Noiseblocker Cool-Scraper 3 im Test: Neuauflage mit zu wenig Argumenten

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Noiseblocker bleibt auch bei der nunmehr dritten Revision des Cool-Scrapers seiner Linie treu und konzipiert einen Prozessorkühler, der sich hinsichtlich Technik und Gestalt vom mittlerweile sehr einheitlichen Marktbild abzuheben weiß. Das charakteristische Merkmal stellt dabei die direkt auf der CPU aufliegende 25,5-mm-Super-Conductor-Heatpipe als zentrales Wärmeleitungselement, das deutliche Vorteile gegenüber den feineren Heatpipes bieten soll, dar. Der Hersteller spricht von bis zu 480 Watt, die damit abgeführt werden können. Ein vergleichbares Setup aus vier herkömmlichen 6-mm-Heatpipes würde lediglich 160 Watt abtransportieren.

Noiseblocker Cool-Scraper 3 Verpackung
Noiseblocker Cool-Scraper 3 Verpackung
Noiseblocker Cool-Scraper 3
Noiseblocker Cool-Scraper 3
Robuster Kühlkörper im 120-mm-Towerformat
Robuster Kühlkörper im 120-mm-Towerformat
Traditionell: 25-mm-Pipe mit direkter CPU-Auflage
Traditionell: 25-mm-Pipe mit direkter CPU-Auflage

Auf die zentrale Mehrkammer-Heatpipe wurden insgesamt 39 relativ dicke, robuste Aluminiumlamellen aufgesteckt. Da keine feste Verbindung mit dem zentralen Zylinder vorliegt, lassen sich die Lamellen leicht gegeneinander verschieben, was zu einem unschönen, wenig einheitlichem Gesamtbild führt. Im Vergleich zum Cool-Scraper 2 wurde der Lamellenabstand von zwei auf drei Millimeter leicht angehoben und entspricht damit wieder der Ausstattung des ersten Cool-Scraper-Modells alias Coolink BAT1, mit dem Noiseblocker 2005 aufgrund seiner enormen Aktiv- sowie Passivleistung und seiner freien 360°-Drehbarkeit einen wahren Publikumsliebling platzierte.

Im Vergleich zu seinen Vorgängern hat der Cool-Scraper 3 vor allem in der Dicke des Lamellenkörpers und im Gewicht zugelegt. Dafür wirkt der Neuling bei etwas kantigerem Schnitt nun noch einen Tick wertiger als seine Wegbereiter und kann sich in diesem Punkt durchaus mit den Platzhirschen des Marktes messen.

Stimmige Farbabstimmung aus blau und silberglänzend
Stimmige Farbabstimmung aus blau und silberglänzend
39 Aluminiumlamellen mit spezifischer Lochung
39 Aluminiumlamellen mit spezifischer Lochung
Lamellen nur aufgesteckt und damit leicht verdrehbar
Lamellen nur aufgesteckt und damit leicht verdrehbar
Variables Rückkreuz als Montagegrundlage
Variables Rückkreuz als Montagegrundlage

Erstmals setzt Noiseblocker bei der Lüfterbefestigung auf entsprechende Gummistrings und beugt damit der Vibrationsübergabe vom Lüfter zum statischen Kühlkörper effektiv vor. Beim Cool-Scraper 1 setzte man noch auf Drahtbügel, bei der Rev. 2 ging man noch einen Schritt zurück und verwandte Schrauben. Nun hat man ein werkzeugloses System gefunden, mit welchem der Lüfter einfach in die entsprechenden Ösen am Kühlkörper eingehangen werden muss. Wünschenswert wäre noch die Beilage eines zusätzlichen Strings gewesen, da die weichen Gummientkoppler hin und wieder gern kaputt gehen.

Schwingsdämpfende Aufhängung des Lüfters
Schwingsdämpfende Aufhängung des Lüfters
Gummidämpfer sichern schraubenlose Lüftermontage
Gummidämpfer sichern schraubenlose Lüftermontage
Noiseblocker SX1 Silentlüfter in der Rev. 2.1
Noiseblocker SX1 Silentlüfter in der Rev. 2.1
Gelungener Silent-Partner – der NB SX1
Gelungener Silent-Partner – der NB SX1

Beim Serienlüfter setzt Noiseblocker, wie schon bei der ersten Scraper-Version, auf den Ultra-Silent-Fan SX1 aus eigenem Hause. Wie die Cool-Scraper-Serie hat man allerdings auch die Lüfter mit den Jahren immer weiter entwickelt und so präsentiert sich mit dem SX1 in der Rev. 2.1 (erst seit August 2008 Serienlüfter des Cool-Scraper 3) nunmehr ein schickes 120-mm-Modell mit ordentlichem Nebengeräuschscharakter. Mit seiner maximalen Drehzahl von etwa 1200 U/min und einer Minimaldrehzahl von deutlich unter 500 U/min eignet sich der SX1 auch für anspruchsvolle Liebhaber des leisen PCs. Mit dem transparenten Rahmen und den blauen Rotorparts fügt sich der Lüfter wunderbar in das Gesamtbild ein und rundet den optisch sowie qualitativ stimmigen Auftritt ab.

Montagebesonderheiten

Die bis dato größten Schwächen offenbart der Cool-Scraper 3 bei der Montage. Abseits der unerfreulichen Tatsache, dass das Installationsmaterial für AMDs AM2-Plattformen zusätzlich erworben werden muss, beschert uns der Noiseblocker-Spross die ersten nennenswerten Kompatibilitätsprobleme mit unserem Sockel-775-Testsystem seit mehreren Jahren.

Dabei hat man sich grundsätzlich um ein sehr einfach gestricktes Montagesystem, nur aus zwei Einzelteilen bestehend, bemüht. Für den Sockel 775 muss lediglich die X-Rückplatte aufgespreizt und mainboardrückseitig angehalten werden, während der fertig präparierte Kühler von oben auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt, ausgerichtet und mit Hilfe der vier Federschrauben fixiert wird. Problematisch ist allerdings die Tatsache, dass der üppige Lamellenkörper selbst bei demontiertem Lüfter noch zwei der vier Federschrauben verdeckt und damit ein einfaches Anziehen per Kreuzschraubendreher verhindert. Hier kann man sich Abhilfe schaffen, indem man die freie, allerdings auch etwas schwergängige 360°-Drehbarkeit des Cool-Scrapers zu Nutze macht und entsprechend variiert, was allerdings aus Sicht der Wärmeleitpastenverteilung und möglichen CPU-Beschädigungen mit äußerster Vorsicht getan werden sollte. Ferner bedarf es allerdings eines enormen, fast unvertretbaren Anpressdruckes, um die Federschrauben überhaupt griffig mit der dick isolierten Rückplatte zu verbinden, wodurch der Vorsatz des vorsichtigen Arbeitens schnell in Vergessenheit gerät.

Kollisionskurs: Breite Lamellen und tiefer Aufbau verhindern die normale Einbaurichtung
Kollisionskurs: Breite Lamellen und tiefer Aufbau verhindern die normale Einbaurichtung
Echte 360°-Drehbarkeit – allerdings auch hohes Kollisionsrisiko mit dem Chipsatzkühler
Echte 360°-Drehbarkeit – allerdings auch hohes Kollisionsrisiko mit dem Chipsatzkühler
Einzig mögliche Montagerichtung für unsere Testplattform
Einzig mögliche Montagerichtung für unsere Testplattform
Wärmeleitpastenabdruck nach Demontage
Wärmeleitpastenabdruck nach Demontage

Außerdem könnten Kollisionsprobleme des Cool-Srapers mit dem Chipsatzkühlkörper auftreten. Da die mit 95 mm relativ breiten Lamellen beim Noiseblocker-Kühler bereits sehr weit unten beginnen (Abstand erste Lamelle zum Motherboard: ca. 37 mm), dürfte es mit einigen hohen Chipsatzkühlern und RAM-Riegeln zu Kollisionen kommen. Um sich abzusichern, sollte man vor dem Kauf das eigene System entsprechend prüfen. In unserem Fall mussten wir den Kühler um fast 45° gedreht zur eigentlich idealen Arbeitsposition ausrichten, um ihn überhaupt installieren zu können. Dies stellt im Übrigen auch die einzig realisierbare Positionierung in unserem Fall dar, wodurch der eigentliche Vorteil einer 360°-Drehbarkeit, die ein optimales Anpassen an den vorhandenen Gehäuseluftstrom eröffnet, natürlich verpufft. Eine Motherboard-Kompatibilitätsliste wird vom Hersteller leider nicht bereit gestellt. Auch die Gehäusebreite spielt, wie bei allen Towerkühlern, hinsichtlich möglicher Inkompatibilitäten angesichts einer Kühlerhöhe von 157 mm eine zu berücksichtigende Rolle.