Intel Core i7 920, 940 und 965 EE im Test: Turbo mit Fehlzündungen
5/31.. Speichers
Neben dem von Intel zur Verfügung gestellten DDR3-1066-Speicher von Qimonda, der mit drei Modulen aber nur eine Kapazität von insgesamt drei Gigabyte liefert, hat uns auch Corsair mit einem neuen Dominator-Kit DDR3-1600 versorgt. Die zur Dominator-Serie gehörenden neuen Speicherriegel kommen bei der hohen Taktfrequenz von 1.600 MHz mit nur 1,65 Volt aus, die Timings liegen bei guten 8-8-8-24. Da die Speicherriegel von Qimonda nur einseitig bestückt waren – so genannte Single-Sided-Module – und die beidseitig bestückten Corsair-Speicher zudem noch mit der doppelten Kapazität von sechs Gigabyte das Testfeld bei gleichzeitig erhöhter Spannung betreten, macht sich logischerweise ein Unterschied in der Leistungsaufnahme des gesamten Testsystems bemerkbar.
Ein Unterschied von ungefähr 20 Watt liegt im Erwarteten und zugleich erträglichen Rahmen. Denn es muss sowohl dem hohen Takt von 1.600 MHz, als auch der doppelseitigen Bestückung mit insgesamt 6 GByte sowie der auf 1,65 Volt gesteigerten Eingangsspannung Tribut gezollt werden. Genau dies zeigt aber eine mitunter drastische Erhöhung in einigen Benchmarks. Dass SiSoft Sandra oder Everest im Speichertest von dem höher getakteten DDR3-Speicher deutlich profitiert, ist zu erwarten gewesen, aber mit PCMark Vantage profitiert eine Anwendung, die viele Dinge aus dem Office- und Multimedia-Bereich nachstellt, ebenfalls wie das geschätzte Packprogramm WinRAR von dem schnelleren und größeren Speicher. Die Performance würde sogar noch ein wenig höher liegen, wenn man die Module außerhalb der Spezifikationen beispielsweise mit Timings von CL7 betreiben würde. Wir haben jedoch die ursprünglichen Timings beibehalten und dafür die Spannung um 0,05 auf dauerhaft stabile 1,60 Volt gesenkt; unserer Kompromiss aus Geschwindigkeit und Verbrauch.
Festzuhalten bleibt dabei aber, dass die ganze Betrachtung nur bei dem Flaggschiff Core i7-965 XE von Intel interessant ist, bei dem man den Speicher frei neben dem Prozessor konfigurieren und betreiben kann. Die kleinen, „locked“ CPUs mit den Namen Core i7-940 und 920 werden auf maximal DDR3-1066 beschränkt sein. Dort setzen wir auch den Speicher von Corsair mit der Gesamtkapazität von 6 GByte ein, jedoch werden wir die Timings auf 7-7-7-20 verschärfen und die Spannung auf JEDEC-konforme 1,5 Volt absenken. Mit offiziellen Informationen in Bezug auf die Spannung für den DDR3-Speicher wollte Intel jedoch nicht herausrücken. Während die zum Testkit bereitgestellten Dokumente nur von 1,60 Volt sprechen, erlauben die Mainboardhersteller doch ein wenig mehr Spannung für den Speicher. Da aber fast jeder Speicherhersteller neue Module angekündigt hat, die in den letzten Tagen vor dem Start des Core i7 bereits schon bei DDR3-2000 mit 1,65 Volt angekommen sind, dürfte diese Frage auch zunehmend an Bedeutung verlieren.
Update: Die ersten Retail-Prozessoren des Core i7-920 sind anscheinend im Bereich des Speicherteilers nicht gelocked. Verschiedene Berichte, auch aus unserem Forum, untermauern dies. Warum Intel die Presse-Samples mit einer derartigen Sperre versehen hat, obwohl diese dann im Handel nicht mehr vorhanden ist, gab das Unternehmen bisher nicht bekannt.