Scythe Ninja 2 im Test: Ein günstiger Nachfolger des Klassikers
2/6Kühler im Detail
Dass es sich beim Scythe-Neuling um einen typischen Ninja handelt, fällt sofort ins Auge. Das absolut symmetrische Design gepaart mit einem vergleichsweise großen Lamellenabstand und den sechs charakteristisch eingebundenen U-Heatpipes untermalen das Ninja-Erscheinungsbild. Zum Vorgänger wurden allerdings einige Änderungen vorgenommen.
Zunächst wurde die Lamellenform etwas abgeändert. Die nahezu quadratischen Aluminiumeinheiten weisen beim Ninja 2 eine um sechs Millimeter vergrößerte Kantenlänge auf. Um die Kühloberfläche noch weiter zu vergrößern, setzt Scythe nun auf 27 Leichtmetalllamellen – beim Ninja waren es nur 23. Folgerichtig sinkt der Lamellenabstand auf gut 3,5 Millimeter, ist aber im Vergleich zur Konkurrenz immer noch als recht üppig anzusehen. Aufgrund der größeren Grundfläche wirkt der Ninja 2 etwas gedrungener als sein Vorgänger, baut in Wirklichkeit aber zwei Millimeter höher.
Bereits beim Ninja Cu haben die Japaner die Heatpipes leicht divergierend nach oben verlaufend eingebunden. Dieses Konzept wird nun auch beim Ninja 2 umgesetzt und soll eine homogene Wärmeverteilung im Radiator gewährleisten.
Qualitativ liefert Scythe trotz des niedrigen Verkaufspreises wieder eine sehr ansehnliche Vorstellung ab. Die vernickelte, absolut ebene Bodenplatte sowie die traditionellen Heatpipe-Kappen als Finish stehen dafür Pate.
Als Serienlüfter setzt Scythe auf das „LM“-Modell der Slip-Stream-Serie, die eher zu den Budget-Lüftern der Marke gehört. Dabei dreht der Fan, der mit neun Rotorblättern ausgestattet auf hohen Luftdurchsatz abzielt, mit maximal 1000 U/min, kann per Steuerung in unserem Fall aber bis minimal 500 U/min getrimmt werden. Unschön setzt sich der Slip-Stream dabei durch seine Nebengeräuschkulisse in Szene, die im Abschnitt „Performancevergleich“ etwas näher thematisiert wird. Der Ventilator wird klassisch per Drahtbügel an einer der vier Mantelseiten des Kühlkörpers fixiert.
Montagebesonderheiten
Der Scythe Ninja 2 kann auf allen aktuellen Sockeln von AMD (AM2/+) und Intel (775) eingesetzt werden und ist darüber hinaus auch zu älteren Plattformen kompatibel (AMD 939, 754, Intel 478). Für die AMD-Fraktion wird dabei eine Montage per 2-Punkt-Klammersystem vorgesehen, das erfahrungsgemäß eine recht einfache Installation zulässt. Einziges Problem könnte dabei der Handlungsspielraum sein, der einen Motherboardausbau bedingen könnte.
Für Intels Sockel 775 sieht Scythe leider eine Push-Pin-Montage vor. Das entsprechende Modul wird wie im AMD-Falle dabei zunächst mit dem Kühlerboden verschraubt. Danach kann der Ninja 2 aufgesetzt werden. Um den Ausbau der Hauptplatine wird dabei selbst der flinkeste Finger kaum herum kommen, da die Platzverhältnisse angesichts der enormen Kühlergröße stark limitiert sind. Dicht unter den Lamellen verborgen, fällt es zudem enorm schwer, die Push-Pins zu Fixierung des Ninjas herunter zu drücken. Noch schlimmer wird es nur bei der Demontage, bei welcher die Pin-Köpfe leicht angedreht werden müssen – es scheint nahezu unmöglich, dies zu tun, ohne sich Schnittwunden an den Lamellen einzufangen. Die vorgenommenen Aussparungen der unteren drei Lamellen helfen hier nur wenig.
Gerne hätten wir den Ninja 2 mit einem Retention-Sockel-Kit ausgestattet gesehen, wie es beim Ninja Cu oder beim Orochi mitgeliefert wird. Bei vergleichbarer, tendenziell sogar leicht besserer Kühlleistung verspricht ein solches Kit eine sicherere, im Endeffekt sogar bequemere Montage im Stile der Sockel-478-Befestigung. So kann diese Möglichkeit Dank des mitgelieferten Haltebügels zumindest als Option eingesetzt werden.