Facebook verklagt studiVZ

Update Sasan Abdi
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Das soziale Netzwerk studiVZ ist dafür bekannt, gegen Dritte vorzugehen, die ein eigenes Angebot mit dem Zusatz „VZ“ ausstatten. Nun sieht sich das mittlerweile zur digitalen Sparte von Holtzbrinck gehörende Projekt mit einer Klage von seinem Vorbild Facebook konfrontiert.

Ein entsprechender Vorgang wurde am Freitag durch einen Rechtsbeistand von Facebook beim zunächst zuständigen Gericht in Kalifornien auf den Weg gebracht. Dabei wirft man dem deutschen Angebot vor, ein nicht authorisiertes Imitat, das „Aussehen, die Features und den Service“ der Facebook-Webseite kopiert, darzustellen. Als Beispiel nennt Facebook die Pinnwand, auf welcher sich Benutzer gegenseitig Nachrichten hinterlassen können und die den eigentlichen Kern des Angebots darstellt, freilich aber erstmals von Facebook verwendet wurde. Auch die Gestaltung sei ähnlich, nur dass bei studiVZ rot statt blau verwendet würde.

Die Klage ist vor allem auch im Zusammenhang mit der nunmehr seit einigen Monaten gegeben aktiven Präsenz von Facebook im deutschen Raum zu sehen, die sicherlich durch das Vorhandensein des hierzulande recht solide aufgestellten studiVZ-Angebots behindert wird. Entsprechend verwundert auch nicht, dass beispielsweise die Financial Times aus unterrichteten Kreisen berichtet, dass Facebook es gerade in Deutschland noch vergleichsweise schwer hat. Der offizielle Grund für den Gang vor Gericht ist indes weitaus nobler: So wolle Facebook vermeiden, dass der unwissende Benutzer aufgrund der identischen Angebote verwirrt und das Ansehen von Facebook in Mitleidenschaft gezogen würde.

Vielen Dank an unseren Leser Olaf
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Update

Mittlerweile hat sich studiVZ öffentlich zu der Klage geäußert. In einer entsprechenden Mitteilung gibt das Unternehmen an, dass die Klage bisher noch nicht vorliege und man aus diesem Grund keinerlei Kommentar abgeben werde. Die über die Medienberichte erhobenen Vorwürfe weist studiVZ allerdings als „haltlos“ zurück. Ferner hat das Unternehmen bereits am Freitag beim Landgericht Stuttgart Feststellungsklage eingereicht, was zum Ziel hat, „von den zuständigen deutschen Gerichten feststellen zu lassen, dass die von Facebook erhobenen Vorwürfe nicht zutreffend sind“.

studiVZ-CEO Marcus Riecke kommentiert die Vorgänge wie folgt:

Nachdem es Facebook trotz aufwändiger Bemühungen bisher nicht gelungen ist, in Deutschland Fuß zu fassen, versucht man jetzt offenkundig, den Erfolg von studiVZ gerichtlich zu behindern. Es gibt weltweit zahlreiche soziale Netzwerke. Facebook war nicht das erste und ist beileibe nicht das Einzige. Mit dem Versuch, studiVZ durch die Durchführung eines Prozesses ohne Erfolgsaussichten vor einem amerikanischen Gericht zu schädigen, erhebt Facebook im Prinzip den Anspruch auf ein weltweites Monopol bei sozialen Netzwerken. Dies ist vermessen und wird sich schnell entlarven. Wir sehen der Sache gelassen entgegen.

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