GeForce GTX 280 im Test: Neues Nvidia-Flaggschiff lässt die Konkurrenz hinter sich
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Nvidia GeForce GTX 280
Mit der GeForce GTX 280 hat Nvidia nach einer langen Wartepause wieder eine überarbeitete GPU vorgestellt, die mit einem einzelnen Rechenkern neue Rekordwerte aufstellen und der GeForce 9800 GX2 die Performancekrone abnehmen soll. Keine einfache Aufgabe für die Grafikkarte, da diese darüber hinaus auch erstmals richtig im GPGPU-Segment aufmischen und dort primär nicht nur ATi, sondern vor allem Intel entgegen treten wird. Das ganze wird natürlich seinen Preis haben: 550 Euro lautet die Preisempfehlung von Nvidia für eine GeForce GTX 280. Ab sofort sollten erste Exemplare bei den Händlern erhältlich sein.
Die GeForce GTX 280 misst – wie für eine High-End-Karte seit der GeForce 8800 GTX üblich – eine Länge von 28 Zentimeter und passt sich somit der Größe einer GeForce 9800 GX2 und einer Radeon HD 3870 X2 an. Probleme beim Einbau in ein handelsübliches Gehäuse sollte es dennoch nicht geben, da mittlerweile beinahe sämtliche Produkte auf den Einsatz längerer Grafikkarten vorbereitet sind. Einen kurzen Blick in den eigenen Tower sollte man aber trotzdem werfen, da es vor allem bei den Festplattenkäfigen zu Problemen kommen kann.
Wie schon bei der Dual-GPU-Karte GeForce 9800 GX2 liegt das schwarz gefärbte PCB der GeForce-GTX-280-Karte nicht wie von anderen Karten gewohnt offen frei, sondern wird von einem Metallkörper ummantelt, der die Wärme besser abtransportieren und somit die Kühlleistung erhöhen soll. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Karte beim Berühren wärmer als gewöhnlich erscheint. Die maximale Leistungsaufnahme von Nvidias neuem Flaggschiff liegt bei 236 Watt, weswegen für den Betrieb ein Acht-Pin- und ein Sechs-Pin-Stromkabel angeschlossen sein müssen. Zwei Sechs-Pin-Kabel werden nicht funktionieren.
Unter einer kleinen, entfernbaren Abdeckung findet der Käufer zwei SLI-Anschlüsse vor. Die GeForce GTX 280 ist also kompatibel zu 3-Way-SLI, sprich es können gleich drei 3D-Beschleuniger zusammen die Rechenleistung erhöhen. Das Kühlsystem besteht abseits der Metalummantelung aus einem großen Kühlkörper, der mit diversen Kühllamellen aus kostengünstigem Aluminium bestückt ist. Auf der GPU selber sitzt ein eingelassener Kühlblock, der aus teurerem, dafür aber effektiverem Kupfer besteht. Zusätzlich sind die beiden Kühleinheiten noch mit einer Heatpipe verbunden.
Als Lüfter vertraut Nvidia bei der GeForce GTX 280 auf ein 70-mm-Exemplar in Radial-Bauweise, der am hinteren Ende des Kühlsystems platziert ist. Da der Lüfter wie schon bei der GeForce 8800 GTS 512 nach unten hin abfallend etwas schräg verbaut ist, bläst dieser die beförderte Luft nicht gerade aus über die Kühllamellen, sondern direkt auf den Kühlblock der GPU. Die erwärmte Luft wird von der Grafikkarte am Ende des Kühlkreislaufes schlussendlich durch einige Lüftungsschlitze aus dem Gehäuse heraus transportiert. Der Lüfter weiß im Alltagsbetrieb unter Windows einigermaßen zu gefallen, wird unter Last jedoch unangenehm laut – mehr dazu im Abschnitt Lautstärke.
Der ein Gigabyte große GDDR3-Speicher wird von Hynix mit einer Zugriffszeit von einer Nanosekunde hergestellt. Der kleine Chip auf dem PCB, der beim Entfernen des Kühlers sichtbar wird, ist erneut der bereits von der GeForce 8800 GTX sowie GeForce 8800 Ultra bekannte NVIO (Nvidia Input Output), der sich um die Ansteuerung des HDTV- sowie der DVI-Ausgänge (alternativ HDMI oder DisplayPort) und der SLI-Bridge kümmert. Der Grund für den Zusatzchip ist, dass man so Routing-Probleme der Datenströme auf dem komplexen Chip verhindern kann.
Auf dem Slotblech montiert Nvidia zwei Dual-Link-fähige DVI-Ausgänge, die HDCP-kompatibel sind und den Kopierschutz selbst in hohen Auflösungen wie 2560x1600 anwenden können, sowie einen HDTV-Anschluss. Neben dem Bild kann über die DVI-Ausgänge auch der Ton übertragen werden, solange man ein SPDIF-Kabel mit dem Soundchip und der Grafikkarte verbindet. Diesbezüglich gab es bei der GeForce-GTX-Serie keine Verbesserungen und ATi kann in dieser Disziplin immer noch einen Vorteil genießen. Auf HDMI oder den neuen DisplayPort-Standard verzichtet Nvidia leider. Eine native GPU-Unterstützung für HDMI und den DisplayPort bieten die beiden GeForce-GTX-200-Karten. Über den DisplayPort kann der Farbraum nicht nur intern mit 10 Bit berechnet, sondern gar ausgegeben werden.