MSI Wind im Test: Alltagserfahrungen zum kleinen Netbook

 5/5
Sasan Abdi
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Fazit

Eines steht fest: Das Wind U100 gehört unter den Netbooks definitiv zur Oberklasse. Dies lässt sich zunächst einmal am Preis fest machen: Mit 400 Euro (UVP) ist das Gerät in etwa so teuer wie ein tiefpreisiges 15-Zoll-Notebook. Dafür erhält man aber auch eine ordentliche Ausstattung: Neben der stromsparenden, aktuellen CPU verbaut MSI in Sachen Hardware bzw. Anschlüssen alles, was der mobilitätsliebende Benutzer brauchen könnte. Dies spiegelt sich auch in der Leistung wieder, wo es keinerlei Beanstandungen zu machen gibt. Mit rund 1500 Punkten im PC Mark 05, einer angemessenen Temperaturentwicklung und Festplatte sowie einer guten, aber nicht hervorragenden Laufzeit gibt es am U100 nichts auszusetzen.

Insofern wären wir voll des Lobes, wenn unser Test an dieser Stelle geendet hätte. Doch sind wir explizit einen Schritt weiter gegangen, um zu ergründen, wie sich Netbooks – hier anhand eines prominenten Stellvertreters – im Alltag tatsächlich schlagen. Denn was bei der Jagd nach möglichst kleiner, schneller Technik gerne ausgeblendet wird, ist der Grad der Benutzerfreundlichkeit, der, so eine gewagte, aus diesem Test generierte Feststellung, parallel zur abnehmenden Größe der Geräte ebenfalls zu leiden droht. Dabei handelt es sich um eine schwierige Situation: Zum Einen müssen portable Geräte – das Adjektiv suggeriert es – möglichst leicht und klein-dimensioniert sein. Doch will man die Geräte zum Anderen nicht bloß durch die Gegend tragen, sondern auch mit höchstmöglichem Komfort daran arbeiten.

MSI Wind
MSI Wind

Und hier, so lässt sich nach einer intensiven Woche mit dem Wind feststellen, liegt die Krux verborgen. Denn wie dem Abschnitt „Wind im Alltag“ zu entnehmen ist, ist der Komfort eben nicht ohne weiteres gegeben. Dies hat eine einleuchtende Ursache: Natürlich sind Netbooks kleiner als herkömmliche Notebooks. Und auf entsprechend engem Raum finden sich Tastatur und Touchpad, wobei letzteres beim Wind definitiv ein wenig größer hätte ausfallen können. Eine zweite, weniger auf der Hand liegende Ursache ist im Preis zu finden. Da Netbooks dem Prinzip nach günstiger sein müssen als ihre großen Geschwister, diese aber gerade in diesem Jahr einen rapiden Preisverfall erleben, wird eben doch an mancher Stelle gespart. Da hochauflösende Displays den Preis des Endprodukts unweigerlich in die Höhe treiben, bietet das Gros der Netbooks ein im wahrsten Sinne des Worts ähnliches Bild wie das Wind.

Natürlich ist die Entscheidung für ein Netbook trotz oder gerade wegen dieser Bedenken eine individuelle Sache. Wer ab und an ein paar Texte oder E-Mails schreiben, sich über ein IM-Programm austauschen oder alte PC-Titel spielen möchte, ist mit dem Wind U100 sowie – sofern technisch tatsächlich ebenbürtig – seinen Pendants hervorragend bedient. In dieser Hinsicht wäre das Gerät dann wahrscheinlich eher als Zusatz zu einem stationären PC oder einem Notebook eine ideale Ergänzung. Doch auch wer häufiger, länger und/oder gar ausschließlich an einem Netbook arbeiten möchte, ist nicht unbedingt aufgeschmissen. In diesem Fall gibt es dann zwei Möglichkeiten: Entweder werden die durch die Auflösungen entstehenden Einschränkungen hingenommen bzw. durch den häufigen Einsatz von externer Peripherie (Tastatur, Maus, Monitor) kompensiert, oder es wird ein aktuell in der Regel teureres Netbook erworben, das eine höhere Auflösung bietet. Ob sich der in letzterem Fall zu erwartende Preisaufschlag mit Blick auf die derzeit äußerst günstigen konventionellen Notebooks lohnt, ist eine andere Frage.

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