Wazabee 3D Display im Test: Monitor für echtes 3D-Erlebnis ohne Brille
6/6Fazit
Was kann man zu einem Monitor sagen, der quasi nichts kann, was seit Adams Zeiten bei der Bildschirmausgabe möglich ist? Eigentlich nur eines: Das ist Wurst! Spatial Views 3D-Display bietet zwar auf dem Papier einen sensationell paradoxen Mix, der jedwedes Preis-Leistungs-Verhältnis über den Haufen wirft, in natura zählen aber ganz andere Qualitäten. Natürlich ist der Bildschirm viel zu klein gemessen am Preis von beinahe 900 Euro, natürlich ist das Panel kein Grafikwunder, die Ausstattung nicht überragend oder der Rahmen aus Gold. Für den Heimanwender bietet das Display aber ganz neue Welten, die man erfahren haben muss, um sie zu schätzen: Ein echter 3D-Eindruck ohne entsprechende Brille ist sein Geld wert. Dass hierbei prinzipbedingt Abstriche hingenommen werden müssen, sollte vor dem Kauf klar sein: Das Wundermittel heißt Barrieremaske und es birgt Risiken und Nebenwirkungen.
Diese erstrecken sich nicht nur auf den Einsatz am Arbeitsplatz (daran sollte man nicht einmal denken), auch in Spielen ist mit einer gewissen Umsicht mit dem Bildschirm umzugehen. So empfiehlt der Treiber etwa bei World of Warcraft, gegebenenfalls ein neues Schriftpaket zu installieren, um Texte im Spiel noch lesen zu können. Überdies weist nicht jedes Spiel den gleichen Grad an 3D-Qualität auf. Schlecht sieht es natürlich niemals aus und stets erhält man mehr als bei einem reinen 2D-Abbild. Die perfekte Illusion ist jedoch spieleabhängig.
Der dauerhafte Erfolg hängt überdies von der Regelmäßigkeit ab, mit der der Wazabee-Treiber erneuert wird und weitere Spiele unterstützt. Aber auch hier muss man Einschränkungen hinnehmen: Die Leistungsfähigkeit des eigenen PCs wird enorm strapaziert, weswegen auch nicht an die Portierung aktuellster, grafikaufwendiger Titel zu denken ist. Das heißt zwar nicht, dass auf ewig nur betagte und mittelmäßig aussehende Titel umgesetzt werden. Solange aber keine native 3D-Unterstützung in Spielen Einzug hält, sind die Entwickler auf die Machbarkeit der 3D-Umsetzung mittels Treiber angewiesen. In gewisser Weise lohnt sich der Monitor also eher für diejenigen, deren Spielgeschmack mit dem bisherigen Treiberangebot übereinstimmt. Dass vermutlich für jeden ein Titel dabei ist (immerhin werden vom Rennspiel über Strategiespiele oder Egoshooter bereits viele Genregrößen unterstützt), ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Nutzen durch ein oder zwei unterstützte Spiele den hohen Preis wohl nicht rechtfertigt.
So bleibt das Wazabee 3D Display letztendlich wohl ein exklusiver Spaß. Die Umsetzung – wenngleich sie prinzipbedingte Schwächen aufweist – überzeugt jedoch und überhaupt ist der Vorstoß eines solchen Displays in den Markt für Endverbraucher sehr wünschenswert. Der Monitor ist als Zweitgerät zu empfehlen, wenn man es sich denn leisten kann und will. Er macht Spaß – in einer Art und Weise, die den Preis rechtfertigt.
Aus diesem Grunde gibt es auch die ComputerBase-Empfehlung. Nicht für eine eierlegende Wollmilchsau, sondern für einen exotischen Spezialisten, der (nur!) kann, was er verspricht.
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