Kaufberatung PC-Audio: Tipps für einen guten Ton am PC
8/10Anschluss an den Receiver (Fortsetzung)
Den Receiver digital mit dem PC verbinden:
Soll der Receiver digital mit dem PC verbunden werden, so geschieht dies auf einfache Weise entweder per optischem Toslink oder per koaxialem Cinch-Kabel. Beide Übertragungsarten arbeiten nach dem SPDIF-Protokoll und übertragen gemäß Spezifikation Stereo-PCM-Ton mit einer maximalen Abtastrate von 48 kHz bei 20 Bit oder 96 kHz bei 16 Bit. Mehrkanalton war bei Entstehung des Standards nicht vorgesehen und wird daher gemeinhin auch nicht per SPDIF übertragen.
Um den Receiver optisch oder koaxial mit der Soundkarte zu verbinden, muss diese natürlich über den entsprechenden Ausgang verfügen. Bei Creative-Soundkarten kommen häufig auch digitale elektrische Klinken-Ausgänge zum Einsatz, die als FlexiJack bezeichnet werden. Diese Anschlüsse können mehrere Funktionen erfüllen. Sie eignen sich als Mikrofoneingang, als Line-In sowie als besagter digitaler Klinkenausgang. Der Klinkenausgang muss dabei per Adapter, der am anderen Ende als koaxiales Cinch-Kabel ausgeführt ist, an den Receiver angeschlossen werden.
Damit die Tonausgabe digital funktioniert, muss dies bei den Soundeinstellungen noch definiert werden. Bei Creative finden sich die entsprechenden Einstellungen im Audio-HQ unter der Systemsteuerung. Überdies muss auch die DVD-Abspielsoftware so umgestellt werden, dass sie den Ton über SPDIF durchschleift. Komprimierter Mehrkanalton – also Dolby Digital oder DTS – wird dann von einem externen Decoder dekodiert und wiedergegeben. In allen anderen Fällen wird auf diese Art nur Stereoton übertragen. Ausnahmen bilden hier alle Soundkarten, die über einen integrierten Hardware-Encoder verfügen und somit als „Dolby Digital Live“-fähig markiert wurden. Diese Chips können Mehrkanalton in Echtzeit in einen Dolby-Digital-Stream umwandeln (encodieren) und ausgeben.
Der Anschluss über HDMI an den Receiver ist möglich, aber etwas aufwendiger, sofern man die neuesten Tonformate nutzen möchte. So gibt es zwar bereits seit über einem Jahr Grafikkarten, die einen HDMI-Anschluss aufweisen, die Ausgabe eines echten Dolby Digital Plus- oder DTS HD-Streams ist bisher aber nicht möglich. Neuere Grafikkarten können allerdings dekodierten Mehrkanalton als MPCM-Stream an den Receiver weiterleiten. Hierzu muss das Quellsignal allerdings in Software dekodiert werden, was unter anderem Power DVD in der aktuellen Ultra-Version leistet. Hierbei wird das Tonsignal jedoch heruntergesampelt. Vorreiter in dieser Disziplin sind ATis HD48x0-Modelle, die MPCM-Streams an den Receiver weiterleiten können, damit dieser – mehr oder minder direkt – die aktuellen Tonformate wiedergibt. Ältere Grafikkarten geben in der Regel nur Stereoton oder normale Dolby-Digital- oder DTS-Signale über HDMI aus, die entweder als alternative Spur auf dem Medium vorliegen, oder aber per Software erzeugt werden.
Soundkarten mit HDMI-Ausgang gibt es ebenfalls bereits seit Mitte des Jahres, diese müssen aber mit der Grafikkarte verbunden werden (und besitzen zu diesem Zweck einen HDMI-Eingang). Hervor tut sich hierbei Asus' neue Xonar HDAV 1.3, die den HDMI-1.3a-Anschluss aufweist. Die Soundkarte kann als wohl einzige Lösung die aktuellen HD-Tonformate als Bitstream ausgeben, scheitert aber an der Darstellungsqualität der Videos. Das Eingangssignal der Grafikkarten wird durch den Videoprozessor der Asus-Soundkarte nämlich nachbearbeitet.
In jedem Fall erfolgt der Anschluss an den Receiver über die entsprechenden HDMI-Eingänge.
Der Anschluss der Boxen an den Receiver erfolgt entweder über einen Vorverstärkerausgang (Pre-Out) oder direkt über die Lautsprecherausgänge. Über den Vorverstärkerausgang werden dabei alle Boxen angeschlossen, die eigene Endstufen mitbringen. Der Pre-Out regelt hierbei nur den Pegel der Eingangssignale und verstärkt das Signal auf dem Weg hin zu den Lautsprecher nicht. Häufig wird auch nur ein aktiver Subwoofer an den Vorverstärkerausgang für den Tieftöner angeschlossen und die weiteren (passiven) Lautsprecher an die jeweiligen Ausgänge des Receivers. Gängige PC-Lautsprechersysteme bringen eigene Endstufen für jeden Kanal mit, die in den Subwoofer integriert sind, weshalb dieser alle Anschlüsse für die einzelnen Kanäle aufweist und dann mit den Satelliten verbunden wird. Diese Soundsysteme sind entweder via Pre-Out mit einem Receiver zu verbinden oder – wenn nur der Subwoofer aktiv betrieben werden soll – über die Lautsprecherausgänge am Receiver und den Pre-Out für den Subwoofer.
Die Pegelsteuerung funktioniert in allen Fällen über den Receiver, ob dieser also die Funktion eines Verstärkers übernimmt oder nicht, ist irrelevant.