Neue ATi-Grafikkarten im Test: Radeon HD 4850 und eine Vorschau zur HD 4870
5/34AA- und AF-Skalierung
Wie genau die Unterschiede durch die Verbesserung der ROPs zwischen RV670 und RV770 ausfallen, wollen wir in diesem Abschnitt untersuchen. Wir testen die GPU-Skalierung der aktuell vier wichtigsten GPUs (G92, GT200, RV670 und RV770) in verschiedenen Auflösungen sowie Anti-Aliasing- und Anisotropic-Filtering-Stufen.
Und in der Tat, die modifizierten ROPs zeigen in allen drei Testspielen ihre Wirkung. So sinkt der prozentuale Performanceverlust des RV770 in F.E.A.R. mit vier-facher Kantenglättung von 46 Prozent auf nur noch 39 Prozent. Auch bei der qualitativ hochwertigen acht-fachen Glättung sieht es ähnlich aus: Nur 59 Prozent langsamer als mit 4xAA rendert der RV770, während der RV670 noch 66 Prozent seiner Leistung einbüßt. Die Custom-Filter-Varianten haben ebenso einen Performanceschub erlebt.
In Oblivion kann der RV770 ähnlich glänzen und schafft es, bei herkömmlichen 4xMSAA nur ein kaum bemerkbares Prozent Geschwindigkeit einzubüßen. Der RV670 benötigt dazu gut sieben Prozent der Rechenleistung, der GT200 liegt mit einer Differenz von 15 Prozent weit dahinter. Mit 8xAA wird der Geschwindigkeitsverlust zwar größer, hält sich mit 20 Prozent auf dem RV770 aber noch in Maßen. Der RV670 agiert dann 30 Prozent langsamer, während der GT200 gleich 34 Prozent verliert. Auch in Oblivion zeigt sich die gestiegene Leistung mit dem Custom-Filter-Anti-Aliasing.
Etwas widerspenstig ist dagegen Unreal Tournament 3, in dem es nur minimale Unterschiede zwischen dem RV670 sowie dem RV770 gibt. Erst bei 8xMSAA sowie bei den CFAA-Modi kann der RV770 auftrumpfen und reagiert deutlich gelassener auf die vier weiteren AA-Samples als der RV670. Der GT200 hat in UT3 dagegen seine Sternstunde und verliert weniger Performance als der RV770 – solange man das acht-fache Anti-Aliasing meidet. Dann liegt der RV770 wieder klar vorn. Was die Geschwindigkeit der Kantenglättung betrifft, gibt es zur zeit also keine effektivere GPU als den RV770 von ATi.
Der RV670 hatte eine große Schwäche: Aufgrund der geringen Anzahl der Textureinheiten und der damit verbundenen niedrigen Texturfüllrate bricht die GPU bei Aktivierung der anisotropen Texturfilterung je nach Anwendung immens ein. So verrichtet der RV670 bei 16-facher anisotroper Filterung in Crysis satte 66 Prozent, in Gothic 3 37 Prozent und in Stalker 55 Prozent langsamer seine Arbeit als ohne die bessere Texturfilterung. Der GT200 hat in genau dieser Disziplin aufgrund der immens höheren Texelfüllrate seine Stärken und verliert meistens nur marginal an Leistung.
Der RV770 macht diesbezüglich nun einen großen Schritt nach vorne, auch wenn man es noch lange nicht vermag, den GT200 oder den G92 einzuholen. Nichtsdestotrotz ist die auf dem RV770 vorhandene Texturleistung eine regelrechte Wohltat für den Kunden, da der Leistungsverlust bei der anisotropen Filterung nun um einiges kleiner als auf dem RV670 ausfällt. So sinkt die Geschwindigkeit in Crysis nur noch um 34 Prozent, in Gothic 3 um zwölf Prozent und in Stalker um 28 Prozent. Der G92 sowie der GT200 liegen zwar immer noch unangefochten vorne, aber dennoch ist die Entwicklung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Da beim RV770 primär die ROPs verbessert und die Anzahl der Textureinheiten erhöht worden sind, fallen die Leistungssteigerung bei der reinen Auflösungsskalierung ohne Anti-Aliasing sowie anisotroper Filterung deutlich geringer als in den vorherigen Testsituationen aus. Zwar kann sich der RV770 aufgrund der höheren Rohleistung durchgängig vor den RV670 setzen, von den Werten eines GT200 ist die GPU aber noch weit entfernt.