Micron kündigt RealSSDs P200 und C200 an

Sebastian Pesdicek
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Der US-amerikanische Speicherspezialist Micron hat mit der Einführung der Produktfamilie RealSSD die SSD-Serien P200 und C200 angekündigt. Diese bieten SLC-basierte SSDs (P200) mit bis zu 128 GB Speicherkapazität für sogenannte Enterprise Server und MLC-basierte SSDs (C200) mit bis zu 256 GB Speicherkapazität für Notebooks.

Die RealSSD P200 wird als SATA-Laufwerk im 2,5"-Formfaktor gefertigt und wird in Größen von 16 bis 128 Gigabyte verfügbar sein. Mit SLC-NAND-Technologie soll die P200-Serie Transferraten beim Lesen und Schreiben von 250 Megabyte pro Sekunde erreichen. Die Zugriffszeiten sollen dabei typischerweise weniger als eine Millisekunde betragen, während konventionelle Festplatten um mehr als den Faktor zehn langsamer sind.

Die P200-SSDs zeichnen sich durch geringe Verbrauchswerte von 0,3 Watt im Leerlauf und 2,5 Watt unter Last aus. Konventionelle Festplatten verbrauchen unter Last üblicherweise etwa acht Watt, können aber im Server-Bereich, auf den die P200-Serie ausgelegt ist, sogar bis zu 28 Watt verbrauchen. Des Weiteren darf die Betriebstemperatur einer P200-SSD zwischen null und 70 Grad Celsius betragen, sodass von aufwändiger Kühlung abgesehen werden kann. Konventionelle Festplatten sollten zwischen 5 und 55 Grad Celsius betrieben werden und bedürfen aufgrund des höheren Verbrauchs im Server-Bereich meist einer zusätzlichen Kühlung.

In Sachen Zuverlässigkeit umwirbt Micron die Serie P200 mit einer MTBF von etwa zwei Millionen Stunden und zieht den Vergleich zu Standard-Festplatten mit 300.000 bis 500.000 Stunden. Server-Festplatten können jedoch durchaus ähnlich gute Werte erreichen, wie sie Micron für die SSDs angibt. Nichtsdestotrotz ist die Zuverlässigkeit der Flash-Speicher die Achilles-Ferse der SSD, weswegen die hohe MTBF durchaus von Bedeutung ist.

Micron RealSSD P200
Micron RealSSD P200

Im Gegensatz zur P200-Serie, setzt Micron mit dem RealSSD C200 auf die günstigere MLC-NAND-Technologie. Die RealSSD C200 wird als SATA-Laufwerk in 1,8"- und 2,5"-Formfaktoren gefertigt und als 2,5"-Version eine Speicherkapazität von bis zu 256 Gigabyte bieten. Die kleinere 1,8"-Version wird mit Kapazitäten von 32 bis 128 Gigabyte angeboten werden. Ein RealSSD C200 soll Transferraten von 250 Megabyte pro Sekunde beim Lesen und 100 Megabyte pro Sekunde beim Schreiben erreichen. Zu Zugriffszeiten, Verbrauchswerten und der Zuverlässigkeit machte Micron im Rahmen der Pressemitteilung keine Angaben. Weitere Informationen zu den RealSSDs P200, C200 sowie einem Embedded-USB-Derivat finden sich auf den Produktseiten von Microns RealSSD.

Micron RealSSD C200
Micron RealSSD C200

Die Massenproduktion der RealSSDs soll im vierten Quartal 2008 starten. Eine Verfügbarkeit soll laut der Micron-Tochter Lexar Media zu bislang unbekannten Preisen noch im gleichen Quartal gegeben sein.

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Themen:
  • Sebastian Pesdicek E-Mail
    … hat von Oktober 2007 bis Dezember 2009 Artikel für ComputerBase verfasst.
Quelle: Pressemitteilung

Ergänzungen aus der Community

  • Anonymous 06.08.2008 19:36
    Warum werden die denn Hauptsächlich in 2,5 Hergestellt?

    Interessant wären die Teile doch auch für den Desktop PC in 3,5 als Platte fürs OS? "Choco2, post: 4619077
    Weil es einfach nicht erforderlich ist. Weniger Material, weniger Fertigungskosten.
    Darüber hinaus liegt die Zukunft der HD im Formfaktor 2,5 auch im Desktopbereich.

    Auch die RPM für die Magnetplatter werden langsam aber stetig fallen. Ich denke,
    dass in Zukunft für die Desktopplatten 5400 U/min ausreichen werden. Siehe z.B. die neue GP-Serie von WD, oder auch die 2,5 Platte Momentos M5H oder M6.
  • quotenkiller 06.08.2008 21:55
    @cb, könntet ihr, diesen artikel nochmal "aufwärmen" wenn die preise für die ssds bekannt werden (vor allem der preis von dem p200 laufwerk)

    Mich interessierts eigentlich schon, ob das SSD jetzt 10 oder 100 mal so viele Dateien pro Zeiteinheit auslesen kann wie ein herkömmliches HDD. Aber von mir aus, solang es nur besser ist als das was vorher war, braucht man nicht auch noch besser werden. Ich steh sowieso nicht so auf Fortschritt...
    "Klamann, post: 4619727
    ich könnte mir auch vorstellen, dass vorerst (und vor allem während der "startzeit" richtung massenprodukt) ein weiteres steigern der zugriffsgeschwindigkeit geradezu ungeheuerlich teuer werden könnte. aber davon mal abgesehen, mir persönlich reicht der sprung von durchschnittlich 9 bis 12ms auf unter eine

    ...
    Eine 125 GB MLC als Backup für sehr Sensible Daten. Denn die Datensicherheit ist für mich das wichtigste bei einer Festplatte!

    Für Spiele und temporäre Dateien werde ich eine gewöhnliche Platte verwenden. "Albert_Wesker, post: 4620095
    wenn du wirklich datensicherheit willst, dann bleib bei klassischen festplatten, nimm allerdings welche aus dem serverbereich. ansonsten ist eine regelmässige sicherung auf cd / dvd inklusive guter verwahrung eben jener medien sehr viel besser geeignet.
    spiele sind übriens auf einer ssd übrigens wesentlich besser aufgehoben, vor allem wenn wir uns das p200 laufwerk anschauen, da es schneller schreibt, liest und zugreift.
  • .Sentinel. 06.08.2008 23:12
    Also die 512Gigabyte SSDs befinden sich ja bereits in der Entwicklung und sollen Mitte 2009 auf den Markt kommen (Toshiba, wenn ich mich recht erinnere).

    @drmaniac
    Die OCZ teile sterben nicht wie die Fliegen. Die Flashzellen sind intakt, jedoch stimmt da etwas per Design wohl mit dem Controllerchip nicht, was Datenfehler in vielen Hardwarekonfigurationen verursacht.

    Haben selbst 4 Stück davon, die wir in unserer Firma testen. Die Dinger laufen bis jetzt leider nur auf 3 von 11 getesteten Konfigurationen fehlerfrei. Sieht für mich also verdammt nach einer Inkompatibilität zwischen vornehmlich intel SATA- Controllern und Flashdrive aus, weil sie mit anderern Hardwarekonfigurationen stabil läuft.

    Da muss OCZ wohl mit einem BIOS Update bzw. Controller- Wechsel nachhelfen.