Nvidia-Grafikkarten im Test: Eine neue GeForce 9500 GT und alte 9800 GT
24/30GPU-Computing (PhysX)
Nachdem Grafikkarten seit Anbeginn ihrer Zeit eher dazu da waren, die Arbeit zu verrichten, nach denen die Hardware benannt worden ist (nämlich ein 2D/3D-Bild auf den Monitor wiederzugeben), sind die Aufgaben einer modernen GPU in jüngster Vergangenheit deutlich vielschichtiger – GPGPU und GPU-Computing sei Dank. Vor allem Nvidia prescht nach der industrieweit implementierten Videobeschleunigung nun mit einer C-ähnlichen Programmiersprache namens CUDA voran, durch die es einfacher werden soll, Programme auf der GPU berechnen zu können. Nachdem man mit der Tesla-Serie im letzten Jahr den ersten Schritt im Profi-Segment gewagt hat, wird nun vermehrt die Mainstream-Käuferschaft angesprochen.
Die zwei ersten CUDA-Programme sind das bekannte Folding@Home (für das es mittlerweile einen gemeinsamen ATi- und Nvidia-Client gibt, den wir in dem Testvergleich verwenden) und der BadaBOOM Media Converter, mit dessen Hilfe man schnell MPEG2-Videos in ein anderes Format (zum Beispiel für den Apple iPod oder das iPhone) umwandeln kann. BadaBOOM ist jedoch (noch) nicht öffentlich verfügbar und wird darüber hinaus nur auf CUDA-fähigen Grafikkarten lauffähig sein – ATi-Grafikkarten werden also, zumindest vorerst, ausgeschlossen.
Doch auch ATi ist bei GPGPU und GPU-Computing nicht untätig und arbeitet ebenfalls im professionellen sowie im Mainstream-Bereich mit diversen Softwareentwicklern zusammen, damit auch ihre Karten mehr als nur 3D-Grafik wiedergeben können. Der nächste Schritt für ATi und Nvidia wird sein, die 3D-Beschleuniger fit für KI-Berechnungen zu machen. Sowohl ATi als auch Nvidia haben diesbezüglich bereits erste Programme gezeigt, wobei ATi gar eine RV770-Techdemo im Angebot hat, deren Massen-KI vollständig auf der Grafikkarte berechnet wird.
Ein weiteres Spezialgebiet des GPU-Computings ist die Physikbeschleunigung auf der GPU. Während AMD mit Havok zusammenarbeitet und dementsprechend in (nicht allzu naher) Zukunft einen entsprechenden Treiber für die Radeon-Grafikkarten herausbringen wird, unterstützt Nvidia die PhysX-Bibliotheken, die man mittlerweile auch schon fit für die GPU gemacht hat. Die aktuelle PhysX-Software ist dazu in der Lage, neben dem 3DMark Vantage die drei speziellen PhysX-Level im First-Person-Shooter Unreal Tournament 3 zu beschleunigen. In einigen Tagen werden weitere Spiele folgen.
Da der aktuelle PhysX-Treiber die GeForce 9500 GT nicht erkennt und dementsprechend die GPU-Beschleunigung für die Physik deaktiviert, haben wir die Messwerte der neuen Low-End-Karte absichtlich nicht abgebildet. Nvidia wird uns jedoch so schnell wie möglich einen angepassten PhysX-Treiber zur Verfügung stellen und wir werden die fehlenden Messungen nachholen.