Nvidia-Grafikkarten im Test: Eine neue GeForce 9500 GT und alte 9800 GT

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Wolfgang Andermahr
125 Kommentare

Beurteilung

Mit der GeForce 9500 GT möchte Nvidia die altgediente GeForce 8500 GT ablösen und gleichzeitig die Performance der GeForce-8600-Serie erreichen. Wenn man bedenkt, dass es sich bei der GeForce-8500-Serie um eine Low-End-Karte und bei den GeForce-8600-Modellen um das Mid-Range-Segment handelt, hat sich Nvidia mit dem neuen 3D-Beschleuniger viel vorgenommen. Gleichzeitig soll die GeForce 9800 GT die GeForce 8800 GT beerben, dabei aber keine neuen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen. Ganz im Gegenteil sogar, die Performance ist exakt gleich.

Die selbst aufgelegten Ziele für die GeForce 9500 GT hat Nvidia ohne Zweifel geschafft. Ohne Anti-Aliasing sowie anisotrope Filterung liegt die Geschwindigkeit der GeForce 9500 GT in 1280x1024 fünf Prozent über der einer GeForce 8600 GTS. Auch wenn wir keine GeForce 8500 GT in unserem Testparcours haben, ist es nicht schwer zu bemerken, dass die Karte deutlich langsamer als der Nachfolger ist. In 1600x1200 liegt die Differenz zwischen den beiden Karten immer noch bei fünf Prozent. Die Radeon HD 3650 von ATi hat man durchweg im Griff. Diese rendert knapp 20 Prozent langsamer als das neue Nvidia-Produkt.

Zotac GeForce 9500 GT AMP!
Zotac GeForce 9500 GT AMP!

Selbst in 1280x1024 schafft es eine GeForce 9500 GT längst nicht immer mit vollen Details flüssige Frameraten zu liefern (dafür ist die Karte aber auch nicht gedacht), weswegen wir die Werte mit den qualitätssteigernden Features nur aus Gründen der Vollständigkeit erwähnen. In 1280x1024 profitiert die GeForce 9500 GT besser von dem doppelt so großen Speicher als die GeForce 8600 GTS und verrichtet die Arbeit um elf Prozent schneller als der alte 3D-Beschleuniger. In 1600x1200 sind es dann schon 26 Prozent.

Beachtlich ist die Leistung der GeForce 9500 GT AMP!, mit der Zotac die Leistung im Durchschnitt um etwa 15 Prozent steigern konnte. Wenn man bedenkt, dass der 3D-Beschleuniger nicht gerade der schnellste seiner Art ist, kann man jedes einzelne Bild pro Sekunde gut gebrauchen. Gegen die nächstschnellere Karte, die GeForce 9600 GSO, hat aber auch die Zotac GeForce 9500 GT AMP! keine Chance.

Über die GeForce 9800 GT gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Die die Grafikkarte mit derselben GPU-Version und denselben Taktraten wie die GeForce 8800 GT ausgestattet ist, arbeitet die Nvidia-Karte exakt gleich schnell wie ihr Vorgänger. Wir haben nichtsdestotrotz die Karte durch unseren Benchmarkparcours geschickt, um so Änderungen zwischen den einzelnen Treibern feststellen zu können. Auch dort scheint es jedoch kaum welche gegeben zu haben. So kann sich der neue Treiber höchstens um drei Prozent vom alten absetzen, meistens ist es aber weniger. Die unterschiedlichen Treiberversionen haben in unserem Testparcours also keinen großen Einfluss auf die Geschwindigkeit bei den GeForce-9000-Produkten.

Zotac GeForce 9800 GT AMP!
Zotac GeForce 9800 GT AMP!

Die Zotac GeForce 9800 GT AMP! weiß bezüglich der Performance zu gefallen und kann sich um bis zu 13 Prozent von dem Referenzdesign absetzen. Somit ist die Grafikkarte ein gutes Stück schneller als die Standard-Version und sollte bei einem nur gering höheren Preis auf jeden Fall in Betracht gezogen werden.

Bezüglich der Leistungsaufnahme gibt es bei der GeForce 9500 GT nicht viel zu Meckern. Die Grafikkarte ist trotz des fehlenden 2D-Modus recht genügsam und zieht keine Unmengen an Strom aus der Leitung. Unter Last hält sich der Verbrauch ebenso in Grenzen. Die GeForce 9800 GT hat wie gewohnt mit einem relativ hohen Idle-Verbrauch zu kämpfen, da ein 2D-Modus fehlt. Die Temperaturen gehen bei beiden 3D-Beschleunigern in Ordnung, jedoch ist die Zotac GeForce 9800 GT AMP! unter Last zu laut. Die GeForce 9500 GT desselben Herstellers bleibt dagegen angenehm leise.

Fazit

Nvidia hat sich mit der GeForce 9500 GT für eine Low-End-Karte viel vorgenommen und eigentlich alle Ziele erreicht. Die Performance liegt aufgrund des standardmäßig größeren Speichers (512 MB anstatt 256 MB) durchgängig über der einer GeForce 8600 GTS, die zu Ihrer Zeit im Mid-Range-Segment platziert war. Zwar ist die GeForce 9500 GT für die meisten Spiele in maximaler Qualität zu langsam, allerdings ist der 3D-Beschleuniger dafür auch nicht gedacht.

Die Leistungsaufnahme geht in Ordnung, die Temperaturen sind gut, die Lautstärke ebenfalls. Wirklich einordnen kann man die GeForce 9500 GT aber noch nicht, da man dazu zunächst den tatsächlichen Marktpreis abwarten muss. Denn die Preisorientierung ist mit etwa 70 Euro zu hoch für die gebrachte Leistung. Mit der GeForce 9500 GT AMP! hat Zotac ein gutes Produkt auf den Markt gebracht, was etwas schneller als die Standard-Variante arbeitet. Doch auch hier muss man zuerst den Marktpreis abwarten, bevor man eine Kaufempfehlung aussprechen kann.

Die GeForce 9800 GT ist dagegen etwas enttäuschend. Aufgrund des Namens erwartet man eine Grafikkarte, die schneller als die GeForce 8800 GT ist. Nvidia belässt die Taktraten jedoch auf demselben Niveau, weswegen es bei der Karte eigentlich absolut nichts Neues gibt. Einzig die Unterstützung von Hybrid-SLI kommt hinzu. Dafür ist aber ein passendes Mainboard notwendig.

Bei der GeForce 9800 GT hat sicherlich keiner einen großen Geschwindigkeitsschub verlangt, eine etwas höhere Performance wäre aber dennoch wünschenswert gewesen. So kann sich die GeForce 9800 GT nicht von der GeForce 8800 GT absetzen und vertraut eher auf den guten Namen als auf die eigene Leistung. Dabei zeigt Zotac mit der GeForce 9800 GT AMP!, dass es besser geht. Die Performance steigt mit etwa 13 Prozent ein wenig an, worüber sich jeder Käufer sicherlich freut. So hätte die GeForce 9800 GT eigentlich aussehen sollen, um ein würdiger Nachfolger zu sein.

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