Intel Core i7 920, 940 und 965 EE im Test: Turbo mit Fehlzündungen
Einleitung
Mit dem heutigen Tag ist es soweit: Intel lässt den ersten eigenen, „wahren“ Quad-Core-Prozessor offiziell vom Stapel. Der Core i7 getaufte Proband wird der erste Desktop-Prozessor des Chipriesen, der nicht mehr auf die bewährte Technik der zwei zusammengefügten Kerne setzt, sondern, wie die CPUs des kleinen Konkurrenten AMD, auf das sogenannte native Design zurückgreift. Gleichzeitig bringt man mit der Nehalem-Architektur aber noch einige weitere, durchaus interessante Neuerungen an den Start. In erster Linie sind dies der integrierte Speichercontroller, aber auch die von den Notebooks bereits bekannte, aber für den Desktop neue Technologie „Turbo Mode“. Mit von der Partie ist weiterhin auch das reanimierte Hyper-Threading, das unter dem Oberbegriff Simultaneous Multithreading (SMT) für mehr Performance sorgen soll. In den Handel kommen sollen erste Prozessoren am 17. November 2008.
Der neue Core i7 setzt auf 731 Millionen Transistoren, die auf einem 263 mm² großen Die einen Platz finden. Ein Großteil des Platzes wird wie üblich vom Cache eingenommen, der im Fall der neuen Prozessoren aber als L3-Variante daherkommt, während der bisher recht große L2-Cache deutlich zusammengestrichen wurde, Jeder der vier Kerne besitzt nur noch 256 kB L2-Cache, ein 8 MByte großer L3-Cache unterstützt von nun an alle vier Kerne bei der Arbeit.
Einen Platz findet der Prozessor im neu gestalteten Sockel LGA 1366. Dieser ist in allen Lebenslagen etwas größer, und benötigt unter anderem für den neuen Speichercontroller die hohe Anzahl von Kontaktflächen. Der Speichercontroller wird erstmals auf einen Tripple-Channel-Modus zurückgreifen können, was – gepaart mit der Integration direkt in den Prozessor – zu neuen (theoretischen) Höchstleistungen führen soll. Den weiteren Anschluss an die Außenwelt wird der Core i7 über ein von der Server-Familie stammendes QuickPath Interface (QPI) vollbringen, das die CPU mit dem Chipsatz X58 verbindet. Dieses neue Interface löst den bisherigen Flaschenhals Frontside-Bus ab. Auf die Besonderheiten des X58-Chipsatzes inklusive der erstmaligen Bereitstellung der SLI- und CrossFire-Unterstützung für Grafikkarten werden wir in einem gesonderten Artikel näher eingehen.
Die Erwartungshaltung an die neuen Prozessoren ist, gelinde gesagt, riesig – einen Fehlstart vom Marktführer kann sich eigentlich niemand so richtig vorstellen. Ob diese große Anzahl an Neuerungen aber auch das einhalten kann, was auf dem Papier versprochen wird, sehen wir uns auf den folgenden Seiten in vielen einzelnen Betrachtungen an. Als ersten Punkt wenden wir uns dabei gleich dem Feature Turbo Mode zu, ehe wir uns danach mit Hyper-Threading auseinandersetzen.