GeForce GTX 280 im Test: Neues Nvidia-Flaggschiff lässt die Konkurrenz hinter sich
6/35AF kontrolliert
Wenn sich beim Anti-Aliasing nichts getan hat, kann man vermuten, dass es bei der anisotropen Filterung ebenso keine Veränderungen gegeben hat. Nichtsdestotrotz haben wir die Texturfilterung der GT200-GPU ausführlich untersucht, da es in dieser Disziplin schon des Öfteren einige wirksame Tricks gegeben hat, mit denen man immens an Füllrate sparen kann, aber ein wenig Bildqualität opfert – oft ohne dass es jemand mitbekommt.
Hier können wir aber gleich Entwarnung geben; Nvidia hat die Bildqualität nicht nach unten geschraubt. Der AF-Tester zeigt exakt das gleiche Ergebnis an wie bei einer G92-Karte. Weder die LOD-Einstellung, Präzision oder die Winkelunabhängigkeit hat Nvidia auf dem GT200 verändert, was aber alles andere als ein Nachteil ist. Denn der anisotrope Filter arbeitet bereits auf dem G92 beinahe perfekt und lässt die Konkurrenz in der maximalen Qualität schlecht dastehen.
RV670
G92
GT200
Dasselbe Bild ergibt sich bei den theoretischen Beobachtungen im 3DMark05 als auch im Spieleeinsatz im texturkritischen Half-Life 2. Selbst nach einer intensiven Suche können wir keine Unterschiede im Texturfilter zwischen den beiden Generationen ausmachen. Da man auf Bildern den anisotropen Texturfilter aber nur schlecht bewerten kann, haben wir darüber hinaus mehrere Videos von Half-Life 2 und einem „Moiré-Tester“, der ein regelrechter Härtefall ist, angefertigt und uns mehrmals angeschaut. Auch hier gilt dasselbe: Der GT200 filtert exakt gleich zum G80 beziehungsweise G92.
Während Nvidia beim Anti-Aliasing also knapp das Nachsehen hat, kann man sich beim anisotropen Filter vor die Konkurrenz aus dem Hause ATi setzen. In der Default-Einstellung der Treiber arbeiten die Radeon- und die GeForce-Modelle auf einem gleichwertigen Niveau, weswegen wir weiterhin in sämtlichen Grafikkarten-Artikeln die Default-Einstellungen der AF-Optimierungen (Nvidia) beziehungsweise Catalyst A.I. Standard (ATi) verwenden werden.
RV670
G92
GT200
Somit haben in den Standard-Einstellungen beide AF-Implementierungen ihre Vor- und Nachteile. Während auf einem RV670 die Übergänge der MipMaps trotz des brilinearen Filters kaum negativ auffallen, haben die ATi-Karten bei manchen Texturen mit einem Flimmern zu kämpfen. Auf einem GT200 ist es genau anders herum. Der brilineare Filter erzeugt sichtbare MipMap-Übergänge, dafür flimmern die Texturen nicht so immens. Die eine Person empfindet dabei voraussichtlich eher das Flimmern als schlimmer, während die andere die Bugwellen für das größte Problem erachtet. Allen recht machen kann man es nicht, weil die Texturfilter der beiden Konkurrenten dafür zu verschieden arbeiten. Dennoch denken wir, dass wir mit den Default-Einstellungen einen fairen Kompromiss gefunden haben, der keinen Hersteller benachteiligt.
In der maximal möglichen Qualität kann Nvidia dann ATi hinter sich lassen. Während der RV670 von Catalyst A.I. Off nur minimal profitiert und als einzigen Vorteil nun den trilinearen Filter aufweisen kann (womit die eh kaum sichtbaren Bugwellen nun endgültig wegfallen), flimmern die Texturen munter weiter vor sich hin. Der GT200 filtert dagegen in der High-Quality-Einstellung nahezu perfekt.
RV670
G92
GT200
Es gibt keine Bugwellen mehr, die Winkelunabhängigkeit ist sehr gut und zusätzlich verschwindet das Flimmern beinahe gänzlich – an einigen von Haus aus flimmernden Texturen (da die Frequenz zu hoch gewählt ist) kann logischerweise auch die beste AF-Implementierung nichts ändern. Hier ist also ATi bei der in Kürze erscheinenden RV770-GPU gefragt, die Bildqualität nach oben zu schrauben.