Rampage 700 GS GLH im Test: Gainward verändert die HD 4870 X2 völlig
4/5Sonstige Messungen
Abgesehen von den üblichen Multi-GPU-Problemen ist das größte Manko der ATi Radeon HD 4870 X2 wohl das verbaute Kühlsystem. Denn während dieses unter Windows noch sehr leise agiert, mutiert der Lüfter unter Last zu einem kleinen Schreihals, da ansonsten die knapp 300 Watt Abwärme nicht abgeführt werden können. Macht dies die Gainward Rampage 700 GS GLH also besser?
Leider nicht so richtig. Denn ausgerechnet unter Windows ist die Grafikkarte ein gutes Stück lauter als das Referenzdesign und agiert auf etwa demselben Niveau wie die GeForce GTX 280. Damit ist der 3D-Beschleuniger zwar noch recht leise, von den anderen Komponenten aber zu unterscheiden. Unter Last ist die Rampage 700 GS GLH dann mit 57,5 Dezibel etwas leiser als eine gewöhnliche Radeon HD 4870 X2, die auf 59,5 Dezibel kommt. Nichtsdestotrotz ist das für viele Spieler sicherlich immer noch zu laut, da man den Lüfter sehr deutlich bei seiner Arbeit hören kann.
Kann das Triple-Slot-Kühlsystem auf der Rampage 700 GS GLH denn in der Disziplin der Temperaturmessung punkten? Diese Frage kann man mit „Ja“ beantworten, wobei die Differenzen nicht riesig ausfallen. 61 Grad Celsius messen wir unter Windows, was noch ein Grad mehr als bei einer normalen Radeon HD 4870 X2 ist. Wenn man bedenkt, dass die Gainward-Karte lauter als das ATi-Pendant agiert, ist das ein enttäuschendes Ergebnis. Unter Last kann man dann die Vorteile der größeren Kühlfläche ausspielen, da die GPUs mit den maximalen 75 Grad Celsius 13 Grad kühler als mit dem Dual-Slot-Kühlsystem sind. Auf der Chiprückseite messen wir 73 Grad Celsius.
Bei den Messungen der Leistungsaufnahme liegt die Gainward Rampage 700 GS GLH mit 195 Watt in etwa auf dem Niveau einer normalen Radeon HD 4870 X2, die 190 Watt benötigt. Im 2D-Betrieb takten sich beide 3D-Beschleuniger nur bei den GPUs auf ein und dasselbe Niveau herunter, der Speicher der Gainward Rampage 700 GS GLH wird auch im 2D-Betrieb weiterhin mit 1900 MHz betrieben, was die Unterschiede erklären könnte. Unter Last zieht die Gainward-Karte aufgrund der höheren Taktraten dann mehr aus der Steckdose und genehmigt sich 471 Watt. Die Standard-Version von ATi zeigt sich mit 445 Watt etwas genügsamer.
Übertaktungsergebnisse können wir an dieser Stelle leider nicht liefern, da sich der Catalyst 8.11 diesbezüglich etwas störrisch anstellt. So können wir sowohl mit externen Tools wie dem RivaTuner als auch mit der internen Funktion im Catalyst Control Center jeweils nur eine GPU übertakten (die zweite läuft mit den Standard-Frequenzen weiter), was leider kein Performanceplus einbringt, die die GPUs dann asynchron arbeiten und der Verwaltungsaufwand somit erhöht ist.