Nikon D90 mit HD-Movie-Funktion präsentiert
Einen Tag nachdem Canon mit der EOS 50D für Aufsehen sorgte, schickt Nikon einen neuen Vertreter der gehobenen Mittelklasse ins Rennen. Die D90 wartet mit einer echten Innovation auf: Sie ist die weltweit erste digitale Spiegelreflexkamera der Mittelklasse mit Filmsequenzfunktion (D-Movie) in HD-Auflösung.
Der verbesserte CMOS-Bildsensor im DX-Format mit einer effektiven Auflösung von 12,3 Megapixel sorgt dafür, dass die D90 Bilder von hoher Detailschärfe erzeugt werden und viel Spielraum für Vergrößerungen lassen. Mit einem Empfindlichkeitsbereich von ISO 200 bis 3.200 (sowie ISO-6.400-Entsprechung „Hi 1“ und ISO-100-Entsprechung „Lo 1“) stehen umfangreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Das EXPEED-Bildverarbeitungssystem wurde für die D90 weiter hinsichtlich Bildqualität und Verarbeitungsgeschwindigkeit optimiert. EXPEED verbessert zudem die Leistung anderer Funktionen wie Live-View und des neuen Gesichtserkennungssystems. Letzteres ermöglicht die Aufnahme von Gesichtern mit einer höheren Schärfe und Genauigkeit. Die Funktion „Active D-Lighting“ verhindert einen Verlust von Detailzeichnung in Lichter- und Schattenpartien auch bei starken Motivkontrasten durch eine lokale Tonwertanpassung schon im Moment der Aufnahme. Die Bildoptimierungsoption „Picture Control“ passt das Erscheinungsbild zur Stimmung der Bilder an. Hierzu stehen sechs vorkonfigurierte Einstellungen zur Wahl, darunter die neuen Konfigurationen „Porträt“ und „Landschaft“.
Die D90 ist mit dem Motiverkennungssystem ausgestattet, das erstmals in den Kameras D3 und D300 zum Einsatz kam. Das System analysiert mithilfe eines 420-Pixel-RGB-Sensors Motiv- und Farbinformationen im Bildfeld und erkennt so schon vor der Aufnahme, was fotografiert werden soll. Anhand der Ergebnisse optimiert die Kamera unmittelbar vor der Aufnahme Fokussierung, Belichtung und Weißabgleich. Die D90 verfügt über eine automatische Gesichtserkennung, die bis zu fünf Gesichter im Bildfeld erkennt und mit deren Hilfe die Autofokussteuerung und die Hauttonwiedergabe optimiert werden. Des Weiteren ist die D90 mit elf Autofokusmessfeldern ausgestattet, die im Zusammenspiel mit der Motiverkennung anhand der Farb- und Helligkeitsinformationen für eine sichere Schärfenachführung im Falle bewegter Motive sorgt.
Nach der Aufnahme stehen mit der D90 verschiedene Bildbearbeitungsfunktionen zur Verfügung, mit denen Bilder schon in der Kamera verbessert werden können. Es wurden mehrere neue Bearbeitungsoptionen eingeführt: Mit der Option „Verzeichnungskorrektur“ werden Weitwinkelaufnahmen entzerrt, die Option „Ausrichten“ korrigiert schiefe Bilder und die Option „Fisheye“ erzeugt optische Effekte ähnlich denen eines Fisheye-Objektivs. Zudem stehen zahlreiche Möglichkeiten für die Anzeige und Auswahl der richtigen Aufnahme zur Verfügung, einschließlich Wiedergabe als Bildindex mit 72 Bildern, Anzeige nach Datum und Histogrammanzeige für vergrößerte Bildbereiche.
Die D90 bietet als erste digitale Spiegelreflexkamera der Mittelklasse eine Filmsequenzfunktion (D-Movie), mit der man kreative Kurzfilme in HD-Auflösung im Motion-JPEG-Format aufnehmen kann. Filme können in einer Auflösung von 1280x720 Bildpunkten aufgenommen werden und sind maximal 5 Minuten lang, was einer Speicherauslastung von 600 MByte entspricht. Der Focus wird bei den Aufnahmen fixiert, da der Spiegel aus dem Weg geklappt wird. Aufgenommen wird in Mono-Ton. Der Bildsensor der D90 ist weitaus größer als der Sensor eines typischen Camcorders und soll daher eine bessere Bildqualität, geringe Tiefenschärfe und höhere Empfindlichkeit bei Aufnahmen mit unzureichendem Umgebungslicht bieten. Neben der Wiedergabe eines D-Movie auf einem Computer, Fernseher oder HDTV-Bildschirm kann dies mit Ton auch auf dem Monitor der Kamera erfolgen
Die D90 ist mit einem Pentaprismensucher ausgestattet, der eine Bildfeldabdeckung von nahezu 96% bietet. Es steht allerdings auch eine Live-View-Funktion zur Verfügung. Der 3-Zoll-LCD-Monitor soll mit seinen ca. 920.000 Bildpunkten und einem Betrachtungswinkel von 170 Grad für eine realistische Wiedergabe des Livebilds sorgen. Es stehen drei verschiedene Arten des Autofokus mit Kontrasterkennung zur Verfügung: Porträt-AF, Weitwinkel und Normal.
Mit einem vollständig aufgeladenen Kameraakku sollen ungefähr 850 Bilder aufgenommen werden können. Die Einschaltzeit der Kamera beträgt 0,15 Sekunden, die Auslöseverzögerung 65 Millisekunden und die maximale Bildrate 4,5 Bilder/s.
Die Nikon D90 ist voraussichtlich ab Ende September 2008 im Handel erhältlich. Erste Preislistungen weisen die Kamera bei 969 Euro für das Gehäuse alleine und 1189 Euro für das Kit bestehend aus Body und dem Objektiv AF-S VR DX 18-105mm 3.5-5.6G ED aus.