AVC Black Samurai im Test: Endkunden-Flaggschiff vom OEM-Riesen
2/6Kühler im Detail
AVC widmet sich mit dem Black Samurai der konventionellen Top-Blow-Bauweise, bei welcher der Lüfter parallel zum Motherboard liegend frische Luft direkt auf die Komponenten bläst und dadurch neben der Prozessorkühlung meist auch eine gute Mitbelüftung der sensiblen Versorgungsperipherie liefert.
Dabei basiert der AVC-Neuling auf einer Art Stelzenkonstruktion, bei der Wärmeaufnahme und Radiator nur durch die Heatpipes in Verbindung stehen. Konkret kommen sechs dieser schwungvoll aufgebogenen, im Bereich der Bodenplatte von zwei Metallplatten sandwichartig zusammengefügten Wärmeleitkapillare mit jeweils sechs Millimetern Durchmesser in einem symmetrischen Aufbau zum Einsatz.
Der üppig dimensionierte Radiator besteht aus insgesamt 60 stabil formierten Aluminiumlamellen mit einem typischen Lamellenabstand von etwa zwei Millimetern. Wenig scharfkantig und mit eingeprägtem AVC-Emblem versehen, runden sie den überzeugenden, qualitativen Auftritt des Black Samurai ab.
Die Belüftung wird von einem 120-mm-AVC-Modell mit PWM-Funktion übernommen, das über einen kleinen Halterahmen mit dem Kühlkörper etwas aufwändig in Verbindung steht. Der von einem Lüftergitter geschützte Ventilator weist ein Drehzahlspektrum von 800 bis 2000 U/min auf und ist daher tendenziell eher für den Einsatz in mittellauten Systemen prädestiniert. Optisch harmoniert der Lüfter, wie wir finden, mit seinen blau-transparenten Rotorblättern sehr gut mit dem vernickelt-glänzenden Kühlkörper.
Montagebesonderheiten
Im Gegensatz zum qualitativen Auftritt des AVC-Sprosses ist die Montageform des Black Samurai nur bedingt gelungen. Zunächst ist es höchst unerfreulich, dass dem Kühler vorerst planmäßig kein Installationsmaterial für AMD-Plattformen beiliegt und somit serienmäßig nur Intels Sockel 775 sowie in der finalen Version auch Intels neuer Sockel 1366 unterstützt wird. Bei diesem wird zwar auf die standardisierte Push-Pin-Methode verzichtet, die angebotene Rückplattenverschraubung kann allerdings im Hinblick auf Komfort und Geschwindigkeit nicht punkten.
Mit vier Federschrauben und einer Kunststoffrückplatte soll die Installation in Angriff genommen werden. So weit, so gut. Problematisch ist lediglich die Tatsache, dass die zum effektiven Fixieren per Daumen zu klein geratenen Schraubenköpfe vom ausladenden Kühlkörper überdeckt werden und daher mit dem beiliegenden Sechskantschlüssel nur schlecht erreichbar sind. So muss der Anwender die Schrauben bei aufgesetztem Kühler in Minischritten bei beengten Platzverhältnissen trotz ausgebautem Mainboards per Inbus wechselseitig anziehen – eine mühselige und enorm zeitaufwändige Fleißarbeit.
Ist dies nach vielen Minuten des verzweifelnden Eindrehens geschafft, sitzt der Black Samurai knackig und fest auf der CPU. Inkompatibilitäten und Kollisionen mit sockelnahen Bauteilen sollten aufgrund der stelzenartigen Bauweise des Kühlers nur in seltenen Fällen auftreten. Auch die Kühlerhöhe von 130 mm gilt als unbedenklich im Bezug auf Gehäuseplatzprobleme.
Um unangenehme Luftverwirbelungen und den damit verbundenen Geräuschpegel zu minimieren, empfehlen wir vor der Inbetriebnahme der AVC-Combo das Lüftergitter zu demontieren.