts des Preises als recht ordentlich zu bezeichnen. Vor allem im Vergleich zum Accelero S1 wirkt der Xtreme deutlich wertiger.

Lüfterabdeckung demontiert
Lüfterabdeckung demontiert
Materialschlacht: Fünf Heatpipes und jede Menge Aluminium
Materialschlacht: Fünf Heatpipes und jede Menge Aluminium
Passt nicht in jedes Gehäuse!
Passt nicht in jedes Gehäuse!
27 cm Länge inkl. Grafikkarte – eine knappe Angelegenheit
27 cm Länge inkl. Grafikkarte – eine knappe Angelegenheit

Die Montage des Mammutkühlers ist recht einfach. Zunächst werden die Spannungswandler mit den Passiv-Aluminiumblöcken beklebt und die dicken Wärmeleitpads auf die Arbeitsspeicher gelegt. Eine ideale Dosis hochwertiger Wärmeleitpaste ist für den Ersteinsatz bereits an der Wärmeaufnahme des Kühlers angebracht. Nun kann der Kühler bereits auf die Grafikkarte gesetzt und rückseitig mit sechs kleinen Schrauben fixiert werden. Alles ist so passgenau gefertigt, dass es dabei keinerlei Probleme gibt.

Deutlich kritischer könnte es allerdings beim Einsetzen der Grafikkarte ins Gehäuse zugehen. Mit einer Gesamtlänge von nunmehr 27 Zentimetern ist der mit dem Accelero Xtreme ausgestattete VGA-Beschleuniger unter Umständen zu lang für einige Gehäuse. Im Testgehäuse, dem gedämmten Thermaltake Shark, das eine relativ geläufige Raumaufteilung bietet, kollidierte der Xtreme mit den Festplattenkäfigen. Ohne entsprechendes Gehäusedämmmaterial hätte es gerade so gepasst. So musste ein Aluminiumsteg des Gehäuses kurzerhand etwas verbogen werden, um die Grafikkarte einsetzen zu können. Wer mit dem Accelero Xtreme liebäugelt, sollte vor dem Kauf also genau nachmessen.