Lenovo L220x im Test: 22-Zoller lebt auf großem Fuße

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Jirko Alex
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Alltagstest

Als Alltagstest für Lenovo-Produkte wäre eigentlich ein Einsatz unter Office-Bedingungen naheliegend. Da der Lenovo L220x jedoch besondere Eigenschaften besitzt, unter anderem eine Auflösung von 1920 x 1200 Bildpunkten sowie eine Reaktionszeit – laut Hersteller – von sechs Millisekunden, darf auch ein prüfender Blick aus den Augen eines Filmliebhabers und eines Spielers nicht fehlen. Da die geringe Reaktionszeit durch Overdrive erkauft wird, muss auch an dieser Stelle der Inputlag untersucht werden, der den aktuellen 24-Zöller von Dell letztendlich in Abseits bugsierte.

Im Office-Betrieb punktet der Monitor vor allem durch die hohe Auflösung, die beispielsweise den Videoschnitt und die Fotobearbeitung erleichtert, da mehr Raum für Werkzeuge zur Verfügung steht. Auch im Internetbetrieb gefällt die hohe Auflösung, obgleich der Abstand zum Monitor nicht zu groß ausfallen darf, um bei der Standardschriftgröße noch bequem lesen zu können. Letztendlich bietet der Lenovo L220x jedoch die Möglichkeit, wahlweise viel Bildschirmfläche (in Pixeln) mit – wenn nötig – vergrößerter Schriftart zu paaren. Aus diesem Grund lässt sich für beinahe jeden Einsatz eine passende Einstellung treffen. Die höhere Auflösung des Bildschirms weiß hier situationsabhängig mal mehr und mal weniger zu überzeugen – ein Nachteil gegenüber der kleineren Auflösung von 1680 x 1050 Pixeln ergibt sich jedoch nicht.

Reaktionszeit und Inputlag

Die Reaktionszeit des Lenovo L220x kann an dieser Stelle nicht messtechnisch überprüft werden. Stattdessen sollen Augenmaß und das eigene Empfinden die Messgrößen sein, die an dieser Stelle zum Tragen kommen. Dabei zeigt sich: Der Lenovo L220x macht hierbei keine Probleme. Es sind zwar sehr leichte Corona-Effekte erkennbar, dies jedoch nur bei einem sehr nahen Abstand zum Monitor. Der Bildschirm dürfte auch Spieler weitgehend zufriedenstellen und kann unter dem Gesichtspunkt der Reaktionszeit durchaus empfohlen werden.

Der Inputlag wurde einmal mehr mittels einer geklonten Bildschirmausgabe gemessen. Als Referenzmonitor kam dabei ein Samsung SyncMaster 226BW zum Einsatz, der eine maximale Eingangsverzögerung von zwei Millisekunden aufweist und sich deshalb ähnlich gut wie ein CRT-Monitor für den Vergleichstest eignet. Bei der Messreihe wurden Verzögerungen von bis zu 47 Millisekunden gemessen, wobei dieser Wert einen Extremfall darstellt. Durchschnittlich ergaben sich Latenzen von 25 bis 35 ms, was als durchaus gut zu bezeichnen ist. Dieser Wert dürfte, anders als die über 60 Millisekunden des Dell Ultrasharp 2408WFP, die wenigsten Nutzer wirklich stören.

Inputlag von 47 ms
Inputlag von 47 ms
Inputlag von 28 ms
Inputlag von 28 ms
Inputlag von 30 ms
Inputlag von 30 ms

Filmtest

Ein großer Vorteil des Lenovo L220x ist seine native Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln. Diese erlaubt es, Full-HD-Material unkomprimiert wiederzugeben, was theoretisch der Bildwiedergabe zugute kommt. Der 22-Zoll-Monitor ist damit ein seltenes Stück in seiner Größenklasse, aber taugt er auch wirklich zum Betrachten von Filmen? Auf dem Papier stehen diesem Einsatzgebiet auch technische Daten entgegen: So bietet der Monitor nur einen VGA- und einen DVI, jedoch keinen HDMI-Eingang. Zwar unterstützt auch der DVI-Eingang den HDCP-Kopierschutz, womit hochauflösendes Filmmaterial problemlos betrachtet werden kann, die meisten Zuspieler im Heimkinobereich verfügen jedoch nicht direkt über einen DVI-Ausgang. Der Monitor ist also definitiv für den Einsatz am PC geschaffen.

Filmaufnahme
Filmaufnahme

Setzt man diesen als Zuspieler ein, funktioniert die Wiedergabe von HD-Videos problemlos. Die maximale Filmauflösung von 1920 x 1080 Pixeln wird korrekt, also mit kleinen Balken am oberen und unteren Ende, dargestellt. Die Bildwiedergabe entspricht dabei qualitativ den Erwartungen, die sich aus der hohen Auflösung und dem verwendeten Panel ergeben: Das Bild ist sehr fein und die Farben überzeugen. Allerdings stört hier die hohe Helligkeit des Bildschirms. Nutzt man die Werkseinstellungen, die dem Nutzer eine Helligkeit von weit über 300 cd/m² bescheren, so gehen viele Details durch Überblendungen in weißen Sequenzen verloren. Optimalen Kontrast erreicht man nur bei einer Helligkeit von null Prozent im Onscreen-Menü.

Die Auflösung des Bildschirms weiß natürlich auch beim Filmeinsatz zu gefallen. Einen Unterschied zu üblichen 22-Zoll-Monitoren sieht man bereits aus normaler Arbeitsentfernung jedoch nicht mehr. Die hohe native Pixeldichte des Lenovo-Monitors fällt damit eher beim Arbeiten und beim Spielen positiv auf.