GeForce 9300 im Test: Integrierte Grafik von Nvidia schneller als von AMD
11/12VC-1-/H.264-Wiedergabe
Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „I am Legend“ (1080p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer Blu-ray vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung ab dem dritten Kapitel des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der H.264-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten (1080p, 24 Bilder pro Sekunde).
Da auf dem G45-Chipsatz von Intel die integrierte Grafikeinheit der CPU beim H.264-Codec keinerlei Belastung abnehmen kann, fällt die CPU-Auslastung mit durchschnittlich 80 Prozent sehr hoch aus. Schwierigkeiten während der Wiedergabe gibt es dank der Dual-Core-CPU aber dennoch keine. Die Konkurrenz aus dem Hause AMD und Nvidia liegen mit 22 Prozent genau gleich auf und schenken sich nichts.
Beim VC-1-Codec funktioniert dagegen die Videobeschleunigung auf dem G45-Mainboard, die mit durchschnittlich 37 Prozent jedoch eher mäßig ausfällt. AMDs 790GX-Chipsatz kommt auf bessere 15 Prozent, die GeForce-9300-Platine gar auf 14 Prozent. Damit kann beim VC1-Codec Nvidia erstmals mit ATi gleich ziehen. Denn bei den separaten Grafikkarten muss man sich durchweg geschlagen geben, da die Nvidia-GPUs VC-1 dort nur begrenzt beschleunigen können.
Bei der Videoqualität liegen sowohl Nvidia mit der GeForce 9300 als auch AMD mit der ATi Radeon HD 3300 oben gleich auf und lassen eigentlich kaum Raum für Kritik. Beim Betrachten von HD-Filmen konnten wir keine Unterschiede zwischen den Testkandidaten feststellen und auch im theoretischen Test „HD HQV Benchmark“ gibt es nicht viel zu meckern. Beide IGPs liegen diesbezüglich auch gleich auf mit den separaten Desktop-Grafikkarten.
Der G45 von Intel erledigt seinen Job dagegen weniger perfekt. Im HD-HQV-Benchmarks können wir teilweise eine sichtbar schlechtere Qualität bei einzelnen Tests feststellen, die nicht an das hohe Niveau der ATi- und Nvidia-GPUs herankommt. In der Praxis ist die Differenz dagegen nur selten zu sehen. In einem Film erledigt der G45 eine akzeptable Leistung, auch wenn die Qualität nicht ganz an die der Konkurrenz heran reicht. Allzu groß sind die Unterschiede aber nicht.