Neue ATi-Grafikkarten im Test: Radeon HD 4850 und eine Vorschau zur HD 4870
31/34Übertaktbarkeit
Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakten. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark06, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von Company of Heroes, Jericho und World in Conflict. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.
Das Übertaktungspotenzial der RV770-GPU auf unserem Exemplar ist als ordentlich zu bezeichnen. Wir konnten die Chipfrequenz von 625 MHz auf 680 MHz anheben, was ein Plus von 55 MHz bedeutet. Der 512 MB große GDDR3-Speicher war dagegen recht schnell am Ende angelangt. Nur ein Plus von 37 MHz und somit ein Takt von 1.030 MHz war möglich, bevor erste Abstürze auftraten.
VC-1-/H.264-Wiedergabe
Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „I am Legend“ (1080p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer Blu-ray vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung ab dem dritten Kapitel des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der H.264-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten (1080p, 24 Bilder pro Sekunde). Für die Messungen haben wir die CPU auf 2,4 GHz heruntergetaktet sowie nur einen einzelnen CPU-Kern aktiv gelassen.
Auch wenn es am Unified Video Decoder des RV770 einige Veränderungen gegeben hat, sollte es in Sachen CPU-Auslastung während der Wiedergabe eines HD-Videos eigentlich keine Unterschiede geben. Beim H.264-Codec können wir dennoch Differenzen messen – und zwar zu Gunsten der alten RV670-GPU. Diese agiert durch die Bank etwas gelassener und erzeugt bessere Messwerte als die Radeon HD 4850. Diese kann sich dennoch, wenn auch nur knapp, vor die GeForce 9800 GTX setzen. Wir können nicht ausschließen (und vermuten es sogar), dass die Unterschiede zwischen dem RV670 und dem RV770 nur durch den Treiber entstehen.
Beim VC-1-Video gibt es zwischen den beiden Generationen dagegen keine oder nur noch minimale Unterschiede. Beide Grafikkarten arbeiten quasi auf ein und demselben Niveau, während die GeForce 9800 GTX weit zurück liegt. Schwierigkeiten während des Abspielens gab es bei keinem der Testprobanden.