Genius OptoWheel im Test: Streicheln statt Scrollen dank optischem Sensor
4/4Alltagsbetrieb – OptoWheel
Wie so häufig wenn etablierte Abläufe durch Neuheiten aufgefrischt werden, bedarf es auch mit der OptoWheel-Technik etwas Einarbeitungszeit, bis das gewünschte Ergebnis erzielt werden kann. Schließlich wird die mechanische, greifbare Handlung des Scrollens per Rad durch eine digitalisierte ersetzt, welche bis auf die Bewegungen am Monitor keinerlei Rückmeldung verursacht. Und genau das ist zunächst die größte Schwäche des OptoWheels in sensiblen Anwendungen wie 3D-Spielen: Aufgrund des nicht vorhandenen Rasters eines mechanischen Scrollrades fällt es etwas schwerer, seine Bewegungen richtig zu dosieren. Schnell hat man in der Anfangsphase dann eine Waffe zu weit gewechselt oder ist über die anvisierte Textpassage hinausgeschossen.
Nach etwas Einarbeitung macht das OptoWheel speziell im Office-Betrieb aber richtig Spaß. Man streichelt einfach, lautlos und ohne Kraftaufwand über die Mausposition und erfreut sich daran, wie die sanften Zeigefingerbewegungen umgesetzt werden. Dabei macht das kleinere „Wheel“ der T925 den spürbar präziseren und exakteren Eindruck, während das beleuchtete Element der Navigator 525 manchmal etwas schwerfälliger wirkt. Interessant ist darüber hinaus auch die Option des Turbo-Scrollens. Bei der Genius 525 aktiviert man dieses Feature lediglich durch die schnelle Fingerbewegung über das OptoWheel, was nach unten sehr gut und häufig, nach oben gerichtet eher selten umgesetzt wird. Bei der T925 muss man dazu die Seitentaste drücken, weswegen man entsprechend passgenau mit dieser Funktion in alle Richtungen arbeiten kann. Apropos Richtungen: Die 4-Wege-Möglichkeit des OptoWheels reicht im Allgemeinen vollkommen aus. Während man auf der kleinen Schaltfläche gut zwischen oben/unten sowie rechts/links differenzieren kann, ist eine Fingerbewegung in Diagonalrichtung schon extrem schwierig und wird beim 8-Wege-Rad der T925 nur sehr selten richtig umgesetzt.
Insgesamt hinterlässt das Optowheel als solches einen absolut positiven Eindruck und ist eine gelungene Alternative zum konventionellen Scrollrad. Schnell hat man den richtigen Dreh heraus und möchte das neue Feature nicht mehr missen. Vor allem experimentierfreudige Anwender sollten sich die OptoWheel-Mäuse einmal näher anschauen.
Fazit
Genius erweitert den gut besetzten Mäusemarkt mit der OptoWheel-Familie um äußerst interessante Eingabegeräte und revolutioniert mit dem OptoWheel die Achillesferse der meisten aktuellen Nager. Dabei deckt man mit der Navigator 525 als Arbeitstier den 2D-Officebetrieb und mit der Traveler T925 den mobilen Bereich ab. Beide Mäuse überzeugen mit einer ordentlichen Material- und Verarbeitungsgüte sowie vielseitiger Ergonomie. Die verbauten Laser-Sensoren arbeiten zuverlässig auf vielen Untergründen. Lediglich für den ambitionierten Spielebetrieb fehlt es den Genius-Machwerken etwas an Reaktionsschnelligkeit und Agilität.
Hinsichtlich der Tastenausstattungen könnte man allerdings noch etwas optimieren. Die drei Zusatzelemente der Navigator 525 sind etwas schwer erreichbar, können dafür aber mit sehr vielen alltagserleichternden Funktionen belegt werden. Die T925 bietet leider keine weiteren Zusatzbuttons, sondern belegt beide vorhandenen Seitentasten mit der Turbo-Scroll-Funktion. Auch die Dokumentation der Mäuse sowie der beiliegenden Software könnte etwas forciert werden. Zwar liegt jedem Nager ein „User Manual“ in allen erdenklichen Sprachausführungen bei, über die Standardinformationen geht dieses allerdings nur wenig hinaus.
Alles in allem hat die OptoWheel-Familie von Genius durchaus Potential, sich zu etablieren. Hinzu gesellt sich ein sehr fairer Preis von unter 15 Euro für die Navigator 525 und von etwa 30 Euro für die Traveler T925. Gerade Freunde technischer Neuerungen dürfen also beruhigt zugreifen und sich einen der Genius OptoWheel-Vertreter zu Gemüte führen.
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