Sony stellt 24-Megapixel-DSLR „Alpha 900“ vor

Arne Müller
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Der Name des nächsten Modells aus Sonys Spiegelreflexkamera-Serie war schon länger bekannt. Dass Sony überdies einen „Exmor“ getauften Kleinbildsensor mit 24,6 Megapixeln entwickelt, der die Konkurrenz das Fürchten lehren soll, wissen wir ebenfalls seit Januar – nun wurde die Alpha 900 offiziell präsentiert.

Sony Alpha 900 mit 24-70mm 1:2,8 Carl Zeiss Objektiv
Sony Alpha 900 mit 24-70mm 1:2,8 Carl Zeiss Objektiv

Damit ist Sony nach Canon und Nikon der dritte Hersteller, der eine digitale Spiegelreflexkamera mit einem Sensor im Kleinbildformat anbietet. Der Sensor ist damit so groß wie der analoge Kleinbildfilm und somit wesentlich größer als die Sensoren der meisten Einsteiger- oder Mittelklassekameras. Dass dieser Sensor hinsichtlich seines Auflösungsvermögens alles in den Schatten stellt, was bisher auf dem Markt war, ist allerdings erstaunlich – Marktführer Canon ist mit der EOS 1Ds bei 21 Megapixeln und Nikon bietet selbst mit der professionellen D3 „nur“ knapp die Hälfte, nämlich rund 12 Megapixel.

Damit die großen Datenmengen des Sensors bei der Serienbildgeschwindigkeit von fünf Bildern pro Sekunde verarbeitet werden können, verfügt die Alpha 900 über zwei „Bionz“-Bildprozessoren. Die Wandlung der analogen Signale in ein digitales Format findet allerdings bereits auf dem Sensor selbst statt. Die Empfindlichkeit des Sensors reicht von 100 bis 3200 ISO (erweiterbar auf 6400 ISO), wobei die Kamera die Empfindlichkeit auch automatisch auswählen kann. Dies und der eingebaute Bildstabilisator, der mit Bewegungen des Sensors Verwackelungen mit einer Effizienz von vier Blendenstufen ausgleichen soll, lassen auch bei wenig Licht noch scharfe Fotos entstehen.

Der Pentaprismasucher deckt – wie bei professionellen Kameras üblich – 100% des Bildfeldes ab und vergrößert 0,74-fach. Die Mattscheibe ist wechselbar, es stehen drei verschiedene Modelle zur Verfügung. Das Autofokussystem verfügt über neun Sensoren, die, ähnlich wie bei vielen Canon-Modellen, rhombenförmig angeordnet sind. Allerdings ist nur der mittlere Sensor ein Kreuzsensor, was etwas unzeitgemäß erscheint. Für 30 verschiedene Objektive kann der Autofokus feinjustiert werden. Ein Staubentfernungssystem für den Sensor ist auch mit an Bord. Ein Batteriegriff sowie verschiedene Blitzgeräte sind als Zubehör erhältlich – einen eingebauten Blitz bietet die Alpha 900 nicht, was üblich ist in dieser Kameraklasse

Die Preisempfehlung für die Sony Alpha 900 ohne Objektiv beträgt rund 3.000 US-Dollar, der Preis in der Eurozone dürfte dementsprechend zwischen etwa 2.500 und 3.000 Euro liegen, die Kamera soll ab Ende Oktober hierzulande verfügbar sein. Ein erstes Preview mit Beispielbildern der Kamera gibt es bereits bei Digital Photography Review.

Sony Alpha 900
Sony Alpha 900
Sony Alpha 900 mit Batteriegriff VG-C90AM
Sony Alpha 900 mit Batteriegriff VG-C90AM
Sony Alpha 900
Sony Alpha 900

Passend zur neuen High-End-DSLR hat Sony auch jeweils ein Weitwinkel- und ein Telezoomobjektiv vorgestellt, das Vario-Sonnar T* 16-35mm f/2.8 ZA und das 70-400mm f/4-5.6 G. Beide gehören zu den High-End-Produktlinien von Sony und sollen somit hervorragende optische Leistungen nebst entsprechender Verarbeitung bieten. Sie sollen im Januar 2009 für etwa 1.800 bzw. 1.500 US-Dollar in den Handel kommen.

Sony Vario Sonnar T* 16-35mm f/2.8 ZA Carl Zeiss (SAL1635ZA)
Sony Vario Sonnar T* 16-35mm f/2.8 ZA Carl Zeiss (SAL1635ZA)
Sony 70-400 mm F4-5,6 G SSM (SAL70400G)
Sony 70-400 mm F4-5,6 G SSM (SAL70400G)
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Themen:
  • Arne Müller E-Mail
    … hat von Oktober 2004 bis Februar 2012 Artikel für ComputerBase verfasst.
Quelle: Sony

Ergänzungen aus der Community

  • Arne 10.09.2008 12:33
    "Vergrößert 0,74-fach"
    verkleinert somit, oder? :lol: "Sherman123, post: 4784900
    Richtig, allerdings hat es sich durchgesetzt zur Vergleichbarkeit einfach den Vergrößerungsfaktor anzugeben, und der beträgt nunmal 0,74 ;)

    Welche Sony-Linsen leuchten überhaupt den KB-Bildkreis aus?
    Ich bin mal auf das High-ISO Verhalten gespannt. "Reuter, post: 4785052
    Bei Sony leuchten wohl alle nicht-DT-Linsen den KB-Bildkreis aus.
    High-ISO sieht bei den Samples auf DPReview meiner Meinung nach eher verrauscht, unscharf und matschig aus, über ISO 400 ist das nichts mehr für Pixelpeeper.

    Wenn ich die Wahl hätte, und ich das Geld hätte, dann würde lieber eine Nikon D3 kaufen. "candy532, post: 4785213
    Die Nikon D3 ist eine andere Kamera mit anderem Konzept und anderen Stärken und Schwächen. Sie ist eher ein Konkurrent zur Canon 1D - schnell und sehr widerstandsfähig gebaut. Die Alpha 900 wird mit der Auflösung und dem relativ hohen Rauschen in höheren Empfindlichkeitsbereichen offenbar eine Studiowaffe wie die 1Ds werden.

    Die einzige, die diese Auflösung im gängigen Markt schlägt, ist eine Hasselblad. Bongat
    Naja da gibts schon ein paar Hersteller mehr, aber sie haben alle eines gemeinsam: Sie bedienen größere Formate, 48x36mm zum Beispiel, also bis zu doppelt so viel Fläche wie Kleinbild-Vollformat und daher Platz für doppelt so viele Pixel.

    An die Sony kommt im Kleinbild-Bereich bisher wirklich nur die 1Ds Mk III heran, und die kostet glatt das doppelte...
  • mumpel 10.09.2008 12:33
    Sehr feine Sache. Meine derzeitige Konica Minolta Dynax 7D schicke ich zwar noch lange nicht in Rente, aber es ist gut zu wissen, dass die Entwicklung bei/mit Sony nicht einschläft.

    Der einzige Nachteil bei Sony sind die wahnsinnig teuren Objektive. Für den mittleren Mainstreambereich muss man immer Sigma & Co. nehmen. Einzig das Sony 50 mm F1,4 ist bezahlbar (~300 €) und ausgezeichnet in der Bildqualität. Aber z.B. das SAL-1680Z mit 16-80 mm F3,5-4.5 (also wirklich nicht über-gut) kostet mindestens 620 €. Ein vergleichbares Sigma 17-70mm F2,8-4,5 DC Asp. IF Makro geht schon für 280 € über den Tisch. Das für mich interessante Sony SAL-35F14G (35 mm F1,4) kostet wahnwitzige 1.200 €! Das Sigma 30mm F1,4 EX DC HSM kostet dagegen nur 370 €. Natürlich kann man die Qualität nicht miteinander vergleichen. Trotzdem! Soviel besser sind die Sony-Objektive nicht, dass sie das doppelte bis vierfache der Sigmas kosten.

    Ansonsten kann ich Sony/Konica Minolta nur empfehlen. Sehr gute Kameras mit sehr vielen Möglichkeiten und einigen Dingen, die IMO besser gelöst sind als bei Canon oder Nikon. Vor allem der ins Gehäuse integrierte Anti-Shake ist Gold wert und einmalig bei DSLRs.

    Schade nur, dass so wenig Leute Sonys kaufen - ich hab da auch nicht so den missionarischen Drang in mir.
    Dann könnte man nämlich mehr Objektive und Zubehör tauschen. In meinem Freundeskreis benutzen aber die meisten Canon-Systeme. Tja ...
  • Arne 10.09.2008 12:40
    @mumpel

    Sowohl das Sigma 30mm 1.4 Ex DC als auch das 17-70mm DC sind aber Linsen für den Crop-Bildkreis, das 35mm 1.4 ist aber ein aufwändiges hochlichtstarkes Retrofokusobjektiv für Vollformat und daher zwangsläufig teurer (das Canon 35mm L ist ähnlich teuer, und Canon ist ja nun wirklich nicht bekannt für überteuerte Linsen). Das Sigma 30mm ist wesentlich simpler konstruiert (und deshalb selbst am Crop am Rand unscharf).
    Das 16-80mm ist allerdings preislich wirklich etwas überzogen.

    Das Problem beim CCD-Shift Bildstabilisator ist, dass er weder Analogfilm noch das Sucherbild stabilisiert ;) Muss man gucken was einem wichtiger ist. Die wesentlichen Brennweiten gibts bei Nikon und Canon auch alle mit Stabi.
  • muh2k4 10.09.2008 13:00
    Danke.
    Ich kenne das Sony Objektiv-Lineup wirklich nicht, deshalb meien Frage :) "Reuter, post: 4785538
    Da wird deine Frage beantwortet:
    http://www.dpreview.com/previews/sonydslra900/page6.asp

    Bei DT Linsen cropt die Kamera selbstständig und kann mit maximal 11MP aufnehmen.
    Man sieht wohl Markierungen im Viewfinder.

    DPReview hat auch interessante SampleShots in Originalauflösung.
    Iso800 (z.b. das Bild mit den Bananen) zeigt bereits ganz klar zu erkennendes Rauschen (auch kein Wunder, bei dem geringem Pixelpitch der Cam)


    Ich knipse auch sehr viel und meine Sony wäre in der Lage 8MPixel zu erzeugen - nutze jedoch max. bis 5MPixel, da Ausdrucke dieser Auflösung absolut ausreichend erscheinen.
    *Harry*
    Aber ein Großteil der Leute möchte die Bilder nicht nur ausdrucken, sondern auch bearbeiten oder Montagen damit erstellen. Und dann kann die Auflösung eigentlich gar nicht groß genug sein (vorausgesetzt die Optik ist zu der erforderlichen Abbildungsleistung in der Lage)