„Kuma“-Prozessor von AMD im Handel gelistet
Der AMD Kuma ist eine Geschichte für sich. Er sollte ursprünglich bereits vor knapp einem Jahr auf dem Markt kommen und wurde zwischenzeitlich schon fast abgeschrieben. Aktuell sind Informationen im Umlauf, dass der Kuma in Kürze verfügbar sein wird. Inbegriffen sind diverse Änderungen, die jedoch schlimmer aussehen, als sie letztendlich sind.
(Fast) allen bisherigen Roadmaps zum Trotz wird der Kuma nun doch als AMD Phenom vermarktet. In den letzten zehn Monaten war immer der Name Athlon im Gespräch, weil er als Nachfolger der bisherigen Athlon-Prozessoren das Spielfeld betreten soll. Da jedoch die technischen Merkmale des neuen Prozessors eher dem aktuellen Phenom entsprechen, der lediglich auf zwei Kerne kastriert wurde, hat man sich anscheinend für die neue – beziehungsweise alte – Bezeichnung entschieden. Denn komplett neu ist die Bezeichnung nicht, vielmehr ist es (fast) die älteste und erste bekannte.
Im Oktober 2007 sollte der Zwei-Kern-Prozessor „Phenom GS-6xxx“ in „Athlon 6xxx“ umgetauft werden, dem seit dieser Zeit, auch in allen AMD-Roadmaps genannten Namen für die Kuma-Prozessoren. In diesem Sinne ist der „neue Name“ Phenom X2 GE also ein Schritt zurück zum Anfang der Benennung der Prozessoren, die seit Juni 2007 und damit seit fast 14 Monaten bekannt ist – für den Unterschied von „GS“ zu „GE“ gibt es eine separate Erklärung. Das „S“ sollte ursprünglich für CPUs mit einer TDP von 65 Watt stehen. Da jedoch die TDP-Einstufung der ersten gelisteten Phenom-X2-Modelle darunter liegt, musste das „E“ zum Zuge kommen. Jene deutet auf eine TDP von lediglich 45 Watt hin, was sich doch deutlich von den bisher gehandelten 65 Watt unterscheidet.
Zu den 45 Watt TDP wird auch eine passende Bezeichnung eingeführt, die jene stromsparenden Prozessoren von AMD mit der gleichen TDP besitzen. Sind die Sempron- und kleinen Athlon-CPUs mit einer TDP von 45 Watt als „LE“-Modelle geführt und die älteren Athlon mit zwei Kernen noch als „BE“ bekannt, sollten die neuen Prozessoren als „GE“ vermarktet werden. Durch diese Einstufung entfallen die bisher gehandelten Bezeichnungen des Kuma völlig. Aktuell werden drei Varianten des Zwei-Kern-Phenom geführt: Der GE-6600 soll mit 2,3 GHz angeblich das Flaggschiff der Serie werden, ihm stehen die Varianten GE-6500 und GE-6400 mit 2,1 respektive 1,9 GHz zur Seite. An den bisher bekannten technischen Spezifikationen hat sich indessen nichts geändert. Die Prozessoren kommen, wie alle aktuellen 65-nm-Phenom, mit 512 kB L2-Cache daher, zwei MB L3-Cache stehen ebenfalls bereit, die Geschwindigkeit des HT-Links wird bei 1,6 GHz liegen.
Einige Fragen bleiben aktuell aber noch bestehen. Hatte AMD im Frühjahr (sh. Bild 1) noch eine TDP von 65 Watt für ein 2,x GHz schnelles Modell vorgesehen, soll jetzt ein Modell mit 2,3 GHz und einer TDP von 45 Watt auf den Markt kommen. Ob die zwei fehlenden Kerne zum stromsparenden Phenom X4 9350e mit einer TDP von 65 Watt, der die gleiche Taktfrequenz von 2,3 GHz besitzt, jenen Unterschied von 20 Watt in der TDP ausmachen, bleibt abzuwarten. Vielleicht hat AMD aber auch ein nochmals neues Stepping an den Start gebracht. Wichtig wird aber auch die Frage, wie sich die drei neuen Prozessoren gegenüber den aktuellen Athlon X2 4x50e (ComputerBase-Test) verhalten werden, die mit bis zu 2,5 GHz bei gleicher TDP an den Start gehen. Natürlich entscheidet dann aber auch der Preis. Spekulationen gehen aktuell von etwa 60 bis 70 Euro aus, was sehr gut in das Gefüge der Drei- und Vier-Kern-Prozessoren passen würde. Das 2,3 GHz schnelle Dual-Core-Modell wäre dann so teuer wie ein 2,1 GHz schneller Drei-Kern-Prozessor.
Auf Nachfrage bei AMD wollte man zu nicht angekündigten Produkten keine Worte verlieren.