Ikonik Zaria A20 SIM im Test: Interessanter Midi-Tower mit Lüftersteuerung
3/5Ausstattung innen
Der Innenraum ist weitgehend nach dem seit der Einführung des ATX-Standards vertrauten und bewährten Layout aufgebaut: Hinten oben befindet sich, verschraubt und auf Gummipuffern gelagert, das Netzteil, darunter das Mainboard und schließlich auf Höhe der CPU ein 120-mm-Lüfter mit weißem Rahmen und bläulich-grüner Beleuchtung, die vom Farbton her etwas von der restlichen blauen Beleuchtung abweicht. Die Verriegelung der maximal sieben Erweiterungssteckkarten erfolgt gemeinsam über einen Klappmechanismus, der eine werkzeuglose Montage ermöglichen soll. In der Praxis ist der entsprechende Hebel leider nur mit erheblichem Kraftaufwand zu lösen, hier wäre etwas weniger starres Material angebrachter gewesen. Im Gehäuseboden befindet sich die mit einem Staubfilter versehene Aufnahme für einen weiteren 120-mm-Lüfter.
Das Mainboard wird auf einem nicht herausnehmbaren Träger montiert, der über Bohrungen für ATX, Micro-ATX und SSI CEB verfügt. Hinter der Front finden sich die Schächte für Laufwerke und Festplatten, wobei sie alle ohne Werkzeug nutzbar sind. Laufwerke können per Knopfdruck fixiert werden, Festplatten werden mittels aufsteckbarer Schienen (mittels Gummipolstern entkoppelt) in den Schacht geschoben. Kurioserweise wurden bei unserem Exemplar sechs Schienen für die linke und nur vier für die rechte Seite mitgeliefert. Wir gehen allerdings davon aus, dass dieses Problem bei den Exemplaren im freien Handel nicht mehr auftritt. Der Festplattenkäfig kann über einige Rändelschrauben auch komplett demontiert oder umgedreht werden – je nach Vorlieben des Benutzers hinsichtlich des Kabelmanagements für die Festplatten durchaus eine nützliche Maßnahme. Bei unserer SIM-Variante versteckt sich an der Seite des Laufwerkschachtes unter einer Aluminiumabdeckung die Lüftersteuerung, wobei dieser Einbauort optimal geeignet ist, um die zahlreichen Kabel zu verbergen.
Erfahrungen
Abgesehen von dem schwer lösbaren Hebel für die Steckkarten verlief der Einbau der Testhardware problemlos, vor allem die werkzeuglosen Befestigungen haben uns gut gefallen. Durch die Gummipolster an den Festplattenschienen hört man nach dem Einbau nicht mehr viel von den Zugriffsgeräuschen der Platten, was allerdings auch an der Lüftersteuerung liegt: diese verhält sich streckenweise etwas seltsam, was uns allerdings im Hinblick auf die Vorseriennatur unseres Testgehäuses nicht allzu sehr überrascht hat. Schaltet man das System an, laufen die Lüfter kurzzeitig mit voller Spannung, um dann bis zum Ende des Bootvorganges mehrfach auszugehen und wieder mit voller Leistung zu drehen, was angesichts der relativ großen Dimensionierung der Lüfter recht nervig sein kann. Auch die getrennt von der Lüfterspannung an- und abschaltbaren LEDs an den Lüftern gehen während des Bootens mehrfach an und aus.
Ist das System hochgefahren und die SIM-Software installiert, kann die Konfiguration der Steuerung beginnen. Die Hauptseite der Software bietet einen Überblick über die Drehzahlen und den Status der angeschlossenen Lüfter sowie die gemessenen Temperaturen der Sensoren. Des Weiteren können hier die Leuchtdioden der Lüfter an- und abgeschaltet werden. Der wichtigste Teil der Software ist jedoch die „Controls-Seite“, in der man jeden Lüfter an jeweils einen beliebigen Temperatursensor koppeln kann, will man die temperaturgesteuerten Modi nutzen (neben denen auch noch die Einstellungen „Performance“ (Lüfter wird mit vollen 12 Volt betrieben) und „Fanless“ (Lüfter bleibt permanent ausgeschaltet) existieren). Interessanter sind aber die automatischen Modi, von denen es vier Varianten gibt. Zwei davon stellen unterhalb einer bestimmten Temperatur eine Spannung von 7 Volt zur Verfügung, die sich anhand einer Kennlinie bis zu vollen 12 Volt steigert. Beide Varianten unterscheiden sich nur durch verschiedene Temperaturkurven. Zwei weitere Möglichkeiten bieten die „0dB“-Einstellungen, die die Lüfter unterhalb einer bestimmten Temperatur ganz ausgeschaltet lassen, beim Überschreiten dieser Temperatur mit 7 Volt anspringen und sich je nach Bedarf bis zu 12 Volt steigern. Auch hier stehen zwei Kennlinien zur Verfügung. Auf der letzten Seite findet man noch Alarmeinstellungen, die sich allerdings nicht verändern lassen. Natürlich ein Anlass für Kritik, ebenso wie die fehlenden Möglichkeiten zum Anpassen der Temperaturkurven oder der minimalen Lüfterspannungen, denn selbst bei 7 Volt drehen sich die Lüfter immer noch mit bis zu 1.600 U/Min – für Freunde sehr leiser Systeme viel zu schnell und somit viel zu laut.
Weiterhin Anlass zur Kritik gibt der Zustand der Lüftersteuerung nach einem Kaltstart des Systems. Hier liefen beim Test die vier Gehäuselüfter an den Anschlüssen F1 bis F3 auf 12 Volt (egal was eingestellt war), während der Lüfter an F4, bei uns pikanterweise der CPU-Lüfter, ganz aus blieb. Angesichts der Lautstärke des Systems in diesem Zustand läuft man zwar kaum Gefahr, dies alles nicht zu bemerken, ärgerlich ist es allerdings durchaus. Verändert man einmal alle Lüftereinstellungen in der Software, so verhalten sich alle Lüfter wieder so wie vorgesehen.
Insgesamt macht die SIM-Software noch einen etwas unausgereiften Eindruck, obwohl sie eine normalerweise releasefähige Versionsnummer 1.0 trägt. Nach Rücksprache mit Ikonik wurde uns aber versichert, dass einige dieser Probleme mit Version 1.1 behoben sein werden (so wie auch ein paar andere, vermutlich nur in unserem Vorserienmodell enthaltenen Qualitätsprobleme behoben sein sollen). Dies sind im wesentlichen nicht ganz sauber gebohrte Löcher für die Abstandshalter im Mainboard-Tray sowie ein nicht korrekt an der Aluminiumblende ausgerichtetes Portkit.