Electronic Entertainment Expo: Nintendos Highlights der Spielemesse

 2/3
Sasan Abdi
28 Kommentare

Wii

Ein Grund für die kritischen Stimmen zur E3-Präsentation von Nintendo dürfte gewesen sein, dass der eine oder andere mitgeführte Titel bereits vorab angekündigt worden war und aus diesem Grund nur wenig oder gar keine Beachtung in der Berichterstattung erfuhr. Bestes Beispiel hierfür ist „Wario Land: The Shake Dimension“ (Originaltitel), das im ansehnlichen 2D-Look einen urtypischen Nintendo-Charme versprüht und somit durchaus einen nennenswerten Titel für die bereits erwähnten Core-Spieler darstellen könnte.

Einer von mehreren Endgegnern in „Wario Land: The Shake Dimension“
Einer von mehreren Endgegnern in „Wario Land: The Shake Dimension“

So gilt es in dem ab 26. September erhältlichen Jump'n'Run in Wario-Manier in 25 Leveln verschiedenste Gegner unschädlich zu machen, zumindest auf den ersten Blick vielfältig konzipierte kleine Rätsel zu lösen und natürlich möglichst viele Taler und Schätze zu bergen. Neben diesem klassischen Nintendo-Inhalt, den man noch von der ersten Gameboy-Generation von vergleichbaren Spielen kennt, arbeitet „The Shake Dimension“ mit vielen Möglichkeiten der Wii-Bedienung: So können aufgenommene Gegner durch schütteln des Wii-Remote-Controllers derart durcheinandergebracht werden, dass sie nützliche Items wie zum Beispiel heilende Knoblauchknollen oder Taler verlieren. Der „Wiimote“ wird dabei mit beiden Händen wie ein klassischer Controller gehalten. Darüber hinaus kann der Controller auch anders genutzt werden. Steht Wario zum Beispiel auf festem Boden, kann durch das Schütteln des Controllers dessen Stampf-Attacke, mit dem er alle Gegner außer Gefecht setzt, aktiviert werden. Der gleiche Spielzug lässt sich nutzen, um Warios Umgebung zu beeinflussen, etwa um ihm neue Spielbereiche zu öffnen. Sobald sich Wario hinter das Steuer eines der Fortbewegungsmittel wie zum Beispiel einer Seilbahn klemmt, muss der Controller wie ein Lenkrad bedient werden, um voranzukommen.

„Wario Land: The Shake Dimension“

Ein weiteres, nicht allzu viel beachtetes Highlight stellt das für das vierte Quartal 2008 geplante „Wii Music“ dar, das ähnlich wie zuletzt „Wii Fit“ eher dem Casual-Bereich zuzuordnen ist und rund 60 verschiedene Instrumente sowie circa 50 Songs beinhalten wird. Insgesamt kann „Wii Music“ als eine mehr Optionen beinhaltende, weniger ernste Antwort auf Spiele à la „Guitar Hero“ verstanden werden. So können bis zu vier Spieler aus dem riesigen Repertoire an Instrumenten wählen, um die viele Klassiker umfassende Songliste mit verschiedensten Klängen zu interpretieren, wobei ein jedes Instrument entsprechend der realen Bedienung über die konventionelle Wii-Peripherie unterschiedlich behandelt werden muss. Für die Arbeit mit dem Schlagzeug, das unter anderem auch in einer Art Freestyle-Modus verwendet werden kann, ist neben dem sonst üblichen Nunchuk- und Remote-Controller ferner das Balance Board von „Wii Fit“ notwendig. Die fertig eingespielten Songs können im Nachhinein in einem Video angeschaut und verschickt werden, sodass man seine – auch solo – eingespielten Werke Freunden weitergeben kann, die diese wiederum ansehen- und auch andere klangliche Aspekte einbringen können.

„Wii Music“

Mit „Animal Crossing: City Folk“ präsentierte Nintendo außerdem eine Portierung eines Game-Cube-/DS-Titels für die Wii, die visuell allerdings keine nennenswerten Sprünge gemacht hat, dafür aber einige neue Features bietet und sich an ein eher junges Publikum richtet. So können der eigene Avatar sowie das eigene Haus mit neuen Accessoires beziehungsweise neuen Einrichtungsgegenständen bestückt werden. Allerdings war im Rahmen unseres Einblicks keinerlei Quantifizierung der neuen Features möglich, sodass keine fundierte Angabe über die Qualität der Portierung gegeben werden kann. Ferner ist die Community von „City Folk“ auf Wunsch der Spieler weitgehend vernetzt, sodass es möglich ist, Freunde an ihren Orten zu besuchen, sich das von ihnen Erreichte anzuschauen und Items auszutauschen. Die Zeit kann dabei nicht manipuliert werden, sodass beispielsweise in Echtzeit auf den nächsten Bus in die Stadt, in der neue Items und Fähigkeiten gegen Bares erworben werden können, gewartet werden muss. Außerdem passt sich die Umwelt an die jeweilige Tages- und Jahreszeit an und hat für alle Regionen die relevanten Feiertage gespeichert, die auch entsprechend der zugehörigen Traditionen in den verschiedenen Erdteilen visualisiert werden. Für Spieler, die über keinen Internetzugang verfügen, wird es außerdem die Möglichkeit geben, bestimmte Inhalte aus „Animal Crossing: City Folk“ auf den Nintendo DS abzuspeichern, um sie beispielsweise auf anderen Wii-Konsolen abzulegen.

Animal Crossing

Nintendo DS

Auch für die portable Konsole Nintendo DS wurden einige neue Titel vorgestellt. „Rhythm Heaven“ beinhaltet beispielsweise einige Mini-Spiele, bei denen es vornehmlich auf Taktgefühl und Präzision ankommt. Untermalt werden die Spiele von Songs des vor allem in Japan legendären Rocksängers und Musikproduzenten Tsunku. In „Mystery Case Files: MillionHeir“ sucht ein Vermögen seinen rechtmäßigen Erben, wobei bis zu vier Fahnder, ausgestattet mit je einem Nintendo DS, in dem Such- und Rätsel-Spiel wirken können.

Weitere DS-Titel, die Nintendo im Rahmen der E3-Präsentation mitführte, sind „Pokémon Ranger“ und „Kirby Super Star Ultra“, die wir im Rahmen der Post-E3-Tour jedoch nicht angetestet haben.