IDF: Intel zeigt drahtlose Stromübertragung
Wer kennt es nicht, das Kabelchaos hinter dem Computer? Während es bei Desktopcomputern noch zu verschmerzen ist, verlieren Notebooks durch Kabel einen Teil ihres Charmes der mobilen Freiheit. Die Datenübertragung funktioniert mittlerweile auch kabellos, doch spätestens wenn der Akku schwächelt, kommen wieder Kabel ins Spiel.
Geht es nach Intel, könnten auch die Stromkabel für zukünftige Notebooks überflüssig werden – drahtloser Stromübertragung sei Dank. Einen entsprechenden Versuchsaufbau auf Grundlage der Arbeit von MIT-Forschern präsentierten nun Intels CTO Justin Rattner und Intel-Praktikant Alanson Sample von der University of Washington auf dem IDF. Mit zwei Spulen im Abstand von rund 60 Zentimeter übertrugen sie kabellos eine Leistung von 60 Watt und betrieben so ein Glühbirne. Die Effizienz des „Wireless Resonant Energy Link“ (WREL) soll dabei über einen gewissen Abstand konstant etwa 75 Prozent betragen, bevor sie dann aber ab einer bestimmten Entfernung rapide abfällt.
Intel-Ingenieur Josh Smith aus Seattle über
die drahtlose Stromübertragung
Zur Übertragung wurden zwei gekoppelte elektrische Resonatoren verwendet. Dabei wird magnetische Energie in der Eigenfrequenz der Empfängerspule von der Sender- an die Empfängerspule übertragen. Bis zur Marktreife der WREL-Technologie gilt es jedoch noch, einige Steine aus dem Weg zu räumen, befindet sich doch die Forschung noch in einem sehr frühen Stadium. So ist zum Beispiel die durch ein Netzteil verursachte Last schwieriger zu handhaben als die einer Glühbirne. Weitere Herausforderungen liegen in der Verkleinerung der Antennen sowie in der Verringerung der Richtungsabhängigkeit bei der Übertragung. Es dürften also wohl noch ein paar Jahre ins Land ziehen, bis Intel die ersten Laptops und andere mobile Geräte ohne Netzkabel präsentieren kann.