Chrome 440 GTX im Test: Schnellste S3-Grafikkarte ärgert AMD und Nvidia

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Wolfgang Andermahr
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Technische Daten

Radeon
HD 3450
GeForce
8500 GT
GeForce
9400 GT
S3
Chrome 430 GT
S3
Chrome 440 GTX
Logo ATi Radeon Graphics klein Nvidia GeForce Nvidia GeForce S3 Graphics S3 Graphics
Chip RV620 G86 G96 Destination 3 (D3) Destination 3 (D3)
Transistoren ca. 181 Mio. ca. 210 Mio. ca. 314 Mio. ca. 196 Mio. ca. 196 Mio.
Fertigung 55 nm 80 nm 55 nm 65 nm 65 nm
Chiptakt 600MHz 460 MHz 550 MHz 625 MHz 800 MHz
Shadertakt 600MHz 918 MHz 1.400 MHz 900 MHz 1.200 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
8 (5D) 16 (1D) 16 (1D) 32 (1D) 32 (1D)
FLOPs (MADD/ADD) 48 GFLOPS 44 GFLOP/s* 67 GFLOP/s* 29 GFLOPS 38 GFLOP/s
ROPs 4 4 4 1 (4 Pixel) 1 (4 Pixel)
Pixelfüllrate 2400 MPix/s 1840 MPix/s 2200 MPix/s 2500 MPix/s 3200 MPix/s
TMUs 4 8 8 4 4
TAUs 8 8 8 4 4
Texelfüllrate 2400 MTex/s 3680 MTex/s 4400 MTex/s 2500 MTex/s 3200 MTex/s
Shader-Model SM 4.1 SM 4 SM 4 SM 4.1 SM 4.1
Hybrid-CF/-SLI X X X X X
effektive Windows
Stromsparfunktion
X X
Speichermenge 256 MB DDR2 256 MB DDR2 512 MB DDR2 256 MB DDR2 256 MB GDDR3
Speichertakt 400 MHz 400 MHz 400 MHz 500 MHz 800 MHz
Speicherinterface 64 Bit 128 Bit 128 Bit 64 Bit 64 Bit
Speicherbandbreite 6400 MB/s 12800 MB/s 12800 MB/s 8000 MB/s 12800 MB/s

Der Chrome 440 GTX ist wie der Chrome 430 GT mit der Destination-3-GPU (D3) von S3 Graphics ausgestattet. Diese wird bei TSMC im 65-nm-Prozess gefertigt und beinhaltet 196 Millionen Transistoren. Über die GPU-Architektur ist nicht allzu viel bekannt, da sich der Hersteller diesbezüglich ins Schweigen hüllt. Von ATi und Nvidia ist man mehr Informationen gewöhnt.

Nichtsdestotrotz konnten wir S3 Graphics im Review zur Chrome 430 GT einige technische Details entlocken, die vorher noch unbekannt waren. Diese gelten ebenso für die Chrome 440 GTX, wobei wir heute jedoch anmerken müssen, dass einige Informationen im damaligen Shader-Abschnitt nicht ganz korrekt waren.

So kann der D3 nicht ein MADD pro Takt sondern nur ein ADD (Addition) oder alternativ ein MUL (Multiplikation) ausführen. Welche der beiden Operationen möglich ist, bleibt offen. Zudem sind wir uns aktuell sehr sicher, dass die 32 Shadereinheiten auf dem D3 wie auch bei den neuen Nvidia-Architekturen skalare ALUs sind, die pro Takt einen Farbkanal berechnen können. Anders sind die theoretischen Peak-GFLOP/s-Angaben von S3 Graphics nicht zu erklären.

Ein weiterer (amüsanter) Fehler war in der Taktangabe der Shaderdomäne zu finden. So teilte uns S3 Graphics im Mai mit, dass die ALUs auf dem Chrome 430 GT mit 1.200 MHz angesteuert werden – in Wirklichkeit sind es aber nur 900 MHz. Stattdessen arbeiten die ALUs der Chrome 440 GTX mit eben diesen 1.200 MHz, weswegen wir vermuten, dass man uns (ohne Absicht) bereits damals die Taktfrequenzen der im Mai noch unbekannten Grafikkarte mitgeteilt hatte.

Der Hauptteil der GPU, unter anderem also die vier TMUs sowie der ROP-Cluster, werden auf der Chrome 440 GTX mit 800 MHz getaktet. Der Speicher bleibt weiterhin 256 MB groß, jedoch setzt man auf der Chrome 440 GTX GDDR3-Speicher ein, der mit 800 MHz taktet. Das Speicherinterface ist 64 Bit breit. Genauere Details findet man, wie bereits erwähnt, im Technik-Abschnitt zum „S3 Chrome 430 GT“-Review.

Destination D3 GPU
Destination D3 GPU

*Die von uns angegebenen GFLOP-Zahlen der G80/G92-Grafikkarten entsprechen dem theoretisch maximalen Output, wenn alle ALUs auf die gesamte Kapazität der MADD- und MUL-Einheiten zurückgreifen können. Dies ist auf einem G80 allerdings praktisch nie der Fall. Während das MADD komplett für „General Shading“ genutzt werden kann, hat das zweite MUL meistens andere Aufgaben und kümmert sich um die Perspektivenkorrektur oder arbeitet als Attributinterpolator oder Special-Function-Unit (SFU). Mit dem ForceWare 158.19 (sowie dessen Windows-Vista-Ableger) kann das zweite MUL zwar auch für General Shading verwendet werden, anscheinend aber nicht vollständig, da weiterhin die „Sonderfunktionen“ ausgeführt werden müssen. Deswegen liegen die reellen GFLOP-Zahlen unter den theoretisch maximalen.