Was genau macht die GPU in Photoshop CS4?
Wenn es um Bildbearbeitung geht, gibt es wohl kein erfolgreicheres Programm als Photoshop von Adobe, das sich sowohl für professionelle als auch für private Zwecke eignet. Vor einigen Tagen hat Adobe nun die „Creative Suite 4“ angekündigt, die einige weiter entwickelte Versionen der beliebten Programme beinhaltet.
Unter anderem wirbt Adobe nun bei einigen Funktionen mit einer GPU-Beschleunigung, während in CS3 alle Berechnungen noch einzig und allein von der CPU, also dem Hauptprozessor, durchgeführt worden sind. Somit ist es kein Wunder, dass auch die Grafikkartenhersteller, primär also ATi und Nvidia, mit der Creative Suite 4 werben – vor allem letztere scheinen große Hoffnungen in das Programm zu setzen. Inwieweit CS4 von einer ATi-GPU profitieren kann, ist aktuell noch unklar, weswegen sich die folgenden Aussagen nur auf die Nvidia-Produkte beziehen.
Adobes CS4 unterscheidet bei den Nvidia-Karten zwischen einer gewöhnlichen GeForce- sowie eine professionellen Quadro-GPU. Auf letzterer können alle angebotenen Features in der CS4 beschleunigt werden, auf ersterer dagegen nur das Photoshop-Programm. Als Grund geben die Kalifornier an, dass ein einwandfreier Treiber für den reibungslosen Betrieb von Nöten ist, was nur auf einer Quadro-Karte gewährleistet wird.
Als Hauptprogramm kommt die Creative Suite 4 natürlich mit Photoshop CS4 daher, das sowohl von einer Quadro- als auch von einer GeForce-Karte profitieren kann. Mit der GPU-Beschleunigung kann man nun selbst sehr große Bilder in Echtzeit drehen, ohne dass die CPU das Bild neu berechnen muss. Das Zoomen sowie das Schwenken des Bildes wird ebenso von der GPU berechnet, dasselbe gilt für das eigentliche Rendering. Ebenso ein Einsatzgebiet für eine Grafikkarte ist die Kantenglättung und noch einige andere Effekte, wie zum Beispiel „High-Dynamic Tone Mapping“ und „Color Conversion“.
Abgesehen von Photoshop beinhaltet die Creative Suite 4 noch die Programme „After Effects“ sowie „Premiere Pro“, die sich beide an professionelle Nutzer richten und deswegen nur bei einer Quadro-Karte von der GPU beschleunigt werden können. In After Effects CS4 übernimmt die GPU vor allem die Aufgabe , komplexe Visual Effects darzustellen. „Depth of Field“, Blur-Effekte, das Hinzufügen von künstlichem Rauschen sowie einen nett anzusehenden „Cartoon Effect“ kann man auf einer GPU berechnen und sich in Echtzeit anschauen.
Auch bei Premiere Pro CS ist eine Quadro-Grafikkarte notwendig, damit die GPU einige Aufgaben übernehmen kann. So kann man auf einer Grafikkarte das Video diesbezüglich manipulieren, indem man „Beuleneffekte“ einfügt oder die Lichtundurchlässigkeit verändert. Auch in Premiere Pro werden die Effekte in Echtzeit berechnet. Alle diese GPU-Features, die mit der Auslieferungsfunktion von der Creative Suite 4 enthalten sind, werden mittels der OpenGL-API realisiert und sind somit auf jeder Shader-Model-3.0-Grafikkarte darstellbar.
Nvidia möchte dem Kunden in Zukunft auch eigens erstellte CUDA-Plug-Ins bereitstellen, die dann natürlich nur noch auf CUDA-fähigen GPUs, also sämtlichen Nvidia-Karten ab der GeForce-8000-Serie, funktionieren – falls es keine Quadro-Einschränkungen gibt. Eines davon wird eine spezielle GPU-Version von Elementals „RapiHD“ (Quadro-Feature) sein, mit der man unter anderem Videocodecs umwandeln kann. Dabei soll die Performance einer GPU der einer CPU um den Faktor sieben überlegen sein.
Da es für viele sicherlich schwer ist, sich die von uns genannten Vorteile einer GPU vorzustellen, bietet Nvidia auf der eigenen Webseite ein kleines Video an, das Beispiele des GPU-Einsatzes in Adobes Creative Suite 4 zeigt.