Far Cry 2 im Test: In der Savanna ist der Teufel los

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Sasan Abdi (+1)
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Technisches

Grafik

Neben „Crysis: Warhead“ und „S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky“ stellt „Far Cry 2“ (FC 2) den unter grafischen Gesichtspunkten sicher wichtigsten Titel dieses Jahres dar. Aus diesem Grund wollen wir uns nach einer Auflistung der verwendeten beziehungsweise empfohlenen Hardware gleich zu Beginn der technischen Umsetzung des Spiels widmen.

Testsystem für „Far Cry 2“

  • Windows Vista Ultimate (32 Bit)
  • Intel Core 2 Duo E6700 @ 2,66 GHz
  • Gigabyte GA-965P-DQ6
  • Nvidia GeForce 9600 GT (GeForce 180.42)
  • 2 x 1024 MB Crucial Ballistix (DDR2-RAM, PC2-8000)

Herstellerempfehlung für „Far Cry 2“

  • Betriebssystem: Windows XP oder Vista
  • Prozessor: C2D, AMD 64 X2 5200+
  • Arbeitsspeicher: 2 GB
  • Grafikkarte: GeForce 8600 GTS, ATI X1900
  • Festplatte: 12 GB Festplattenspeicher
  • Soundkarte: DX-9-kompatibel
  • DVD-ROM-Laufwerk
  • Tastatur, Maus
  • Internet-/ oder LAN-Anbindung für Multiplayer

„Far Cry 2“ entpuppt sich erwartungsgemäß als visuelle Perle. Dass die Entwickler von Ubisoft Montreal ihr Handwerk verstehen, war im Rahmen von „Assassin's Creed“ bereits zu erahnen und wird mit FC 2 nochmals deutlich untermauert. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich im Dschungel, in der Savanne bzw. Wüste oder in einer der kleineren Städte wie Pala aufhält – die visuelle Umsetzung auf Basis der Dunia Engine strotzt vor Details und glänzt mit grandiosen Licht-/Schattenspielen, sich im Wind wiegenden Bäumen und Gräsern und realistischen Explosionen und Rauchentwicklungen. Löblich auch, dass die Physik ein Zerlegen vieler Elemente im Spiel erlaubt und dass Tag-Nacht- sowie Wetter-Wechsel integriert wurden. Das wohl größte Schmankerl stellen die immer mal wieder entstehenden Buschfeuer dar (siehe Bilderreihe unten), die durch die Verwendung von Waffen wie dem Flammenwerfer oder durch das Zerschießen von explosiven Fässern bzw. Vehikeln auch beabsichtigt herbeigeführt werden können.

Ansehnlich: Buschfeuer in „Far Cry 2“

Trotz all' dieser positiven Aspekte muss bemerkt werden, dass echte Grafik-Enthusiasten beim Vergleich mit einem voll aufgedrehten Crysis nicht auf ihre Kosten kommen werden. Will heißen: „Far Cry 2“ sieht verdammt gut-, aber keinesfalls besser als „Crysis (Warhead)“ aus. Doch muss das überhaupt sein? Eigentlich nicht. Denn der Verzicht auf das absolute Maximum bringt essentielle Vorteile mit sich. Das tatsächlich Erstaunliche an „Far Cry 2“ in puncto Umsetzung ist nämlich in der Systemverträglichkeit zu finden. Denn anders als zuletzt „Crysis Warhead“ lief „Far Cry 2“ auf unserem Testsystem durchgängig richtig rund. So war es bei einer Auflösung von 1680x1050, sehr hohen Details und 2xAA möglich, FC 2 mit äußerst konstanten 35 bis 40 Bildern pro Sekunde unter DirectX 10 zu spielen – wer hätte das gedacht? Insofern sollte man sich nicht im Klein-Klein der Grafik-Vergleiche aufhalten. Stattdessen gilt festzuhalten, dass „Far Cry 2“ bei einer hohen Systemverträglichkeit grafisch zu den besten Spielen gehört, die es aktuell für den PC zu kaufen gibt.

Geschmälert wird die durchweg positive, Authentizität stiftende visuelle Umsetzung einzig von einem Aspekt, der nicht direkt etwas mit der Engine zu tun hat. Doch was dem Auge schnell auffällt, ist, dass es kaum Leben in der FC 2 Welt gibt. Abgesehen von Söldnern und hier und da einem Gnu oder Zebra begegnet man keinerlei anderen Lebewesen. Wie wäre es, eben der Authentizität wegen, mit ein paar Zivilisten oder weiterem (Klein-)Getier? Sicher, das Bürgerkriegsszenario (näheres siehe Abschnitt „Plot“) erlaubt kein quirliges Leben auf der riesigen Karte, doch kommt man sich in einer derart großen Spielewelt, wie sie „Far Cry 2“ bietet, doch schnell wie auf einem bunten Ableger des Monds vor. An dieser Stelle hätte man bei Ubisoft ein bisschen mehr Sorgfalt walten lassen müssen.

Weitere visuelle Eindrücke aus „Far Cry 2“

Trotzdem darf man „Far Cry 2“ in Sachen Grafik kein schlechtes Zeugnis ausstellen, geht es bei der soeben formulierten Kritik doch nicht um essentielle Dinge, sondern nur um ein Detail in der Umsetzung. Da die Leistung auf unserer Konfiguration keine allzu weitreichende allgemeine Aussagekraft besitzt, liefert auch in diesem Test der Abschnitt „Benchmarks“ weitere aufschlussreiche Details zur Performance des Titels auf anderen Grafikkarten.

Sound- & Sprachumsetzung

Auch die Sound-&-Sprachumsetzung lässt erwartungsgemäß keine Wünsche offen. Musikalisch dezent zurückhaltend, bietet „Far Cry 2“ alle Sounds, die sich der Laie für ein afrikanisches Setting vorstellen kann. Dazu gehören auch die vielen verschiedenen Sprachbrocken, die man im Verlauf des Spiels aufgrund der massiven Präsenz ausländischer Söldner aufschnappt. Besonders gelungen sind auch die unterschiedlichen Geräusche, die den Anbruch der Nacht ankündigen. Die Synchronisation der Inhalte ist über weite Strecken ausgezeichnet umgesetzt worden. Überdies hat man es bei FC 2 endlich mal wieder mit einem Titel zu tun, bei dem tatsächlich eine Lippen-Synchronität vorhanden ist.