Crysis Warhead im Test: Die bildhübsche Neuauslage aus Deutschland

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Sasan Abdi (+1)
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Technisches

Im Folgenden findet sich zunächst die verwendete beziehungsweise vom Hersteller empfohlene Konfiguration.

Testsystem für „Crysis Warhead“

  • Windows Vista Ultimate (32 Bit)
  • Intel Core 2 Duo E6700 @ 2,66 GHz
  • Gigabyte GA-965P-DQ6
  • Nvidia GeForce 9600 GT
  • 2 x 1024 MB Crucial Ballistix (DDR2-RAM, PC2-8000)

Herstellerempfehlung für „Crysis Warhead“

  • Betriebssystem: Windows XP oder Vista
  • Prozessor: 2,8 GHz (XP), 3,2 GHz (Vista)
  • Arbeitsspeicher: 1,5 GB
  • Festplatte: 14 GB Festplattenspeicher
  • Grafikkarte: GeForce 6800 GT bzw. Radeon 9800 Pro (Vista: Radeon X800)
  • Soundkarte: DirectX 9.0c kompatibel
  • DVD-ROM-Laufwerk
  • Tastatur, Maus
  • Internet-/LAN-Anbindung für Aktivierung bzw. Multiplayer

Grafik im Test

„Crysis“ sorgte im vergangenen Herbst in Sachen Performance nicht nur im Rahmen unseres Tests für lange Gesichter, sondern entfachte in der gesamten Community eine nicht enden wollende Diskussion über die Ausgestaltung der Balance zwischen den Faktoren „Visualisierung“ und „Performance“. Dass der Fokus bei „Crysis“ klar auf ersterem Aspekt lag, kann als ausgemacht gelten. Abgesehen davon, dass dieser Umstand für einige – sehr berechtigte – Kritik gesorgt hat, kann den Verantwortlichen strategisch kein großer Vorwurf gemacht werden. Natürlich hätte man, damit „Crysis“ auch beim Gros der potentiellen Käuferschaft flüssig läuft, auf das Ausreizen der Engine verzichten können – doch hätte dies gleichermaßen den vorab entstandenen Trubel um die Veröffentlichung erzeugt? Wohl kaum. Umso interessanter ist, dass man bei Crytek für den Nachfolger „Warhead“ vorab, quasi als kleine Aussöhnung, versprach, dass das Spiel auch auf weniger aktuellen Systemen ordentlich laufen werde.

Auch „Warhead“ profitiert stark von der gelungenen visuellen Umsetzung

Dies hat sich auf unserem auch dieses Mal nicht topaktuellen Testsystem (siehe oben) bis zu einem gewissen Grad bewahrheitet. So war es zunächst möglich, „Warhead“ bei einer Auflösung von 1440x900 ohne AA mit sämtlichen Einstellungen auf der zweithöchsten Detailstufe „Gamer“ bei recht konstanten 35-40 FPS zu spielen. Spätestens zum großen Finale, das auf einem großen Flugplatz mit jeder Menge Lichtquellen und beweglichen Objekten steigt, waren diese Einstellungen mit Blick auf FPS-Werte im Bereich von unter 15 allerdings nicht mehr haltbar, sodass hier auf die weniger ansehnliche „Mainstream“-Detailstufe gewechselt werden musste.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Entwickler von Crytek mit „Warhead“ einmal mehr den Anspruch auf die grafiktechnische Genre-Krone unterstreichen. Der Dschungel wirkt fabelhaft echt, das Licht- und Schattenspiel in selbigem verdient ohne Weiteres das Siegel „authentisch“ und Explosionen sowie Mündungsfeuer können sich ebenfalls sehen lassen (siehe Bilder oben). Abgerundet wird die hervorragende Umsetzung durch die erneut professionell gestalteten Zwischensequenzen. Hier gewinnt das Spiel – ganz anders als in puncto Handlung (siehe übernächster Abschnitt) – sehr stark an Atmosphäre. Wer über die nötige Rechenkraft verfügt, wird auf der Stufe „Enthusiast“ sogar mit noch mehr Details beglückt. Obwohl „Warhead“ im Vergleich zum Vorgänger keinerlei Quantensprung in der visuellen Umsetzung darstellt, impliziert das Vorangegangene abgesehen vom völlig angebrachten Lob aber auch, dass Crytek erneut einen Titel zur Marktreife geführt hat, der im Optimum nur auf hoch aktuellen System flüssig laufen wird. Dies bedeutet für alle, die in keinem Fall auf das Maximum an Grafik verzichten wollen, dass auch ein entsprechend maximales System den häuslichen Schreibtisch hüten muss, da „Warhead“ andernfalls – spätestens auf dem koreanischen Sonderzug oder am Flughafen – zum Daumenkino verkommt.

Umso interessanter ist, wie genau sich die einzelnen Detailstufen voneinander unterscheiden. Da ein Vergleich sämtlicher Einstellungen den Rahmen dieses Tests sprengen würde, finden sich im Folgenden zwei hoffentlich aufschlussreiche Gegenüberstellungen. Was genau der Sprung von der Detailstufe „Mainstream“ zu „Enthusiast“ unter DirectX 9 bringt, zeigt der folgende Bildervergleich (zum Vergleichen muss mit dem Mauszeiger über das Bild gefahren werden).

Bildvergleich: MEDIUM („Mainstream“, DX 9) vs. VERY HIGH („Enthusiast“, DX 9)

Ein offensichtliches und auch zu erwartendes Ergebnis. Doch wie sieht es mit der Verwendung von D3D9 bzw. D3D10 aus? Dass hier ein Performance-Unterschied zu erwarten ist, dürfte einleuchten. Abgesehen davon interessiert aber natürlich auch, was die Wahl von DirectX 10 visuell mit sich bringt. Der folgende Bildervergleich verschafft über genau diese Frage Aufschluss.

Bildvergleich: VERY HIGH („Enthusiast“, DX 9) vs. VERY HIGH („Enthusiast“, DX 10)

Entgegen einiger Berichte ist durchaus ein – zugegeben nicht sehr frappierender – Unterschied auszumachen. Die oben links eingeblendeten FPS-Zahlen suggerieren dabei sogar eine nahezu identische Performance auf unserem Testsystem. In Bewegung und gegenüber zahlreichen Feinden brachen die Werte allerdings unter D3D10 stark ein und auch unter D3D9 entschieden wir uns mit Blick auf die Spielbarkeit wie erwähnt für die Detailstufe „Gamer“.

Weitere interessante Einzelheiten zur Performance von „Crysis Warhead“ liefern die Benchmarks im nächsten Abschnitt.

Sound- & Sprachumsetzung

An der Audio-Umsetzung haben die Verantwortlichen wie schon beim Vorgänger auch bei „Warhead“ nicht gespart. Diese ist erneut gut gelungen und beinhaltet neben authentischen Klängen und passender Musik eine ausgezeichnete deutsche Sprachumsetzung. Lobenswert ist, dass die in Teilen im Vorgänger auffällige Asynchronität zwischen Sprecher und animierten Lippen in „Warhead“ offensichtlich der Vergangenheit angehört. Alles in allem verschafft auch die Audio-Umsetzung dem Titel ein klares Mehr an Atmosphäre.

Kopierschutz

Wie schon bei vorangegangenen Titeln setzen die Verantwortlichen bei Publisher Electronic Arts auch bei „Warhead“ auf einen Online-Kopierschutz. Dies bedeutet zum Einen, dass neben einer lokalen Prüfung der DVD nach der Installation eine Internetverbindung verfügbar sein muss, über welche die DVD sodann authentifiziert wird. Zum Anderen obliegt dem Spieler dabei auch eine begrenzte Anzahl an Installationen, was je nach konkreter Ausgestaltung beispielsweise bei veränderter Konfiguration zu Problemen führen kann. Selbiges gilt übrigens auch für den separat beiliegenden Multiplayer-Modus „Crysis Wars“. Der einzige Vorteil bei einer solchen Sicherungspolitik ist, dass nach der Authentifizierung keine DVD mehr im Laufwerk liegen muss.