Dell UltraSharp 2408WFP im Test: Cineastischer Fotoprofi für Spieler
6/7Alltagstest
Im Alltagstest sollen typische Fragen bezüglich der Tauglichkeit eines Displays geklärt werden, die weniger mit der Bildqualität denn mehr mit dem Bildaufbau zu tun haben. Nicht zuletzt dadurch wird nämlich das Einsatzgebiet des Monitors festgelegt.
Reaktionszeit und Inputlag
Fotoprofi und Gamer – ist der Dell UltraSharp 2408WFP beides? Die Reaktionszeit des Monitors ist mit 6 ms grey-to-grey (laut Hersteller) ziemlich gut für das verwendete Panel, reicht es jedoch auch für ein schlierenfreis Bild? Und ist auch dieser Flachbildschirm von dem Problem betroffen, das als Unwort „Inputlag“ Käufer abzuschrecken vermag? Einen eigenen Reaktionstest können wir nicht simulieren, lediglich einen subjektiven Schlierentest. Der Inputlag ist allerdings relativ leicht selbst reproduzierbar, indem die Bildausgabe auf dem Dell-Monitor mit der auf einem anderen Monitor abgeglichen wird. Zusätzlich wird dieser Vorgang auch noch auf einem Samsung SyncMaster 226BW wiederholt, da dieser TFT mit TN-Panel als einer der schnellsten – speziell bei der Verarbeitung und Umsetzung der Eingangssignale – gilt.
Beim Reaktionstest fällt recht wenig auf. Es sind leichte Schlieren zu sehen, wenn schnelle Bewegungen dargestellt werden sollen, der Farbnachzug ist aber durchaus noch als gering zu betrachten. Allein deswegen fällt der Dell-Monitor also nicht durch das Raster, das PC-Spieler aufstellen würden. Im Gegenteil: Der Monitor ist für ein S-PVA-Panel erstaunlich fix.
Anderes muss man beim Inputlag konstantieren. Nicht sofort, aber mit der Zeit ergibt sich der Eindruck, dass bereits unter Windows die Maussteuerung hinterherzieht und nicht direkt auf die Eingabe reagiert. Dieser Eindruck ist gewiss höchst subjektiv. Tatsächlich ist man auch geneigt, die Impression der für den Redakteur ungewohnten Bildschirmgröße zuzuschreiben. Auch nach mehreren Wochen des Testens ergab sich jedoch kein anderes Empfinden, weshalb die Zähigkeit der Maus wohl dem Inputlag zuzuschreiben ist.
Ein Zeitabgleich bei geklonter Bildausgabe bestätigt den subjektiven Eindruck überdies: Der Dell UltraSharp 2408WFP reagiert mit einer Verzögerung von bis zu (keinesfalls konstant!) 60 ms auf das Eingangssignal, was durchaus über dem üblichen Wert von Flachbildschirmen liegt. Selbst Tests des Vorgängers bescheinigen dem UltraSharp 2407WFP-HC nur etwa einen Inputlag von halbem Ausmaße. Der ebenfalls so getestete Samsung SyncMaster 226BW verzögert gar nur um maximal 2 ms. Aus diesem Grunde ist auf dem oberen Bild auch der Samsung-TFT als Vergleich zum Dell-Monitor herangezogen worden – der SyncMaster 226BW besitzt quasi keinen Inputlag. Zwei weitere Bilder zeigen, dass der Dell-Monitor durchaus auch geringer verzögern kann. Man sollte die 60 ms daher tatsächlich als Worst-Case-Szenario verstehen, keinesfalls als stets anzunehmende Verzögerung!
Überhaupt: Messungen können täuschen. Die klaren und absoluten Zahlen der Stoppuhr sind Momentaufnahmen. Nicht immer fällt überhaupt auf, dass der Dell-Monitor verzögert reagiert. Um eine konkretere Vorstellung davon zu bekommen, was es heißt, an einem Monitor mit Inputlag zu spielen, sollen die folgenden Videos den Vergleich zwischen dem Dell UltraSharp 2408WFP und dem Samsung SyncMaster 226BW anhand mehrerer Szenarios demonstrieren.
Bei den drei Videos handelt es sich um einen Vergleich mithilfe von Spielszenen. Eines soll die Unterschiede in der Wiedergabe – und damit die Verzögerung des Dell-Monitors – anhand des Rennspieles Trackmania zeigen. Ein weiterer Clip zeigt Spielszenen aus Unreal Tournament 3 und ein letzter die gleichzeitige Wiedergabe eines HD-Trailers.
Deutlich wird, dass nicht in jeder denkbaren Situation der Inputlag von Bedeutung ist. Speziell bei UT3 fällt er jedoch vor allem am Anfang des Videos auf, als sich der Spielcharakter vor dem Beginn des Matches umsieht. Das wiederum impliziert aber nicht unbedingt, dass der Inputlag selbst in diesem schnellen Shooter jeden potenziellen Käufer auch stört. In Trackmania und bei der Filmwiedergabe sind nur minimale Unterschiede auszumachen, die sich kaum nachteilig auf den Dell-Monitor auswirken. Gleiche Resultate lieferte auch Crysis sowie das Hack'n Slay Titan Quest, wobei diese beiden Spiele quasi keine deutliche Verzögerung zeigten und damit nicht in weiteren Videos angeführt werden müssen.
Filmtest
Ein 24-Zoll-Monitor bietet einen besonderen Reiz für Filmfreunde: Er stellt in der nativen Auflösung auch Full-HD-Material unkomprimiert dar. Man sollte also davon ausgehen, dass Bildschirme in dieser Größe nicht zuletzt auch wegen dieser Fähigkeit gekauft werden. Zudem bietet der Dell-Monitor genug Anschlüsse, um quasi alle Bildquellen eines Haushalts dort anzuschließen. Grund genug, die cineastischen Qualitäten des Dell UltraSharp 2408WFP zu überprüfen.
Dabei muss zuerst einmal festgestellt werden, dass die Qualität der Ausgabe natürlich vom Zuspieler, dem Quellmaterial und dem Übertragungsweg abhängen wird. Zudem stören etwaige Probleme nicht jeden. Der hier vermittelte Eindruck kann also nicht komplett sein und schon gar nicht die eigene Meinungsfindung ersetzen. Nichtsdestotrotz ergibt sich bereits beim ersten Test – der Wiedergabe eines Full-HD-Trailers via DVI-Eingang – ein sehr positiver Eindruck. Die Farben wirken sehr kräftig, die Bewegungen flüssig und es sind quasi keine Schlieren erkennbar. Aufgrund des festgestellten Inputlags könnte man erwarten, bei genauer Betrachtung eine Lippenasynchronität festzustellen. Dies gelingt jedoch bei dem getesteten Material nicht.
Da der HD-Trailer erwartungsgemäß auf einem Full-HD-fähigen Gerät gut aussieht, steht nun auch noch ein Blick auf geringer aufgelöstes Material an, das zudem von einem DVD-Player per S-Video-Verbindung zugespielt wird. Herbei gibt sich der Dell UltraSharp 2408WFP auch keine Blöße und stellt das Bild in kräftigen Farben schlierenfrei und ohne Ruckler dar. Durch das Quellmaterial bedingt, fallen auf dem hochauflösenden Bildschirm bei normaler PC-Monitordistanz Artefakte auf, die bei größerem Abstand jedoch nicht mehr stören. Eine qualitativ beschränkte Quelle – und das ist die DVD ohne Upscaler auf einem Full-HD-Panel – kann eben nicht viel besser gemacht werden, als sie ist.
Alles in allem kann der Dell-Monitor durchaus als filmtauglich bezeichnet werden. Vielmehr noch prädestiniert der gesunde Mix aus großer Bildfläche und hoher Auflösung bei gleichzeitig umfangreicher Anschlussvielfalt das Display geradezu für dieses Einsatzgebiet.