Radeon HD 4830 im Test: ATis Grafikkarte tut sich schwer gegen die Konkurrenz
26/28Übertaktbarkeit
Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakten. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark06, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von Company of Heroes, Jericho und World in Conflict. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.
Die RV770-GPU scheint auf der Radeon HD 4830 noch einige Taktreserven zu haben. So ließ sich zumindest unser Exemplar von 575 MHz um gute 175 MHz auf 750 MHz übertakten, womit man genau die Frequenz einer Radeon HD 4870 (wenn auch bei weniger Einheiten) erreicht. Anders dagegen der 512 MB große GDDR3-Speicher, der sich als sehr störrisch erweist. Bereits bei 910 MHz zeigen sich erste Fehler, weswegen wir es bei den standardmäßigen 900 MHz belassen. Trotzdem können wir die Performance der Grafikkarte je nach Spiel um 15 bis 20 Prozent steigern.
VC-1-/H.264-Wiedergabe
Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „I am Legend“ (1080p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer Blu-ray vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung ab dem dritten Kapitel des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der H.264-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten (1080p, 24 Bilder pro Sekunde). Für die Messungen haben wir die CPU auf 2,4 GHz heruntergetaktet sowie nur einen einzelnen CPU-Kern aktiv gelassen.
Wenig beziehungsweise gar keine Überraschungen gibt es bei den CPU-Lastmessungen während der Wiedergabe eines HD-Videos. Bei dem H.264-Codec liegen sämtliche Testkandidaten gleich auf, unabhängig davon, ob es sich um eine ATi- oder eine Nvidia-Grafikkarte handelt. Anders dagegen beim VC-1-Codec, den die Nvidia-Produkte nicht vollkommen unterstützen. Hier haben die ATi-GPUs Vorteile, wobei es auch bei den Nvidia-Karten kein Problem ist, einen entsprechenden Film zu schauen.