Creative GigaWorks im Test: Drei Mal Größenwahn auf kleinem Raum
3/6Detailbetrachtung
Nicht nur der Klang eines Lautsprechersystems zählt, auch Optik, Verarbeitung und Ausstattung sollten stimmen, damit dem Klangvergnügen die optischen Reize beistehen. Auch die drei hier getesteten Creative-Systeme müssen sich einer genaueren optischen Überprüfung hingeben.
Gigaworks T3
Das Creative GigaWorks T3 besteht aus zwei relativ kleinen Satelliten, einem Subwoofer sowie einer Kabelfernbedienung. Die zwei Satelliten beherbergen einzig einen Breitbandlautsprecher, der für die Wiedergabe von Hoch-, Mittel- und Mitteltiefton zuständig ist. Der Subwoofer setzt hingegen auf gleich drei sichtbare Treiber, die für das notwendige Bassfundament sorgen sollen. Creative nennt diese Konstellation SLAM-Design. Das Gehäuse des T3-Subwoofers fällt dabei erstaunlich klein aus. Der Anschluss an das System ist über zwei Cinch-Eingänge an der Gehäuserückseite des Subwoofers sowie einen Aux-In möglich, der sich an der Kabelfernbedienung befindet. Direkt daneben hat Creative auch einen Kopfhörerausgang verbaut, sodass diese bequem mit dem Boxensystem verbunden werden können. Aufwendiges Umstöpseln entfällt.
Die Satelliten des Creative GigaWorks T3 stehen auf einem dünnen Plastikfuß mit breiter Sohle, die an der Unterseite gummiert ist, sodass die Konstruktion nicht verrutscht und sicher steht. Auf der Rückseite des Standfußes befindet sich eine Kabelführung. Der eigentliche Korpus kann nicht von dem Standfuß getrennt werden, was einer Wandmontage im Wege steht – diese ist schlicht nicht vorgesehen. Die Stoffbespannung auf der Vorderseite ist leicht demontierbar und wird mittels Gummistopfen am Gehäuse befestigt. Dies geschieht sicher und akkurat – hier zeigt sich, wie auch am gesamten Gehäuse, dass alles perfekt eingepasst und ausgeformt wurde. An der Verarbeitung gibt es weder im Ganzen noch im Detail etwas auszusetzen. Ebenfalls positiv ist, dass die Satelliten mit einem einfachen Mono-Cinch-Kabel mit dem Subwoofer verbunden werden. Die Kabel können somit einfach verlängert werden. Ein Kabelbruch der fest in den Satelliten verankerten Adern wäre dennoch ärgerlich.
Dem Subwoofer ist äußerlich kein Tadel anzusehen: Sein Holzgehäuse ist an den Ecken abgerundet und weist drei sauber aufgesetzte Abdeckungen für die verbauten Treiber auf. Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich eine Aluminiumplatte für alle Ein- und Ausgänge des Systems, die ebenfalls an den Ecken abgerundet wurde und passgenau auf dem Korpus des Subwoofers sitzt. Der Tieftonexperte ist unter den Gesichtspunkten von Creatives SLAM-Design konstruiert worden. Ausgesprochen steht diese Abkürzung für ein „Symmetrically Loaded Acoustic Module“. Der Begriff ist auch im Hause Creative relativ dehnbar, wobei stets ein System aus aktiven und passiven Treibern dahinter steht. So setzte bereits das Creative Inspire Digital 5700 – das schon lange nicht mehr beim Hersteller geführt wird – auf das SLAM-Design, allerdings ein anderes als das heutige.
Beim SLAM-Prinzip des Inspire Digital 5700 handelt es sich um einen Doppelkammersubwoofer mit einem Haupttreiber, der in der Mitte des Subwoofer-Gehäuses platziert wird. Dieser „sieht“ zu beiden Seiten nur die jeweilige Kammer des Subwoofers. Auf seiner Vorderseite befindet sich ein weiterer, passiver Treiber, der von der Luftverdrängung des aktiven Treibers aus der Gehäusemitte angetrieben wird. Das Prinzip ähnelt dem eines Bandpassgehäuses, das ebenfalls auf einen eingeschlossenen Treiber und einen vorgesetztes Bass-Reflex-Kanal setzt. Dieser Bass-Reflex-Kanal wurde durch das passive Chassis ersetzt. Das Ergebnis ist aber ähnlich: Dadurch, dass in einem definierten Frequenzbereich zwei Treiber schwingen, wird die Basscharakteristik verändert. Der Frequenzbereich, der von dem Subwoofer abgedeckt werden kann, wird erweitert – allerdings nur über ein begrenztes Frequenzband hinweg. Bei einem Bass-Reflex-System wird das Frequenzband über das Gehäusevolumen, die dadurch eingeschlossene Luftmasse sowie Länge und Querschnitt des Bass-Reflex-Kanals bestimmt. Bei einem System aus Master- und Slave-Treiber erfolgt die Konfiguration über die Größe und Masse des passiven Treibers. Prinzipiell verfolgen beide Bauarten das gleiche Ziel.
Das Creative Gigaworks T3 ist hingegen anders aufgebaut. Auch hier kommt ein aktiver Haupttreiber zum Einsatz. Dieser wird von zwei passiven Chassis ergänzt, die sich an der Gehäuseseite befinden. Jeder dieser Treiber misst 16,5 cm im Durchmesser. Die passiven Treiber werden durch die Luftschwingung im Gehäuseinneren angetrieben und ergänzen den aktiven Treiber ebenfalls in einem definierten Frequenzbereich. Der Zweck dieser Konstruktion ist es, den zackigen Antritt kleiner Treiber mit dem Tiefgang großer Chassis zu vereinen – zumindest in der Theorie. Praktisch ist ein definiertes Frequenzband das Ergebnis, in dem alle drei Treiber für einen besseren Basseindruck sorgen, als dies das aktive Tieftonchassis allein vermag. Außerhalb dieses Frequenzbandes – speziell auf dem Weg in den Frequenzkeller – fällt der erzielbare Basseindruck bei kleinen Treibern jedoch ab.
Die Kabelfernbedienung des Creative GigaWorks T3 erlaubt die Steuerung der Gesamtlautstärke sowie – über den gleichen Drehregler – das Ein- und Ausschalten des Systems. Über sie kann auch eine weitere Quelle mit den Lautsprechern verbunden werden, etwa ein MP3-Player. Der Aux-In kann jedoch nicht als Mikrofon-Eingang genutzt werden. Ein Kopfhörerausgang befindet sich ebenfalls an der halbrunden Steuereinheit. Wird das System über die Kabelfernbedienung auf die niedrigste Lautstärke geregelt, schaltet es sich binnen weniger Sekunden aus, was effektiv Strom spart. Das ist – vor allem in Hinblick auf viele Teufel-Systeme, die sich selbst für den Standby Zeit lassen – sehr gut.