Nintendo Wii Fit im Test: Jeder Gang macht schlank

 2/4
Sasan Abdi
54 Kommentare

Wii Fit im Überblick

Das wohl interessanteste an der Wii Fit ist die Steuerung über das sogenannte Balance Board. In den folgenden Abschnitten sollen dieser und alle weiteren relevanten Aspekte näher beleuchtet werden.

Startaktivitäten

Nintendo liefert die Wii Fit in einem über eine Schlaufe tragbaren, 51 x 34 x 8 cm großen Karton aus (siehe Bild unten). Darin schlummert neben dem weißen, einer Waage ähnelnden Balance Board das Spiel samt zugehörigem Handbuch sowie vier AA-Batterien, was bedeutet, dass sofort mit dem Aufbau begonnen werden kann. Nachdem die Batterien im entsprechenden, an der unteren Seite des Balance Boards befindlichen Schacht eingelegt und selbiges mit der Wii synchronisiert wurde, kann das Gerät genutzt werden. Sodann führt die Software ein Update auf der Konsole durch, wonach man in die gewohnte Wii-Lounge gelangt. Vom Öffnen des Kartons bis zur Einsatzbereitschaft vergehen rund fünf Minuten.

Wii Fit Packshot
Wii Fit Packshot

In einem nächsten Schritt wird der Spieler nach Wahl seines Miis vom Balance Board näher untersucht. Neben Größe und Alter gilt es überdies, das Körpergewicht sowie den BMI zu ermitteln. Dazu muss das Balance Board erstmals betreten werden. Nach einer kurzen Wartezeit werden die Messdaten ausgegeben und man erhält erste, vornehmlich die Haltung betreffende Tipps.

Die Haltung spielt auch beim nächsten Schritt eine Rolle. So ermittelt das Balance Board den Schwerpunkt des Spielers und lobt ihn, sofern sich sein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Bei größeren Ausfällen gibt es auch hier Tipps, wie man das Ergebnis verbessern kann. Als vorletzte Aktion muss man sich zwei weiteren, je nach Ergebnis der voran gegangenen Tests unterschiedlichen Aufgaben stellen, die in der Regel immer mit der Körperbalance und deren aktiver Verlagerung auf einen bestimmten Punkt zu tun hat. Ein besonders häufig vorkommendes Minispiel stellten im Test zwei schmale Balken dar, die durch die Verlagerung des Körpergewichts getroffen werden müssen.

Wii Fit Startaktivitäten

Schließlich muss sich der Spieler der wohl schwierigsten Entscheidung stellen. So gilt es zum Abschluss der Startaktivitäten, ein Wunschgewicht für die kommenden Tage, Wochen oder Monate festzulegen. Wer sich hier zuviel vornimmt, wird von der Software sogleich gebremst, denn zu schnelles Abnehmen kann ungesund sein. Die Zielvorgabe sollte auch deshalb weise gewählt werden, da das Programm einen in der nächsten Zeit immer wieder damit konfrontieren und die Fort- oder auch Rückschritte des Spielers bei jedem weiteren Körpertest minutiös protokollieren wird. Auf diesem Wege erfährt man, ob sich das eigene Balanceverhalten mit der Zeit verändert hat und ob sich – vor allem mit Blick auf das Zielgewicht – sonst etwas getan hat. Hierbei ist es nicht zuletzt aus Gründen der Motivation sinnvoll, sich immer zur gleichen Uhrzeit und möglichst nicht nach dem Essen zu wiegen.

Ist auch diese Entscheidung gefällt, so steht dem Spielen mit der Wii Fit nichts mehr im Wege.

Bedienung

Die Bedienung von Wii Fit geschieht primär über das ausgeklügelte Balance Board. In der Regel ist überdies ein Remote-Controller nötig und in sehr seltenen Fällen (zum Beispiel beim Boxen) außerdem ein Nunchuk.

Das Balance Board zeichnet sich dabei als ein sehr gelunges Stück Sensorentechnik aus. Selbst feinste Bewegungen werden von dem Gerät exakt umgesetzt, was maßgeblich zum Spielspaß beiträgt. Mit seinen Maßen von 50 x 30 cm und einem Gewicht von rund einem Kilogramm gestaltet es sich ferner als recht portabel und bietet selbst für etwas größer geratene Füße (Schuhgröße 48) ausreichend Platz. Die Standflächen der Plastikverkleidung sind angeraut, was in Kombination mit einer moderaten Höhe von rund 4 cm ein schmerzhaftes Abrutschen weitgehend verhindert. Einzig die Farbwahl erscheint an dieser Stelle diskutabel: Während das Wii-typische Weiß der Oberfläche konzeptionell angenehm daherkommt, bietet es mit Blick auf Staub und Schmutz eine ideale Angriffsfläche, die mittelfristig zur Folge hat, dass das Gerät weniger schmuck wirkt, als direkt nach dem Auspacken.

Wii Fit Balance Board
Wii Fit Balance Board

Für das Spielen wird das Balance Board fast immer benötigt. Im Balance-Bereich steuert der Spieler ausschließlich über die Verlagerung des eigenen Körpergewichts, doch auch Yoga- und Muskelübungen sowie viele der sonstigen Mini-Spiele finden zumeist auf dem Board statt. Dabei folgt man den Anweisungen seines Trainers oder seiner Trainerin in der Regel stehend auf dem Board. Manchmal ist es aber auch nötig, davon ab- und wieder aufzusteigen oder gar – auf dem Boden liegend – das Board nur mit den Füßen zu berühren (letzteres vor allem bei Muskelübungen). Eine der wenigen Ausnahmen, bei der man nur den Remotecontroller benötigt, stellt das Jogging dar.

Wirklich ärgerlich ist die generelle Menüführung, die den Spieler wie bei so vielen Wii-Spielen allzu oft zum Bestätigen diverser Vorgänge auffordert. Gerade wegen der Kurzweiligkeit der Spiele ist dies auf Dauer tatsächlich frustrierend (siehe dazu auch „Multiplayer“).

Insgesamt kann man die Steuerung von Wii Fit aber aufgrund der Genauigkeit und Simplizität als gelungen und ohne Frage als recht intuitiv loben.