Intel Atom für Nettops im Test: ECS 945GCT-D und Sparkle 8500 GT

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Sebastian Pesdicek
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Sparkle GeForce 8500 GT (PCI)

Technische Daten

Die Leistungsfähigkeit eines Grafikbeschleunigers anhand seiner technischen Daten zu beurteilen, ist oft keine einfache Angelegenheit. Und schon gar nicht, wenn es sich um integrierte Grafikprozessoren wie den Intel Graphics Media Accelerator 950 oder die GeForce 6150 handelt. Vor allem Angaben zu Füllraten und der Speicherbandbreite sind hier ein Fall für sich. Die integrierten Grafikprozessoren haben keinen eigenen Video-Speicher und greifen daher auf den Systemspeicher zurück. Dieser ist für Grafikkarten zwar relativ ungeeignet, doch auf dem Papier kann diese Lösung noch mit relativ guten Werten mithalten.

Intel
GMA 950
Nvidia
GeForce 6150
Nvidia
GeForce 8500 GT
Logo Intel Nvidia Nvidia
Chip i945G C51 G86
Transistoren ? ? 210 Mio.
Fertigung 130 nm 90 nm 80 nm
Chiptakt 400 MHz 475 MHz 450 MHz
Shadertakt 400 MHz 475 MHz 900 MHz
Shader-Prozessoren - - 16
Pixel-Pipelines 4 2 -
Vertex-Shader - 1 -
ROPs 4 1 8
Pixelfüllrate 1.600 MPix/s 475 MPix/s 3.600 MPix/s
TMUs 4 1 8
Texelfüllrate 1.600 MTex/s 475 MTex/s 3.600 MTex/s
Pixelshader PS 2.0 PS 3.0 SM 4
Vertexshader VS 3.0 VS 3.0 SM 4
DirectX 9.0c 9.0c 10.0
OpenGL 1.4 1.5 2.0
Speichermenge max. 224 MB DDR2 max. 256 MB DDR2 256 MB GDDR2
Speichertakt 266 MHz 333 MHz 400 MHz
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 8.500 MB/s 10.600 MB/s 12.800 MB/s

Den beiden integrierten Grafikprozessoren stellen wir mit der Sparkle GeForce 8500 GT eine dedizierte Grafikkarte gegenüber, die architektonisch durchaus als modern zu bezeichnen ist, wäre da nicht ein altbackenes PCI-Interface auf der Karte zu finden, über das der Grafikbeschleuniger mit dem System kommunizieren soll. Vor langer Zeit gehörten PCI-Grafikkarten zum Standard – heutzutage sind es Exoten, die allerdings immer noch ihren Nutzen finden können. So zum Beispiel auch in kompakten HTPCs oder eben einem Nettop, wo modernere Schnittstellen wie der inzwischen auch ausgemusterte Accelerated Graphics Port (AGP) oder das heutige PCI-Express (PCIe) nicht immer vorhanden sind.

Impressionen

Der Grafikchip der GeForce 8500 GT ist der G86, ein auf nur einen Shader-Cluster reduzierter G80. Die Anzahl der Transistoren im G86 beträgt nur noch circa 210 Millionen, während der acht Shader-Cluster schwere G80 auf circa 681 Millionen kommt. Die reduzierte Anzahl an Transistoren sowie moderate Frequenzen von 450 MHz Chip-, 900 MHz Shader- und 400 MHz Speichertakt machen die GeForce 8500 GT trotz einer relativ alten Fertigung in 80 nm Strukturbreite zu einer sparsamen Grafikkarte.

Sparkle GeForce 8500 GT (PCI)
Sparkle GeForce 8500 GT (PCI)

Die Grafikkarte lässt sich somit ohne Probleme mit einem einfachen Konstrukt aus Aluminium passiv kühlen. Berücksichtigt man die immer noch ungeschlagene Bildqualität des G80 und seine soliden Fähigkeiten in der Darstellung von HD-Videos, kann eine entsprechend passiv gekühlte Sparkle GeForce 8500 GT durchaus als eine interessante Option für HTPCs und dergleichen angesehen werden. Allein der DVI-Ausgang der Karte ist ein Argument für sich, bietet doch nicht jedes Mainboard mit integrierter Grafik einen solchen Ausgang, sondern plagt den Nutzer zumeist mit blassen und körnigen Darstellungen über den VGA-Anschluss. Neben all' den Vorzügen der Grafikkarte bleibt festzustellen, dass eine Ausführung als Low-Profile-Variante von Interesse sein könnte, denn sowohl HTPC- als auch Nettop-Gehäuse sind des Öfteren nicht ausreichend dimensioniert, um Steckkarten normaler Breite aufzunehmen.

Sparkle GeForce 8500 GT (PCI)

Da der G86 ein Grafikchip mit PCI-Express-Interface ist, trägt die Sparkle 8500 GT einen Brückenchip auf der Rückseite, um die Signale in den PCI-Standard zu konvertieren. Der Brückenchip wird vom kalifornischen Hersteller Pericom gefertigt und als eine so genannte PCIe-to-PCI-Reversible-Bridge bezeichnet. Ein Chip also, der sowohl PCIe-Signale in PCI-Signale wandelt, als auch den umgekehrten Weg beherrscht. Für weitere Informationen über den Chip mit der Bezeichnung PI7C9X110 steht auf der Produktseite ein Datenblatt [PDF] zur Verfügung.

Sparkle GeForce 8500 GT (PCI)

Während des Aufbaus des Testsystems kam es zwischen der senkrecht installierten CMOS-Batterie des Mainboards und dem Kühler der Grafikkarte zu einer unvermeidbaren Kollision, welche das Aufstecken der Karte verhinderte. Der Vollständigkeit halber sei daher erwähnt, dass zwei Lamellen vom Kühler abgetrennt werden mussten, um das Problem zu lösen.

Sparkle GeForce 8500 GT (PCI)
Nettop '08
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