Logitech Z Cinéma Advanced im Test: Mehrkanalton in Stereo
3/6Detailbetrachtung
Nicht nur der Klang eines Lautsprechersystems zählt, auch Optik, Verarbeitung und Ausstattung sollten stimmen, damit dem Klangvergnügen die optischen Reize beistehen. Auch das neue Logitech Z Cinéma Advanced muss sich in dieser Disziplin einer eingehenden Prüfung unterziehen.
Logitech Z Cinéma Advanced
Das Logitech Z Cinéma Advanced kommt mir zwei für ein PC-System recht hoch geschossenen Satelliten daher. Diese sind in aktuell oft gesehener Optik gehalten: eine mit schwarzem Klavierlack überzogene Front wird von einem Rahmen aus gebürstetem Aluminium umrandet. Im Zentrum der Satelliten befindet sich ein 76-mm-Mitteltonchassis, das an der Oberseite durch eine 25-mm-Kalotte ergänzt wird. Der vor allem für Gesang und Instrumente wichtige Mitteltöner ist somit etwas kleiner als der üblicher Teufel-Systeme der Concept- (80-mm-Mitteltöner) oder gar der Motiv-Serie (100-mm-Mitteltonchassis). Er bietet aber mehr Fläche als der des Razer Mako, das auf einen 70-mm-Mitteltonchassis setzte und dennoch überraschend viel Klang bot.
Die Detailverarbeitung der Satelliten ist gut, aber nicht perfekt. Am Rand steht mitunter etwas Plastik von der Rückseite des Gehäuses über – insgesamt ist hier aber auch der einzige Schwachpunkt in der Gehäusequalität zu suchen. Subwoofer, Satelliten und auch Fernbedienung geben sonst keinen Grund zum Tadel; die Verarbeitung entspricht dem gewohnt hohen Niveau von Logitech. Leider ebenfalls bekannt sind die speziellen Kabel, die ein solches PC-Komplettlautsprechersystem allzu oft verwendet: Der rechte Satellit, der auch über ein eingebautes Display sowie einen Kopfhörerausgang und einen Aux-In verfügt, wird mittels eines an ein VGA-Monitorkabel erinnernden Steckers mit dem Subwoofer verbunden. Der linke Satellit setzt hingegen auf einen Doppel-Cinch-Anschluss. Beide Kabel sind fest mit dem Korpus der Satelliten verbunden und können somit nicht ausgetauscht respektive verlängert (rechter Satellit) werden.
Der Subwoofer des aktiven Lautsprechersystems setzt auf einen langhubigen 20-cm-Treiber. Er wird digital per USB mit dem PC verbunden und umgeht somit jedwede integrierte Sound-Lösung des PCs oder Notebooks. Während dies positiv sein kann, wenn der verwendete Zuspieler ohnehin auf einen (minderwertige) Standard-Soundchip setzt, werden sehr gute PC-Soundkarte ad absurdum geführt. Auch EAX-Effekte sind auf diesem Wege beispielsweise nicht übertragbar. Dafür können aber bis zu sechs Kanäle über ein USB-Kabel an das System versendet werden. Dieses simuliert dann den Center-Lautsprecher sowie die rückwärtigen Kanäle mittels der beiden vorderen Lautsprecher. Überdies können das gesamte System sowie der PC mittels der beiliegenden Fernbedienung gesteuert werden.
Diese ist zu diesem Zweck auch üppig bestückt. Sie entspricht im Prinzip einer gängigen Fernbedienung für Windows-Media-Center-Software. Gesteuert werden kann so nicht nur das Media Center oder jede andere Abspielsoftware von Musik, Film oder Fernsehen, auch zusätzliche Funktionen des Lautsprechersystems lassen sich direkt steuern. Darunter fallen etwa die Lautstärke, die Höhen und Tiefen sowie die Intensität des simulierten Surround-Effektes. Auch kann zwischen einem angeschlossenen Kopfhörer sowie den zur Verfügung stehenden Quellen umgeschaltet werden. Dabei funktioniert jede Funktion tadellos und auf Anhieb. Voraussetzung hierfür ist eine beiliegende Software, in welcher die per Tastendruck aufgerufenen Applikationen festgelegt werden und weitere Bildschirmoptionen – etwa die Anzeige des abgespielten Titels – eingestellt werden können. Erfreulich ist vor allem, dass man mit der Fernbedienung nicht auf einen der Satelliten oder den Subwoofer zielen muss, damit das Logitech Z Cinéma Advanced auf die Eingabe reagiert. Vielmehr spricht das Lautsprechersystem quasi völlig frei auf Befehle der Fernbedienungen an, wohin man diese auch halten mag.